In vielen Haushalten ist das Heizen mit Erdgas weit verbreitet, denn Gasheizungen bieten viele Vorteile. Im Gegensatz zu anderen Heizungen sind die Anschaffungskosten einer Gasheizung recht gering und die Anlagen können platzsparend an der Wand befestigt werden. Über Gasverteilungsnetze gelangt das Gas direkt in die Wohnungen und Häuser. Wer eine Gasheizung besitzt, sollte sich auch über die Gefahr, dass Gas austreten kann, bewusst sein. Schwere Unfälle bei Gasaustritten kommen in Deutschland nur selten vor. Trotzdem kann Gas jederzeit aus den Leitungen austreten. In diesem Ratgeber erfahren Sie, wie Sie Gasgeruch erkennen, nach was Gas riecht und wie Sie sich im Ernstfall verhalten sollten. Nähere Produktinformationen zu Gas im Saarland finden Sie auf unserer Produktseite.
Woran erkennt man Gasgeruch?
Wird Gasgeruch in der Wohnung wahrgenommen, deutet das auf ein Gasleck hin. Doch kann man Gas riechen?
Gas ist in seinem normalen Zustand geruchslos, dies gilt sowohl für Erdgas als auch für Propangas. Würde mit dem geruchlosen Gas geheizt werden, könnte man als Verbraucher bei einem Gasaustritt keinen Geruch wahrnehmen. Aus diesem Grund sind Gasversorger verpflichtet, dem Erdgas eine sogenannte Odorierung beizumischen. Das bedeutet, dem Gas wird ein bestimmter Geruchsstoff untergemischt, damit man im Fall eines Austritts das Gas riechen kann.
Früher wurden schwefelhaltige Duftstoffe beigemischt, das sogenannte Tetrahydrothiophen (THT). THT wird vom Erdboden schlecht absorbiert, so kann der Geruch bei defekten erdverlegten Rohren aufsteigen und wahrgenommen werden.
Heute verwenden Gasversorger häufiger Duftstoffe, die an Ammoniak, Lösungsmittel oder andere Chemikalien erinnern. In jedem Fall wird ein beißender, unangenehm riechender Duftstoff gewählt, damit man Gasgeruch im Haus sofort erkennt.
Ursachen für einen Gasaustritt
Gasleitungen werden in den meisten Fällen bereits beim Hausbau verlegt. Die aus Stahl oder Kupfer bestehenden Rohre sind über die Jahre verschiedenen Umwelteinflüssen wie Luft und Feuchtigkeit ausgesetzt. Das Material kann korrodieren und im schlechtesten Fall entsteht ein Gasleck. Bei älteren Rohren sind starr verschweißte Übergänge besonders anfällig für Risse. Doch nicht nur das Alter der Rohre kann die Ursache für Gasaustritt sein.
Wurden die Leitungen unsachgemäß, z. B. vom Vormieter selbst verlegt, kann das zu Schäden führen. Gasaustritt kommt nicht nur bei Heizungen vor, auch durch defekte Schläuche und Anschlüsse am Gasherd oder anderen Geräte kann austretendes Gas entweichen.
Gasgeruch in der Wohnung – was ist zu tun
Lassen Sie sich eine Gasheizung einbauen, achten Sie darauf, alle nötigen Sicherheitsmaßnahmen bei Hersteller zu erfragen. Auch welche Schritte bei Gasaustritt zu befolgen sind, sollte mit dem Hersteller besprochen werden.
Tritt der Ernstfall ein und Gasgeruch wird in der Wohnung identifiziert, sollten diese Schritte befolgt werden:
Ruhe bewahren
Gashahn schließen
Lüften
Funken und Feuer vermeiden
Haus verlassen
Feuerwehr rufen
Bei Gasgeruch sollte keine Panik ausbrechen, sondern ruhig und bedacht gehandelt werden. Befindet sich der Gashahn an einer schnell erreichbaren Stelle, sollte er geschlossen werden, damit die Gaszufuhr unterbrochen wird. Ist der Gashahn geschlossen, garantiert das nicht, dass kein weiteres Gas mehr austreten kann. Den Keller sollte man bei einem Gasleck aus Gründen der Sicherheit nicht mehr betreten. Erdgas ist leichter als Luft und sammelt sich in geschlossenen Räumen unter der Raumdecke. Existieren Schlitze z.B. zur Kellertreppe, kann sich das Gas auch weiter im Haus verteilen.
