Ölheizung umrüsten auf Gas oder andere Brennstoffe

Lohnt sich das Umrüsten einer alten Ölheizung?

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Die Ölheizung gehört zu den meist verbauten Heizsystemen in Deutschland. Insbesondere alte Ölheizungen gelten jedoch aufgrund ihrer überholten Technik und mangelhaften Umweltbilanz als besonders umweltschädlich. Verantwortlich hierfür ist in erster Linie der bei der Verbrennung des Heizöls freigesetzte Schadstoffausstoß.

Ältere Ölkessel produzieren eine größere Menge an CO2 und sind durch die CO2-Steuer teurer. Durch den Austausch einer 20-jährigen Ölheizung können Sie den Energieverbrauch reduzieren, unabhängiger von den starken Schwankungen im Ölpreis werden und somit Heizkosten sparen. Wie Sie Ihre alte Ölheizung umrüsten und von welchen staatlichen Förderungen und Vorteilen Sie profitieren können, haben wir in unserem Ratgeber zusammengefasst.

Sie möchten Ihre Ölheizung umrüsten? Wir stehen Ihnen zur Seite!

Max Mustermann Portrait
Thomas Schneider
energis Kundenberater

Gibt es eine Pflicht zum Austausch einer Ölheizung?

Ein generelles Verbot von Ölheizungen besteht in Deutschland zwar nicht – der Einbau von neuen Ölkesseln ist ab 2026 allerdings nicht mehr erlaubt. Mit dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) aus dem Jahr 2022 kommt auch die Austauschpflicht: Sie gibt den Austausch von bestehenden Gas- und Ölheizungen, die bereits über 30 Jahre alt sind, vor.

Rund die Hälfte aller Öl- und Gasheizungen in deutschen Häusern sind älter als 15 bis 20 Jahre und somit nicht nur von der heutigen Technik überholt, sondern gelten zudem aufgrund ihres Energieverbrauchs sowie ihrer hohen Schadstoffemission als besonders umweltschädlich. Um die Ressourcen fossiler Brennstoffe nachhaltig zu schonen, sollten demnach alte Ölheizungen umgerüstet und durch energiesparendere Heizsysteme ausgetauscht werden.

Übrigens: Die Ampel-Koalition hat durch den Krieg in der Ukraine und dem Anstieg der Energie- und Spritpreise Maßnahmen eingeführt, um eine höhere Energieeffizienz zu erreichen. Die Bundesregierung hatte ursprünglich ein rigides Verbot für Gasheizungen ab dem Jahr 2024 geplant, bei dem nur wenige Ausnahmen erlaubt sein sollten. Doch aufgrund der Umsetzbarkeit hat die Regierung diese Pläne in der jüngsten Entscheidungsvorschlag revidiert. Es sollte daher möglich sein, eine neue Gasheizung ab 2024 einzubauen, vorausgesetzt, man verwendet ein umweltfreundlicheres Gas, wie beispielsweise Biogas, als Brennstoff.

Von diesen Vorteilen können Sie profitieren, wenn Sie Ihre Heizung zu einer Gasheizung umrüsten:

  • Hohe Betriebssicherheit aufgrund zuverlässiger und ausgereifter Technik

  • Einfach und frei kombinierbar mit erneuerbaren Energien

  • Keine Notwendigkeit eines Öltanks für Heizöl

  • Platzsparend und beliebig aufstellbar

  • Umweltfreundlichkeit

Vorteile bei der Umrüstung einer Öl- auf eine Gasheizung

Sie sind sich nicht sicher, ob Sie ihre Ölheizung auf eine Pellet-, Gasheizung oder vielleicht doch eine Wärmepumpe umrüsten möchten? Wir haben Ihnen die verschiedenen Heizsysteme sowie Ihre Vor- und Nachteile gegenüber einer Ölheizung zusammengefasst:

Heizsystem

Betriebsweise

Vorteile gegenüber Ölheizung

Nachteile gegenüber Ölheizung

Gasheizung

  • verbrennt Erd- oder Flüssiggas
  • Kosten für das Umrüsten von Ölheizung auf Gas vergleichsweise gering
  • etwas niedrigere CO2- und Feinstaub-Emissionen
  • kein Lagerbedarf (außer für Flüssiggas)
  • erfordert Gasanschluss (oder Tank für Flüssiggas)
  • weiterhin abhängig von fossilen Brennstoffen

Wärmepumpe

  • überträgt Wärme aus der Erde, dem Wasser oder der Luft
  • besonders effizient bei Erdwärmepumpen
  • Platzbedarf gering
  • mit Photovoltaik kombinierbar
  • verwendbar mit Ökostrom
  • geringere CO2- und Feinstaub-Emissionen
  • hohe Kosten
  • abhängig von Stromversorgung
  • im Altbau wegen höherer Vorlauftemperaturen oft ungeeignet
  • nur optimal mit Flächenheizkörpern wie Fußbodenheizung

