Hybridheizung – zwei Heizsysteme clever kombiniert

Die Vorteile einer Hybridheizung

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Die Qual der Wahl: Geht es um die Anschaffung einer neuen Heizung, schwanken viele Hausbesitzer zwischen fossilen und erneuerbaren Energieträgern. Während moderne Öl- oder Gasheizungen durch Zuverlässigkeit punkten, schonen Anlagen mit erneuerbaren Energien die Umwelt. Eine hybride Heizung nimmt Ihnen die Entscheidung ab, denn sie kombiniert ganz einfach das Beste aus beiden Systemen. Eins ist sicher – die Preise für fossile Brennstoffe und Strom unterliegen immer wieder starken Schwankungen. Da ist es gut, wenn man sich beim Heizen nicht mehr nur auf eine Energiequelle festlegen muss, sondern mit einem hybriden Heizungssystem auf Zukunftssicherheit setzt.

Aber was ist eine Hybridheizung eigentlich genau, welche Arten gibt es und mit welchen Kosten sind hybride Heizungsanlagen verbunden? In diesem Ratgeber erhalten Sie Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um das Thema Hybridheizung.

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Max Mustermann Portrait
Thomas Schneider
energis Kundenberater

Was ist eine Hybridheizung?

Während der Begriff „Hybridheizung” erst seit ein paar Jahren durch die deutschen Heizungskeller schallt, kennt man den Ausdruck „hybrid” bereits länger: Er bedeutet so viel wie „von zweierlei Herkunft” und bezeichnet in der Technik Systeme, die sich aus (mindestens) zwei Technologien zusammensetzen. Bei einer Heizung in hybrider Form handelt es sich einfach gesagt um die Kombination mehrerer Heiztechnologien: Zwei unabhängige Wärmeerzeuger sind in einer Einheit integriert, d. h. verschiedene Energieträger wie Gas, Öl, Holz oder erneuerbare Energien sind in einem Heizsystem, oft sogar in einem Gerät, miteinander verknüpft. Dieser Energiemix eröffnet die Möglichkeit, die jeweils günstigere Energiequelle zu nutzen. Je nach Situation am Energiemarkt können Hausbesitzer die Steuerung so einstellen, dass bei schwankenden Preisen immer die günstigste und effizienteste Betriebsart ausgewählt wird.

Die Hybridheizung und ihre Funktionsweise

Wie eine Hybridheizung funktioniert, hängt immer von den miteinander kombinierten Wärmeerzeugern ab. Neben der klassischen Methode, welche die konventionelle Öl- oder Gasheizung mit regenerativen Energien verbindet, gibt es auch Heizungen, die sich zweier erneuerbarer Energiequellen bedienen, um den Wärmebedarf zu decken. In den meisten Fällen ist es sinnvoll, hybride Heizsysteme mit einem Pufferspeicher zu ergänzen. Dieser speichert die erzeugte Wärme von beiden Heiztechnologien und gibt sie bei Bedarf an das Heizverteilsystem (Leitung und Heizkörper) des Gebäudes ab. Zusammen mit dieser Art von Speicher hat die Hybridheizung also eine besonders effiziente Funktionsweise.

Wie funktioniert eine Hybridheizung mit Gasheizung und Erdwärmepumpe?

Bei diesem Ansatz gewinnt z. B. eine Erdwärmepumpe über Sonden aus dem Erdreich thermische Energie und speist diese in einen Pufferspeicher ein. Bei Bedarf gibt der Speicher die Wärme an das Heizsystem oder die Warmwasserabnehmer ab. Benötigen Hausbesitzer mehr Wärme für Heizung und Warmwasser, als die Wärmepumpe bereitstellen kann, schaltet sich etwa eine Gasbrennwertheizung dazu. Diese stellt dann die fehlende Energie zur Verfügung. So ist gewährleistet, dass das System immer bedarfsgerecht, möglichst günstig und umweltschonend läuft.

Hybride Heizungsanlagen und die Vorteile ihrer Betriebsweisen

Soll Ihr Hybridsystem ressourcenschonend oder kostenoptimiert arbeiten? Sie können in der Regel zwischen folgenden Betriebsweisen wählen:

  • Ökonomischer Betrieb: In diesem Modus berücksichtigt die Steuerung die schwankenden Energiepreise auf dem Markt und wählt zu jedem Zeitpunkt den Energieträger mit den geringsten Kosten aus.

