Welche Gasarten werden zum Heizen verwendet?

Wodurch zeichnen sich Erdgas, Flüssiggas und Biogas aus?

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Gasheizungen sind in deutschen Haushalten die weitverbreitetste Methode zum Heizen. Kein Wunder, denn im Gegensatz zu anderen Heizungen sind die Anschaffungskosten recht gering und die Gasgeräte können praktisch an der Wand angebracht werden, ohne viel Platz einzunehmen. Über einen Anschluss an das Gasnetz der Netzbetreiber gelangt dann das Gas in den Haushalt und sorgt für angenehm warme Luft in den kalten Monaten. Erdgas ist dabei besonders beliebt als Heizgas, unter anderem weil es das günstigste ist. Aber auch Flüssiggas und Biogas haben eine Daseinsberechtigung und sind ernstzunehmende Alternativen zur Wärmeerzeugung. Mehr über die Zusammensetzung und die Unterschiede der Brennstoffe erfahren Sie in unserem Ratgeber. Gerne stehen wir Ihnen auch als zuverlässiger Partner für Gas im Saarland zur Seite.

Welche Gasarten gibt es?

In Deutschland kommen vor allem drei Gasarten bei der Wärmeerzeugung zum Einsatz: Erdgas, Flüssiggas und Biogas. Die Brenngase unterscheiden sich unter anderem in ihrem Energiegehalt, bei den Kosten und den CO2-Emissionen. Die umweltschonendste Gasart hiervon ist das Biogas. Erdgas ist in der Regel mit den geringsten Kosten verbunden, allerdings ist nicht überall ein Anschluss an das Gasnetz verfügbar. Dort bietet sich Flüssiggas als alternatives Brenngas an.

Erdgas

Bei Erdgas handelt es sich um einen fossilen Brennstoff. Im Vergleich zu Heizöl oder Steinkohle, stößt Erdgas allerdings 25 % weniger Schadstoffe aus. Das Gas wird über Pipelines im Erdinneren in das Versorgungsnetz der Netzbetreiber und folglich zum Verbraucher in die Wohnung transportiert. Diese Gasart dient dann zur Wärmeerzeugung in Gasgeräten, wie z. B. dem Herd oder der Heizung. Erdgas besteht zum größten Teil aus Methan. Die Höhe des Methananteils bestimmt den Brennwert bzw. den Energiegehalt des Gases, wobei die genaue Zusammensetzung abhängig von der Lagerstätte ist. Das Gas entsteht unterirdisch durch die Zersetzung von abgestorbenen Tieren und Pflanzen unter Ausschluss von Sauerstoff. In natürlichen Lagerstätten sammelt sich das Erdgas an und wird anschließend vom Menschen gewonnen. Vor der Verwendung als Brenngas werden noch jegliche Schadstoffe entfernt, damit das Erdgas nicht giftig ist. Die Verbrennung von Erdgas erfolgt ohne Ruß- oder Staubrückstände. Da das Hantieren mit Gas verschiedene Risiken birgt, müssen gewisse Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden, um Erdgas zum sicheren Heizen in Wohnungen nutzen zu können. Erdgas gilt als effizienter und kostengünstiger Heizstoff, mit einem höheren Brennwert als Heizöl und ist in vielen Teilen Deutschlands über verschiedene Netzbetreiber verfügbar. Zudem benötigt die Gasheizung nur wenig Platz. Es ist kein Tank nötig, sondern die Heizung ist direkt mit dem örtlichen Gasnetz verbunden. Jedoch ist ein solcher Anschluss nicht in allen Haushalten vorhanden, sodass an diesen Standorten auf alternative Gasarten zum Heizen zurückgegriffen werden muss.

