Heizungen und Heizkörper sind in der Regel keine Designerstücke, sondern sorgen vor allem in der kalten Jahreszeit für angenehme Temperaturen in der Wohnung. Dennoch lassen sich Heizkörper in einem Zimmer nur schwer verstecken, ohne dass die Heizleistung darunter leidet, und tragen so auch zur Optik eines Raumes bei. Mit der Zeit können die Heizkörper allerdings vergilben, Rost ansetzen oder die Farbe splittert ab. Das kann nicht nur das Aussehen der Heizung stören, sondern auch zu weitreichenderen Schäden führen. Damit die Heizung wieder zum Rest der Einrichtung passt und geschützt ist, können Sie die alten Heizkörper selbst neu streichen. Wie man einen Heizkörper richtig streicht und was Sie dabei beachten sollten, zeigen wir Ihnen in unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung.
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Wann sollte man alte Heizkörper austauschen?
Warum ist das Lackieren von Heizungen wichtig?
Ein gleichmäßiger und sauberer Lack des Heizkörpers trägt zu einem ästhetischen Gesamtbild eines Raumes bei. Vergilben die Oberflächen oder beginnt die Farbe abzublättern, kann das Lackieren des Heizkörpers die Heizung wieder aufwerten. Doch vor allem bildet der Heizkörperlack eine Schutzschicht und verhindert Korrosion und Rost.
Heizkörper und Heizkörperlack sind während ihrer Nutzung einigen Belastungen ausgesetzt. Steht der Heizkörper in einer Küche oder wird im Haushalt geraucht, können diese Einflüsse zum Vergilben der Heizung beitragen und dadurch zur optischen Abwertung führen. Die wechselnden Temperaturunterschiede der Radiatoren sowie das Reinigen durch Besen oder Putzmittel strapazieren die Lackschicht der Heizung und können zu Beschädigungen führen.
Platz der Lack von der Oberfläche ab, kann es zu einer Korrosion kommen und Roststellen bilden sich. Besonders Heizungen im Badezimmer oder der Küche sind zusätzlich einer hohen Luftfeuchtigkeit ausgesetzt, wodurch der Rost bei Schäden an der Lackschicht noch schneller auftreten kann. Im schlechtesten Fall führen diese Roststellen zu undichten Stellen und Leckagen im Heizkörper. In diesem Fall muss man den Heizkörper austauschen. Um das zu vermeiden, sollte der Heizkörper bei den ersten Anzeichen neu lackiert werden. Dadurch wird die Heizung geschützt und die Lebensdauer verlängert. Ob bereits größere Schäden durch Rost entstanden sind, kann ein Fachmann bei der Heizungswartung feststellen.
Bei diesen Anzeichen ist das neu Lackieren eines Heizkörpers sinnvoll:
Vergilbte Oberfläche des Heizkörpers
Erkennbare Roststellen
Blasen unter der Lackschicht
Abblätternde Farbe
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So lackieren Sie Ihre Heizung: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Zustand der Heizung prüfen
Bevor das Streichen des Heizkörpers beginnen kann, sollte die Heizung auf Roststellen und andere Schäden inspiziert werden. Trauen Sie sich selbst nicht zu, den Zustand des Heizkörpers einzuschätzen, sollte für diesen Schritt ein Fachmann beauftragt werden. Wird Rost übersehen, sieht der Heizungskörper nach dem Streichen zwar wie neu aus, der Rost kann sich jedoch unter der Lackschicht weiter ausbreiten. Liegen nur optische Mängel vor oder sind die Roststellen in einem überschaubaren Ausmaß, können Sie mit unserer Anleitung zum Lackieren der Heizung starten.
Vorbereitung zum Streichen des Heizungskörpers
Auch in diesem Schritt wird noch nicht mit dem Streichen der Heizung begonnen. Um ein optimales Endergebnis zu erlangen, müssen erst einige Vorbereitungen erledigt werden. Damit ein sauberes Arbeiten möglich ist, sollte eine Folie ausgelegt werden, um die umliegenden Böden und Wände vor Spritzern des Heizungslacks zu schützen. Außerdem sollten Sie die Teile des Heizkörpers abkleben, die nicht neu lackiert werden. Dazu gehören z. B. die Ventile, Anschlüsse und der Thermostat.
Abblätternde Farbe und Rost entfernen
Damit der Neuanstrich gut haftet, gleichmäßig aussieht und sich keine Blasen oder weiterer Rost unter dem Lack bilden, muss die Oberfläche der Heizung vor dem Streichen mit der neuen Farbe behandelt werden. Besonders wichtig ist es, die Roststellen abzutragen, bis das blanke Metall sichtbar ist. Dieser Schritt gelingt am besten mit einem Schleifpapier mittlerer Körnung oder einem Schleifvlies. Auch die abblätternde Farbe kann mithilfe eines Schleifpapiers oder einer Drahtbürste entfernt werden.
