Erneuerbare Energien im Überblick

Windenergie, Wasserkraft, Solarenergie: Diese alternativen Energiequellen gibt es

Erneuerbare Energien können bei der Energiewende helfen und schützen das Klima, da die Energie für die Stromerzeugung nachhaltig gewonnen werden kann. Im Vergleich zu herkömmlicher Stromerzeugung etwa aus Kohle wird Ökostrom aus regenerativen Energien ohne den Ausstoß von Treibhausgasen oder anderen Schadstoffen produziert. Bei der Gewinnung von Energie gibt es verschiedene Möglichkeiten, diese ökologisch zu erzeugen. Zu erneuerbaren Energien gehören Windkraft, Photovoltaik, Biomasse, Geothermie (Wärme aus dem Inneren des Planeten) und Wasserkraft. Jede Bioenergie wird anders gewonnen.

Doch welche alternativen Energien gibt es und wie steht es um die Vor- und Nachteile? In unserem Ratgeber erfahren Sie, welche Formen von grüner Energie es gibt und wie die regenerative Energieerzeugung funktioniert.

Erneuerbare Energien: Was ist das?

  • Unter erneuerbaren Energien bzw. regenerativen Energien versteht man alternative Energiequellen, die für die nachhaltige Energiegewinnung unerschöpflich zur Verfügung stehen oder sich verhältnismäßig schnell selbst erneuern. Die Vorteile von erneuerbaren Energien sind, dass sie zum Klimaschutz beitragen und keine schädlichen Treibhausgase produzieren.

Welche erneuerbaren Energien gibt es?

Insgesamt gibt es fünf erneuerbare Energieformen. Zu den erneuerbaren Energien zählen Windenergie, Solarenergie, Biomasse, Wasserkraft und Erdwärme (Geothermie). Erneuerbare Energien sind die Zukunft der Stromerzeugung. Diese Meinung wird nicht nur in der Forschung vertreten, sondern auch von der Politik, die in den vergangenen Jahren versucht hat, regenerative Energien zu stärken. Denn unsere Ressourcen auf der Erde sind begrenzt. Bei der bisherigen Gewinnung von Energie sind Rohstoffe notwendig. Zudem bieten sie keine Nachhaltigkeit, weil sie schädliche Stoffe produzieren, was den Klimaschutz erschwert. Bei erneuerbaren Energien ist das anders. Für die Stromerzeugung werden hierbei Energieträger genutzt, die unbegrenzt zur Verfügung stehen, wie etwa Sonne oder Wind.

 

Windenergie

Zu sehen sind Windräder zur Energiegewinnung mit erneuerbaren Energien

Bei der Stromerzeugung mittels Windkraft wird die Energie des Windes genutzt. Dies funktioniert wie bei einer herkömmlichen Windmühle. Allerdings wird dabei die erzeugte Energie des Windrades nicht für ein Mahlwerk verwendet, sondern durch die Windkraft der Räder ein Generator betrieben und dadurch Strom erzeugt. Der Generator wandelt letztlich die Energie in Strom um. Wie viel Strom erzeugt werden kann, hängt von der Größe der Rotorblätter des Windrades sowie der Stärke des Windes ab. Die Windenergie hat neben der Sonnenenergie mit das größte Ausbaupotenzial bei den erneuerbaren Energien in Deutschland. Desto mehr Windräder in den kommenden Jahren aufgestellt werden und je mehr Windenergieanlagen entstehen, umso mehr Windkraft kann in den Strommix einfließen.

Solarenergie

Zu sehen ist eine Photovoltaikanlage zur Erzeugung erneuerbarer Energien

Für die Gewinnung von Solarenergie wird die Wärme der Sonne in Energie umgewandelt. Dafür sind sogenannte Photovoltaik-Module notwendig. Und so funktioniert es: Die Lichtstrahlen der Sonne treffen auf das Photovoltaik-Modul. Dort wird die Sonnenenergie in Strom umgesetzt. Zur Gewinnung von Strom kommt es, weil das Sonnenlicht in den Solarzellen eines Photovoltaik-Moduls eine elektrische Spannung erzeugt. Die Elektronen in der Solarzelle werden dabei angeregt, sich zu bewegen. Diese Bewegung der Elektronen produziert Solarstrom. Je länger die Sonne scheint, umso größer ist der Gewinn an Sonnenenergie.