Der wichtigste Punkt ist, dass keine Kerzen, Zigaretten oder andere Dinge entzündet und alle Feuer gelöscht werden. Bei einer hohen Gaskonzentration genügt bereits ein Funke, um eine Gasexplosion und ein Feuer zu entfachen. Tritt beispielsweise aus den Leitungen des Gasherdes Erdgas aus, sollten alle Fenster und Türen in diesem Raum geöffnet werden, um einen Durchzug zu schaffen und die Gaskonzentration zu minimieren. Auch das Licht und andere elektrische Geräte sollten ausgeschaltet bleiben, sogar die Nutzung des Handys kann zu elektrischer Spannung führen.
Weitere Bewohner und eventuell direkte Nachbarn sind zu informieren. Anschließend sollte man das Haus schnellstmöglich verlassen und sich in Sicherheit bringen. Als letzter Schritt muss die Feuerwehr gerufen werden.
Was kann bei Gasaustritt passieren?
Bei einem Gasleck sammelt sich das austretende Gas in den untersten Räumen und ballt sich zu einer hohen Gaskonzentration in der Luft zusammen. Kommt es zu einer Entzündung, folgt eine Gasexplosion. Entsteht die Explosion in den unteren Räumen, entstehen große Schäden an den Gebäuden.
Wird der Gasgeruch nicht bemerkt, z.B. nachts, können die Bewohner eine Gasvergiftung erleiden. Der Hauptbestandteil von Erdgas ist Methan, wird keine zu hohe Dosis eingeatmet, ist der Stoff ungiftig. Bei Gasaustritt können durch das Einatmen körperliche Symptome wie Schläfrigkeit, erhöhter Blutdruck und eine erhöhte Atemfrequenz entstehen. Denn durch das Gas entsteht ein Sauerstoffmangel.
Gasmelder verhindern Unfälle
Ähnlich wie bei Feuermeldern, ist es auch sinnvoll, Gasmelder zu installieren. Auch die Funktionsweise ist ähnlich. Nimmt das Gerät eine erhöhte Gaskonzentration in der Luft wahr, reagiert es mit einem akustischen Warnsignal. Selbst wenn man keinen Gasgeruch erkennen kann, schlägt das Gerät an.
Regelmäßige Wartungen der Leitungen und Geräte durch einen Fachmann sind empfehlenswert, so kann der Gasaustritt verhindert werden. Durch finanzielle Förderungen für Gasheizungen erhält man Unterstützung beim Umstieg auf neuwertigere Modelle. Durch neue Gasheizungen ist eine moderne, sichere Bauweise garantiert.
Gasgeruch erkennen – ein Fazit
Zu Propan- und Erdgas wird ein beißender Geruchsstoff beigemischt, durch den der Gasgeruch gut zu erkennen ist. Wird ein solcher Geruch wahrgenommen, sollte Ruhe bewahrt und besonders darauf geachtet werden, dass kein Feuer brennt oder Gerät benutzt werden, die Funken werfen oder elektrische Spannung erzeugen. Haben Sie das Haus verlassen, sollte die Feuerwehr informiert werden.
Um als Verbraucher zu erfahren, welcher Duftstoff dem bezogenen Gas beigemischt wird, besteht die Möglichkeit, bei dem eigenen Gasversorger nachzufragen. Einige Gasversorger versenden auch sogenannte „Odorkarten“, die eine Duftprobe des Gases ermöglichen. Um sich sicher zu sein, dass ein Gasleck frühzeitig erkannt wird, kann ein Gasmelder installieren werden.
In Deutschland herrschen hohe Sicherheitsstandards, aus diesem Grund ist die Gefahr der Gasunfälle eher selten und Gasheizungen können bedenkenlos genutzt werden.