Damit nach der Lackierung keine Spuren des alten Lacks zu sehen sind, sollten die Übergänge zwischen den bearbeiteten Stellen sorgfältig glattgeschliffen werden. Das Schleifen kann sowohl von Hand als auch mit einer Maschine durchgeführt werden. Vor dem richtigen Streichen des Heizkörpers werden die behandelten Rippen mit einer Grundierung mit Rostschutz lackiert. Bevor mit dem nächsten Schritt begonnen wird, sollten Sie die Grundierung vollständig trocknen lassen.
Gesamten Heizkörper abschleifen und reinigen
Der letzte Schritt in unserer Anleitung vor dem Lackieren der Heizung ist das Anrauen und Reinigen des Heizkörpers. Damit der Neuanstrich nicht nur auf den behandelten Stellen, sondern auf der gesamten Oberfläche gut hält, muss nun die komplette Fläche angeraut werden. Streichen Sie den Heizkörper selbst, sollten Sie für diesen Schritt ein Schleifpapier oder Schleifvlies mit einer feinen anstatt einer mittleren Körnung verwenden.
Anschließend befreien Sie den Heizkörper von Staub und Schmutz. Auch die Zwischenräume und die Rückseite der Heizung sollten bestmöglich gereinigt werden, damit die Farbe beim Streichen der Heizung ebenmäßig aufgetragen werden kann.
Alten Heizkörper neu streichen
Sind alle Arbeiten der Vorbereitung abgeschlossen, erhält der Heizkörper seinen neuen Anstrich. Wie und in welcher Farbe man den Heizkörper streicht, ist jedem selbst überlassen. Am sinnvollsten ist es mit den schwierigeren Stellen, um die Ventile und den Thermostat zu beginnen. Schwer zugängliche Bereiche wie auch die Zwischenräume bei einem Rippenheizkörper lassen sich mit einem dünnen Pinsel gut erreichen. Bei größeren glatten Flächen lässt sich der Lack einfacher mit einer Lackrolle auftragen. Lackieren Sie von unten nach oben, bemerken Sie mögliche Nasen durch den Heizkörperlack schneller.
Das passende Material und die richtige Technik beim Anstrich
Die Vorbereitungen, um den Heizkörper zu streichen, sind wichtig, um später das bestmögliche Ergebnis zu erhalten. Doch verwenden Sie das falsche Material oder eine für die Heizkörper-Typen ungeeignete Technik, ist das an der Lackierung oft zu erkennen. Neben der richtigen Körnung des Schleifpapiers sind vor allem auf die richtigen Pinsel, Lackrollen und einen passenden Heizkörperlack zu achten. Welche Materialien und welche Technik Sie beim Streichen oder Sprühen des Heizkörpers verwenden, hängt vom Typ des Heizkörpers ab. Das Streichen von Glieder- bzw. Rippenheizkörper funktioniert mit einem Pinsel leichter, während Flachheizkörper durch eine Lackrolle einen einheitlicheren Anstrich erhalten.
Welche Farbe sollte man zum Streichen des Heizkörpers verwenden?
Zum Streichen eines Heizkörpers benötigen Sie einen Speziallack, der hitzebeständig und widerstandsfähig ist. Denn der Heizkörperlack muss sowohl die hohen Temperaturen und Temperaturwechsel der Heizung als auch mechanische Beanspruchung aushalten. Zum Einsatz kommen daher Acryllack oder Alkydharzlack.
Der Unterschied der beiden Lacke liegt in den Inhaltsstoffen. Acryllack ist wasser- und Alkydharzlack lösemittelhaltig. Während für Acryllack Acrylharze verwendet werden, enthält Alkydharzlack Kunstharz als Bindemittel. Die verschiedenen Zusammensetzungen führen auch zu unterschiedlichen Eigenschaften. Alkydharzlack braucht länger, um zu trocknen, führt daher aber bei großen Flächen auch zu einer gleichmäßigen Farbverteilung. Außerdem besitzt dieser Lack einen hohen Glanzgrad und überzeugt durch seinen günstigen Preis.
Häufiger wird jedoch zu den wasserbasierten Acryllacken gegriffen, denn sie trocknen schneller, haben eine hohe Beständigkeit gegen z. B. Stöße, Reinigungsmittel oder Korrosion und vergilben nicht so schnell. Zusätzlich sind diese Heizkörperlacke umweltverträglicher, entwickeln weniger Gerüche und lassen sich leichter wieder von den Pinseln waschen.
Beide Lacke sind hitzebeständig und in vielen verschiedenen Farben erhältlich. Die Lackierung kann dadurch an die Farbe der Wände angepasst werden oder als Eyecatcher dienen.