Fernwärme

  • liefert Heißwasser oder Dampf direkt von einem Kraftwerk an mehrere Haushalte
  • nimmt wenig Platz ein
  • keine Abgase, daher kein Schornstein nötig
  • geringere Kosten für die Wartung
  • geringere CO2- und Feinstaub-Emissionen (je nach Brennstoff)
  • geringere Effizienz aufgrund oft langer Transportwege
  • meist nur ein regionaler Anbieter verfügbar

Pelletheizung

  • verbrennt Holz, meist zusammengedrückte Sägespäne (Pellets sind meist ein Abfallprodukt)
  • nachwachsender Rohstoff
  • Wirkungsgrad über 90 Prozent
  • CO2-neutral
  • hohe Investitionskosten
  • Lagerraum benötigt
  • höhere Feinstaub-Emissionen

Solarthermie

  • wandelt Sonnenwärme
    in Heizenergie um
  • zukunftsweisend, weil Sonnenenergie unbegrenzt verfügbar
  • lange Lebensdauer
  • CO2-neutral, keine Feinstaub-Emissionen
  • nur in Kombination mit anderen Heizsystemen möglich
  • zusätzliche Investition, oft lange Amortisationszeit

Der Umstieg auf Strom, also das Umrüsten einer Ölheizung auf eine Elektroheizung ist dagegen nicht empfehlenswert – bei der Herstellung und dem Transport von Strom geht viel Energie verloren. Das Verhältnis zwischen der Menge an benötigter Energie und der dadurch erzeugten Wärme in Wohnungen ist oft ungünstig.

Ölheizung umrüsten – von diesen Förderungen können Sie profitieren

Energieeffizienz, Umwelt, Kostenersparnisse – es gibt so einige Gründe, den Ölbrenner auf Gas oder andere Brennstoffe umrüsten zu lassen. Um die Umrüstung von Ölheizungen auf erneuerbare Wärme effektiv zu fördern, unterstützt der Staat Sie als Hausbesitzer oder Vermieter zusätzlich mit Förderungen und Förderprogrammen.

Die Förderbedingungen für Gasheizungen haben sich in der Vergangenheit immer wieder verändert, insbesondere mit der Überarbeitung der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) im Juli 2022: Seit dem 28. Juli 2022 gibt es beim Umrüsten einer Ölheizung auf eine Gasheizung keine Förderung mehr – einschließlich Hybrid-Systemen.

Mit einer Umrüstung Ihrer Ölheizung auf ein anderes Heizsystem können Sie dennoch von einer attraktiven Förderung profitieren. Der Staat übernimmt dabei einen großen Teil der Investitionskosten (bis zu 40 Prozent), was die Amortisationszeit verkürzt. Außerdem werden Sie unabhängiger von fossilen Brennstoffen und nutzen emissionsfreie Heiztechnik. Eine Hybridlösung bietet sowohl ökologische als auch ökonomische Vorteile auf mittelfristiger Sicht.

Die Finanzierung durch Fördermittel ist nur für die Umrüstung auf Brennstoffzellenheizungen möglich, die mit umweltfreundlichen Energieträgern wie grünem Wasserstoff oder Biomethan funktionieren. Wärmepumpen oder Biomasseheizungen müssen mindestens 65 Prozent ihres Energiebedarfs durch erneuerbare Quellen decken, um eine Förderung zu erhalten – zuvor waren 55 Prozent ausreichend.

Fazit: Weshalb Sie jetzt Ihre Ölheizung umrüsten sollten

Ganz egal, zu welcher Heizung Sie Ihre Ölheizung umrüsten: Der Umbau einer alten Ölheizung kann sich in vieler Hinsicht lohnen. Dabei profitieren Sie nicht nur von einer besseren Umweltbilanz oder geringen Anschaffungskosten: Wer von einer Ölheizung auf Gas oder einen anderen Brennstoff umrüstet, spart unter anderem Kosten für den Betrieb der Heizungsanlage und senkt langfristig die eigenen Energiekosten. Vorsicht sollten Sie allerdings beim Umstieg auf Strom und dem Umrüsten einer Ölheizung auf eine Elektroheizung walten lassen. Strom ist zwar deutlich günstiger als Heizöl, die Umrüstung auf rein elektrische Heizkörper ist aber wenig effizient – zu viel Energie geht beim Transport und der Versorgung des Heizsystems verloren.

Hausbesitzer sowie Vermieter können zusätzlich im Rahmen von staatlichen Förderungen profitieren und im besten Fall fast die Hälfte der Kosten für die Umrüstung der Heizung über Fördermittel finanzieren.

Auch wenn Ölheizungen bis Ende 2025 weiterhin verbaut und in Betrieb genommen werden dürfen, kann sich der Umbau einer Ölheizung auf ein energieeffizienteres und umweltfreundlicheres Heizsystem sowohl für Sie als auch für die Natur langfristig lohnen.

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