Hausbesitzer haben schon seit mehreren Jahren außerdem die Möglichkeit, selbst Energie aus erneuerbaren Quellen zu erzeugen. Mit eigenen Solarzellen auf dem Dach können sie ihren eigenen grünen Strom bereitstellen.

Wasserkraft

Zu sehen ist eine Wasserkraftanlage zur Stromerzeugung mit erneuerbaren Energien

Auch die Wasserkraft wird als regenerative Energie verwendet. Denn Wasser, dass sich bewegt, kann ebenfalls zur Stromerzeugung genutzt werden. Dabei wird die Wasserkraft eingesetzt, um mit der Bioenergie der Wasserströmung eine Turbine anzutreiben. Diese Energie setzt mechanisch einen Generator oder eine Maschine in Gang. Hierzulande wird die Wasserkraft nahezu komplett für die elektrische Stromerzeugung genutzt.

Bei dieser erneuerbaren Energie gibt es vier Möglichkeiten, die Wasserkraft in Strom zu verwandeln. Laufkraftwasserwerke machen den größten Anteil bei der Nutzung der Wasserkraft als regenerativer Energieträger aus. Hierbei wird das Wasser etwa von einem Fluss angestaut und der anschließende Fall im Höhenunterschied zur Stromerzeugung verwertet. Bei Wasserspeicherkraftwerken wird das Wasser zwar auch angestaut, aber je nach Bedarf strömt vom Stausee über ein Fallrohr die Wasserkraft auf die Turbinen, die wiederum den Generator betreiben. Dahingegen wird in Pumpspeicherkraftwerken nicht natürlich vorkommendes Wasser gepumpt. Falls notwendig, kann dieses in hohen Bedarfszeiten über die Turbine fließen und dadurch Strom erzeugen. Gezeitenkraftwerke machen sich dagegen die Gezeiten von Ebbe und Flut zunutze. Die Strömung des Meeres dient dabei als regenerativer Energieträger. Durch die daraus entstehende Wasserkraft werden die Turbinen bewegt und die Generatoren zur Stromerzeugung angetrieben.

Biomasse

erneuerbare-energien-biomasse

Einer der bedeutsamsten regenerativen Energieträger in Bezug auf die Energiewende mit erneuerbaren Energien in Deutschland ist Biomasse. Biomasse als solches kann in flüssiger, fester oder gasförmiger Variante zur Stromerzeugung genutzt werden. Zu diesen Stoffen zählen als erneuerbare Energien per Definition solche, die organisch sind und daher einen pflanzlichen oder tierischen Ursprung besitzen. Zur Gewinnung von Strom über Biomasse werden etwa Brennstoffe wie Holz und Dung, Pflanzenöl, Klärschlamm oder Klärgas verwendet. Da es sich bei Biomasse um eine vielseitige alternative Energiequelle handelt, ist sie seit vielen Jahren sehr gefragt. Deshalb ist der Einsatz mit hoher Energieeffizienz wichtig.

Geothermie

Zu sehen ist die Speicherung von Erdwärme als Teil der erneuerbaren Energien

Diese Form der erneuerbaren Energien zieht ihre Energie aus der Erde, genauer gesagt die Erdwärme. Als regenerativer Energieträger wird bei der Geothermie die Wärme unseres Planeten benutzt. Durch die Verwendung von Erdwärme bei der Stromerzeugung kann die Energiewirtschaft ökologisch Energie produzieren. Geothermie erfüllt die Kriterien zum Klimaschutz und zur Nachhaltigkeit, da keine Treibhausgase bei dieser erneuerbaren Energieform entstehen. Nicht nur zur Stromerzeugung kann die alternative Energiequelle eingesetzt werden. Geothermie kann sogar Heizöl oder Erdgas ersetzen und damit den Einsatz von fossilen Brennstoffen verringern.

Strom aus erneuerbaren Energien: Wie funktioniert das?