Welche Pinsel eignen sich für welchen Heizkörper?
Die Wahl des richtigen Pinsels hängt von dem jeweiligen Heizkörperlack ab. Streichen Sie den Heizungskörper mit Alkydharzlack, empfiehlt sich ein Pinsel mit Naturborsten. Für die Lackierung mit Acryllack sind anstelle von Naturborsten Pinsel mit Kunststoffborsten besser geeignet, da die Kunststoffborsten bei dem wasserbasierten Lack ein gleichmäßigeres Streichen ermöglicht.
Auch die Form des Pinsels spielt beim Lackieren eine wichtige Rolle. Der Pinsel sollte der Form des Heizkörpers angepasst werden. Um beispielsweise bei Rippenheizkörper auch die Zwischenräume der Rippen zu erreichen, sollten Sie zu einem Eckpinsel mit einem langen Stiel und angeschrägtem Pinselkopf greifen. Bei Flachheizkörpern mit Einkerbungen reicht ein normaler Lackierpinsel mit einem geraden Stiel aus. Bei dieser Heizung lassen sich die schwierigeren Stellen wie die Einkerbungen leichter mit einem Pinsel erreichen. Über die hervorstehenden Teile kann gut mit einer Lackrolle aus Schaumstoff gestrichen werden.
Heizkörper streichen oder sprühen?
Anstatt des klassischen Streichens des Heizkörpers gibt es auch die Möglichkeit, die Oberfläche mit einem Sprühlack zu besprühen. Ob ein Streichen oder Sprühen des Heizkörpers sinnvoller ist, hängt von Ihrem handwerklichen bzw. malerischen Können ab. Das Sprühen mit einer Sprühdose ist anspruchsvoller als das Streichen, denn der Sprühlack läuft bei falscher Technik leicht runter und hinterlässt unschöne Nasen.
Nutzen Sie die Spraydose jedoch richtig, erhalten Sie einen schnellen, dünnen und gleichmäßigen Neuanstrich. Halten Sie dafür die Sprühdose etwa 20 cm vom Heizkörper weg und sprühen Sie mit einem gleichmäßigen Druck mit der Kreuztechnik. Das bedeutet, der Sprühlack wird erst vertikal und dann horizontal aufgetragen. Beim Arbeiten mit der Sprühdose ist eine Atemschutzmaske empfehlenswert. Außerdem sollten die Fenster während des Lackierens der Heizung geschlossen bleiben, damit der Nebel des Sprühlacks nicht auf den Boden oder die Wände getragen wird.
Heizkörper streichen: Das sind die Kosten
Je nach Aufwand für den Fachbetrieb und Größe der Heizung liegen die Kosten zum Streichen eines Heizkörpers bei 40 bis 60 Euro für einen Flachheizkörper und bei 70 bis 100 Euro für ein Rippenheizkörper.
Allgemein sind die Kosten beim Streichen eines Heizkörpers davon abhängig, ob Sie die Lackierung selbst übernehmen oder einen Fachbetrieb engagieren. Streichen Sie den Heizkörper selbst, kommt es auf das benötigte Material an.
Beauftragen Sie einen Fachbetrieb, ist der Typ des Heizkörpers entscheidend. Ein Rippenheizkörper zu streichen ist aufgrund der einzelnen Rippen und Zwischenräume aufwendiger in der Lackierung als ein Heizkörper mit großen flachen Flächen. Das macht sich auch in der benötigten Farbe bemerkbar.
Übernehmen Sie das Streichen oder Sprühen des Heizkörpers selbst, müssen Sie nur für das Material zahlen. Allerdings unterscheiden sich die Preise für einen passenden Heizkörperlack und die Grundierung stark. Je nach Marke, Inhalt des Behälters und Art des Lacks liegen die Kosten zwischen 5 und 30 Euro. Pinsel, Schleifpapier und das Material zum Abkleben können bereits recht günstig erworben werden.
Fazit: Heizkörper streichen und die Optik verbessern
Durch das Streichen eines Heizkörpers lässt sich sowohl die Optik als auch der Zustand einfach und recht kostengünstig verbessern. Das Lackieren der Heizung bedarf etwas Vorbereitung bis der neue Anstrich erfolgen kann, jedoch sind die Arbeiten durch eine Schritt-für-Schritt-Anleitung auch für weniger versierte Handwerker gut umsetzbar. Sind Sie sich bei Roststellen unsicher, empfiehlt es sich jedoch, einen Fachbetrieb zu beauftragen, um größere Schäden zu vermeiden.
Achten Sie auf saubere Vorarbeiten, das richtige Material und die passende Technik zum Streichen des Heizkörpers, kann der Neuanstrich eine günstige Alternative zum Austausch sein.