  • Ökologischer Betrieb: In dieser Einstellung entscheidet die Steuerung in Abhängigkeit der vorherrschenden Witterungsbedingungen, welcher Energieträger am wenigsten CO2 emittiert, und nutzt diese Heiztechnologie.

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Welche Hybridheizungen gibt es?

Folgende Arten von Hybridheizungen gehören zu den besonders beliebten Heizkombinationen:

  • Gasheizung mit Wärmepumpe

  • Gasheizung mit Wärmepumpe und Photovoltaikanlage

  • Öl- oder Gasheizung mit Solarthermie

  • Brennwertheizung und wasserführender Kamin

  • Wärmepumpe mit Holzheizung

  • Öl- oder Gasheizung mit Holzheizung

  • Scheitholzkessel und Pelletkessel

In den letzten Jahren haben sich einige Varianten von hybriden Heizsystemen auf dem Markt etabliert. Bauherren stehen mittlerweile viele verschiedene Kombinationen zur Auswahl, wenn sie ihr neues Gebäude mit einer Hybridheizung ausstatten möchten. Vor allem die Kombination einer Gasbrennwertheizung mit einer Wärmepumpe ist sehr beliebt bei Mehrfamilienhaus-Neubauten.

Aber auch die Frage nach einer Hybridheizung im Altbau lässt sich mit Ja beantworten, denn in Bestandsgebäuden wie im Altbau kann fast immer nachträglich eine hybride Heizung integriert werden. Hier ist vor allem die Nachrüstung von Wärmepumpen oder Solarkollektoren eine häufig genutzte Variante, um Heizkosten zu senken und die Umweltbilanz zu verbessern.

Auch wenn sie weniger verbreitet sind, sind die Kombinationen Öl- oder Gasheizung mit Brennstoffzellenheizung und Kraft-Wärme-Kopplung (KWK-Anlage) mit Spitzenkessel der Vollständigkeit halber zu nennen. In letzteren Fall arbeiten Blockheizkraftwerk (BHKW) oder Brennstoffzelle dauerhaft mit geringer Leistung, um viel Strom zu erzeugen. Benötigt man mehr Wärmeenergie, schaltet die Steuerung einen Spitzenkessel hinzu. In der Regel kommt hierbei auch eine Brennwertheizung mit Gas oder Öl zum Einsatz.

Eine besondere Form: die EE-Hybridheizung

Das EE in EE-Hybridheizung steht für „Erneuerbare Energien”. Dieses System kombiniert zwei regenerative Wärmeerzeuger miteinander, z. B. einen Scheitholzkessel mit Pelletheizung oder Wärmepumpe und Solarthermie. Technologien mit fossilen Brennstoffen wie Öl oder Gas finden hier keine Verwendung. Die EE-Hybridheizung stellt demnach eine besonders umweltfreundliche Variante der Hybridheizung dar, für die es sogar mehrere Möglichkeiten der Förderung vom Staat gibt.

Die Hybridheizung und die verschiedenen kombinierbaren Energieträger im Überblick

Hybride Heizungssysteme setzen häufig auf eine Kombination aus fossilen und erneuerbaren Energieträgern. Fossile Brennstoffe gewährleisten eine gewisse Zuverlässigkeit, sind allerdings weniger zukunftsfähig und nachhaltig als erneuerbare Energiequellen. Diese steigern nicht nur die Klimafreundlichkeit des Heizungssystems, sondern senken langfristig auch noch die Kosten, da sie den Verbraucher unabhängiger von der Entwicklung des Brennstoffpreises machen.