Gasqualität – Unterscheidung von L-Gas und H-Gas

Die Qualität von Erdgas und der damit verbundene Heizwert richtet sich nach dem Methananteil des Gases und variiert je nach Herkunftsort. Man unterscheidet bei Erdgas zwischen niederkalorischem L-Gas (low calorific gas) und hochkalorischem H-Gas (high calorific gas). Die niederkalorische Gasart wird in Deutschland aus niederländischen und deutschen Quellen bezogen. Der Methananteil bei L-Gas liegt zwischen 80 und 87 %. Der daraus folgende Brennwert beträgt zwischen 8 und 10 Kilowattstunden pro Kubikmeter. Im Vergleich dazu besteht das hochkalorische Heizgas aus 87 bis 99 % Methan und verfügt entsprechend über einen höheren Heizwert zwischen 10 und 12 Kilowattstunden pro Kubikmeter. Bezogen wird H-Gas in Deutschland vor allem aus Russland, Norwegen und Großbritannien. Seit 2015 läuft die Umstellung der Gasart in Deutschland von L- auf H-Gas, die bis 2030 abgeschlossen sein soll. Hintergrund dazu ist die rückgehende Förderung von L-Gas. Die Umstellung soll die Versorgung sicherstellen und zur Verbesserung der Gasqualität beitragen, denn bei der Verbrennung von H-Gas mehr Energie freigesetzt wird. Da die beiden Gasarten in unterschiedlichen Gasnetzen transportiert werden ist ein Austausch der Leitungen und ein Ausbau des Netzes notwendig.

Flüssiggas

In der Zusammensetzung von Flüssiggas sind vor allem Butan und Propan prominent vertreten. Gewonnen wird das Brenngas unter anderem bei der Förderung von Erdöl und Erdgas, sowie bei der Aufbereitung von Heizöl. Dank der flüssigen Form des Gases, ist das Gas besonders gut zu transportieren und lagern. Deshalb eignet es sich hervorragend als Alternative zu Erdgas, falls an Ihrem Wohnort kein Anschluss an das Gasnetz verfügbar ist. Im Gegensatz zu den anderen Arten von Gas wird zum Lagern des Flüssiggases ein Tank benötigt. Auf Ihrem Grundstück muss also genug Lagerraum frei sein, z. B. im Keller, damit das Gas in einem Tank aufbewahrt werden kann. Somit fallen aber auch höhere Anschaffungskosten an, wenn Sie auf Flüssiggas als Brennstoff für Ihren Haushalt setzen. Um zu gewährleisten, dass das Brenngas bis zur Verwendung für die Wärmeerzeugung flüssig bleibt, ist ein entsprechender Druck im Tank notwendig.

Biogas

Die einzige Gasart, mit der eine Gasheizung klimaneutral betrieben werden kann, ist Biogas. Diese Gasart zum Heizen entsteht in speziellen Biogasanlagen durch den Abbau von organischen Stoffen. Meist finden Bioabfall, Gülle, Dung oder speziell angepflanzte Energiepflanzen, wie Mais, Einsatz bei der Gewinnung von Biogas. Der Methananteil dieses Gases beträgt 50 bis 70 Prozent und liegt somit unter dem Methananteil von Erdgas. Der Energiegehalt reicht aber dennoch aus, um als Brennstoff zur Wärmeerzeugung genutzt zu werden. Die geringere Gasqualität von Biogas ist auf die höheren Anteile Kohlendioxid und Wasserdampf im Vergleich zu Erdgas zurückzuführen. Allerdings ist es mit Hilfe von speziellen Reinigungsverfahren möglich, die Gasqualität von Biogas auf eine ähnliche Stufe, wie die von Erdgas, zu verbessern. Somit kann Biogas ähnliche Brennwerte wie Erdgas erreichen.

Stadtgas

Aufgrund des hohen Anteils an Kohlenmonoxid ist Stadtgas giftig und findet heutzutage keine Verwendung mehr. Stadtgas wurde bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts noch eingesetzt und diente in Großstädten als Heizgas. Danach fand sukzessive die Umstellung auf das kostengünstigere und weniger gefährliche Erdgas als primäre Gasart statt. Auch hinsichtlich der Gasqualität ist Erdgas dem Stadtgas überlegen.

Fazit – Diese Gasarten werden zur Wärmeerzeugung genutzt

Gas ist ein sehr beliebter Brennstoff, der in vielen deutschen Haushalten zum Heizen eingesetzt wird. Am häufigsten wird auf die Verbrennung von Erdgas gesetzt, welche aktuell die kostengünstige Variante zum Heizen mit Gas darstellt. Jedoch verfügt nicht jeder Haushalt über eine Anbindung an das Gasnetz. Dort eignet sich vor allem Flüssiggas als alternative Heizmethode, denn das Gas wird in einem Tank auf dem eigenen Grundstück aufbewahrt, sodass keine Verbindung mit dem Gasnetz notwendig ist. Verbraucher mit einem ausgeprägten Umweltbewusstsein, können hingegen auf Biogas zurückgreifen. Diese Gasart ist etwas teurer, schont im Vergleich zu den anderen Heizgasen allerdings die Umwelt.

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