Erneuerbaren Energien können aus den unterschiedlichen regenerative Energieträger Strom generieren. So können mit Sonnenenergie über Solarzellen, mit Windkraft durch Windkraftanlagen, mittels Wasser in Bewegung in Wasserkraftwerken, durch die Verwendung von Biomasse und Erdwärme Bioenergie grüner Strom erzeugt und in die Energiewirtschaft eingespeist werden.

Bei der Nutzbarmachung von erneuerbaren Energien ist aber auch die Fähigkeit der Stromspeicherung wichtig, denn bei der Stromerzeugung kann es aufgrund von Abhängigkeiten wie dem Wetter zu Ungleichmäßigkeiten kommen. Zwar sind erneuerbare Energien in Zukunft nicht mehr wegzudenken, aber der Transport und die Speicherung des Stroms müssen künftig noch besser im Rahmen der Energiewende ausgebaut werden. Durch Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungsleitungen kann zum Beispiel Energie aus Windenergieanlagen über das ganze Land transportiert werden. In der Forschung wird zudem weiter daran gearbeitet, erneuerbaren Energien nicht nur in Form von Strom in den kommenden Jahren zu transportieren, sondern auch in alternative Energiequellen wie Wasserstoff. In Form von Wasserstoff wäre es möglich, die Energie gewonnen aus erneuerbaren Energien zur Produktion von Treibstoff zu nutzen. Außerdem ist Wasserstoff eine gute Alternative zu Kohle in der Industrie.

Welche Anteile haben erneuerbare Energien in Deutschland?

Eine Infografik zeigt die Bruttostromerzeugung aus erneuerbaren Energien im Jahr 2021.

Insgesamt wurden im Jahr 2021 etwa 233,6 Milliarden Kilowattstunden Strom aus regenerativen Energiequellen erzeugt. Der Anteil der erneuerbaren Energien im Stromsektor betrug dabei 41,1 Prozent des Bruttostromverbrauchs.

Noch immer kann nicht der komplette Bedarf an Energie in Deutschland durch den Einsatz von erneuerbaren Energien gedeckt werden. Laut dem Umweltbundesamt konnten im Jahr 2021 aber immer 19,7 Prozent des deutschen Verbrauchs an Energie über erneuerbaren Energien gestellt werden. Innerhalb der letzten Jahrzehnte konnte der Anteil deutlich gesteigert und damit die Stromerzeugung durch fossile Brennstoffe verringert werden. Insgesamt gibt es in Deutschland circa zwei Millionen Ökostromanlagen. Die Politik treibt einen stetigen Ausbau der erneuerbaren Energien voran, da diese in Zukunft eine noch größere Rolle bei der Energiewende in Deutschland spielen sollen.

Weltweit betrachtet liegt Deutschland aktuell auf Rang drei beim Anteil an weltweit gewonnener Energie aus alternativen Energiequellen. Den ersten Platz im internationalen Vergleich belegt China, auf dem zweiten Platz befinden sich die USA.

Die Vor- und Nachteile erneuerbarer Energien im Überblick

Klimaschutz, Nachhaltigkeit und keine schädlichen Emissionen – die Vorteile der Stromerzeugung mit erneuerbaren Energien liegen auf der Hand. Dennoch gibt es auch bei den alternativen Energiequellen ein paar Nachteile, die eine vollständige Umstellung auf Strom und Wärme aus nachhaltiger Energiegewinnung erschweren.

 

Vorteile von erneuerbaren Energien

Erneuerbare Energien haben viele Vorteile. Sie tragen vorrangig zum Klimaschutz, Nachhaltigkeit und der Energiewende bei, weil sie keine schädlichen Treibhausgase produzieren und im Gegensatz zu fossilen Brennstoffen unbegrenzt verfügbar sind.

Regenerative Energien helfen vor allem beim Klimaschutz. Erneuerbare Energien dienen der Nachhaltigkeit und auf diese Weise bei der Umsetzung der Energiewende. Die Stromerzeugung durch Windenergieanlagen, Solarenergie, Biomasse, Wasserkraft und Geothermie ist CO2-neutral – anders als bei der Gewinnung von Strom durch fossile Brennstoffe. Somit werden keine schädlichen Treibhausgase in die Atmosphäre freigesetzt. Deshalb spricht man bei dieser Gewinnung von Strom auch von grüner Energie. Im Vergleich zu anderer Energie sind bei diesen regenerativen Energieträgern keine fossilen Ressourcen notwendig, die nur in einem begrenzten Umfang auf der Erde vorhanden sind. Die Vorteile von erneuerbaren Energien sind, dass sie unbegrenzt zur Verfügung stehen und auch lange Transportwege nicht notwendig sind. Davon kann sogar die regionale Wirtschaft profitieren.

 

Nachteile von erneuerbaren Energien  

Bei der nachhaltigen Energiegewinnung gibt es auch Nachteile. Der größte Pluspunkt von erneuerbaren Energien ist definitiv der dringend erforderliche Klimaschutz. Allerdings sind die regenerativen Energieträger derzeit noch nicht in der Lage unseren kompletten Bedarf an Energie zu decken. Das hat mehrere Ursachen. Einerseits sind etwa Windkraft und Solarenergie sehr abhängig vom Wetter und dementsprechend den Witterungsbedingungen. Andererseits ist die Verfügbarkeit momentan erst begrenzt vorhanden. Es müssten also etwa seitens der Politik noch mehr Anlagen für Bioenergie geschaffen werden, damit noch mehr grüner Strom erzeugt werden kann. Außerdem muss die Forschung noch Probleme von erneuerbaren Energien in der Zukunft lösen, unter anderem die bessere Speicherung der Energie. Obwohl erneuerbare Energien dem Prinzip der Nachhaltigkeit entsprechen, kann das Errichten von Anlagen etwa von Windenergieanlagen ein Eingriff in die Natur sein.

Förderung von erneuerbaren Energien in Deutschland

 

Zum Klimaschutz nimmt die Politik die Energiewende in die Hand. Für die Realisierung wurde das Gesetz für den Ausbau erneuerbarer Energien verabschiedet. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) regelt die Förderung für die Stromerzeugung mit regenerativen Energien. Es ist das Förderinstrument für die Abnahme, Übertragung, Verteilung und Vergütung des grünen Stroms aus Windkraft, Sonnenkraft, Biomasse, Wasserkraft und Geothermie.

Der Umstieg auf alternative Energiequellen lohnt sich nicht nur für den Klimaschutz, sondern ebenfalls für den Geldbeutel. Auch Privathaushalte können finanziell von Energie aus erneuerbaren Quellen profitieren und Förderungen beantragen. Das gilt z. B. für die Nutzung einer eigenen Solaranlage auf dem Hausdach und die Einspeisung von Solarstrom.

Fazit: Das müssen Sie über erneuerbare Energien wissen

Erneuerbarer Energien können beim Klimaschutz helfen. Die insgesamt fünf regenerativen Energien zur Stromerzeugung unterstützen die Energiewende. Auf unterschiedliche Art und Weise können Windenergie, Solarenergie, Biomasse, Wasserkraft und Erdwärme Strom produzieren, ohne schädliches CO2 dabei auszustoßen. Bei der Stromerzeugung mit fossilen Brennstoffen ist das anders.

Beinahe 20 Prozent beträgt der Anteil an erneuerbaren Energien in Deutschland derzeit. Weltweit betrachtet belegt Deutschland damit den dritten Platz im internationalen Vergleich. Erneuerbare Energien bieten Vor- und Nachteile. Die Vorteile von erneuerbaren Energien liegen auf der Hand: Sie schonen die Umwelt und dienen der Nachhaltigkeit. Da die alternativen Energieträger in unbegrenzter Form verfügbar sind, kann die Bioenergie grünen Strom sicherstellen. Aber erneuerbare Energien weisen auch einige Nachteile auf. So sind etwa Windkraft und Sonnenkraft mittels Photovoltaik jeweils auf Wind und Sonne angewiesen. Herrschen jedoch nicht die nötigen Wetterbedingungen vor, ist die Stromerzeugung schwierig.

Weitere Herausforderungen stellen zum Teil der Transport sowie die Speicherung der erneuerbaren Energien dar. Die Forschung arbeitet an besseren Möglichkeiten für die Zukunft. So kann künftig zum Beispiel regenerative Energie in Wasserstoff umgewandelt werden und dieser als Treibstoff angewendet werden.

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