Hybridheizung mit Gas

Gas ist in deutschen Privathaushalten sehr beliebt: Rund die Hälfte aller Heizungssysteme setzen auf den fossilen Brennstoff als Energieträger. Gas ist sehr vielseitig, denn neben der Gewinnung von fossilem Erdgas aus unterirdischen Lagerstätten kann Bio-Gas auch nachhaltig in spezifischen Biogasanlagen hergestellt werden. Gas an sich hat schon einen hohen Energiegehalt. Setzt man zudem eine effiziente Brennwerttechnik ein, kann diese verknüpft mit einem modernen Brennwertkessel das Maximum aus dem Brennstoff herausholen. Der Nachteil: Die Gaspreise schwanken teils stark und in Neubauten sind Gasheizungssysteme mittlerweile auch nicht mehr erlaubt. Möchten Sie trotzdem Gas mit einbeziehen, ist eine Hybridheizung mit Gas und Wärmepumpe eine gute Alternative.

Einfachere Maßnahmen zur Wärmedämmung sind der Austausch alter Türen und Fenster. Besser (aber auch teurer) ist die Dämmung der Fassade.

Hybridheizung mit Öl

Öl ist ebenfalls ein sehr zuverlässiger und hochenergetischer Brennstoff in flüssiger Form. Allerdings hat die Bedeutung von Heizöl in den letzten Jahren stark abgenommen. Öl kam 2016 nur noch in rund 26 % aller deutschen Haushalte als Energieträger für die Heizung zum Einsatz. Dabei gibt es neben dem handelsüblichen schwefelarmen Heizöl (EL) auch Bio-Heizöl, das sogar einen regenerativen Anteil hat: Bio-Heizöl besteht aus Öl, das bis zu 10 % aus nachwachsenden Rohstoffen wie Raps, Sonnenblumen oder Soja gemischt ist.

Hybridheizung mit Umweltenergie

Luft, Erde oder Grundwasser zur Beheizung des Gebäudes nutzen? Das geht mit einer Wärmepumpe. Diese kann die in der Umwelt gespeicherte Wärmeenergie verwendbar machen. Mithilfe eines Kältemittels und Kompressoren hebt sie das Temperaturniveau der Energie an. Insbesondere in Neubauten oder Bestandsgebäuden mit großen Heizflächen ist eine Wärmepumpe als Teil einer Hybridheizung vorteilhaft. Allerdings arbeite eine Wärmepumpe oftmals alleine schon so wirkungsvoll, dass zusätzliche Unterstützung in Form einer anderen Heiztechnologie in der Regel nicht notwendig ist.

Hybridheizung mit Solarenergie

Sonnenenergie lässt sich sowohl mit einer Solarthermieanlage als auch mit einer Photovoltaikanlage nutzen. Im Falle der Solarthermieanlage wird durch Solarkollektoren fließendes Wasser unmittelbar oder durch eine Trägerflüssigkeit mithilfe der Solarstrahlung erhitzt und dann dem Heizungskreislauf zugeführt. Dieser Ansatz funktioniert besonders gut mit einem Pufferspeicher, denn so ist der Wärmebedarf auch in sonnenschwachen Phasen sowie in der Nacht gedeckt. Photovoltaik basiert auf der Erzeugung elektrischer Energie mithilfe von Solarzellen. Ein Wechselrichter wandelt die Energie von Gleichstrom in Wechselstrom um und macht sie somit nutzbar. Besonders umweltschonend ist diese Variante mit Öl- oder Gasbrennwertheizung und Wärmepumpe, denn so können Sie den Strom der Photovoltaikanlage auch gleich zum Antrieb des Wärmepumpen-Kompressors nutzen.

Hybridheizung mit nachwachsenden Rohstoffen

Möchten Sie auf nachwachsende Rohstoffe setzen, dann könnte eine Holzscheit- oder Pelletheizung für Sie infrage kommen. Bei der Verbrennung von Holz wird nur so viel CO2 freigesetzt, wie der Baum während seines Wachstums aufnimmt. Dabei wandeln Bäume das CO2 aus der Atmosphäre in Kohlenstoff zum Wachsen und Sauerstoff zur Abgabe in die Luft um – in Summe also ein klimaneutraler Prozess. Eine Pelletheizung läuft weitgehend automatisiert und zeichnet sich durch ein vergleichsweise konstantes Energieträger-Preisniveau aus. In Kombination mit einer Wärmepumpe ist sie besonders umweltfreundlich.

Was kostet eine Hybridheizung?

Pauschal lässt sich diese Frage nicht beantworten. Der finanzielle Aufwand ist vom individuellen Fall abhängig und liegt aktuell zwischen 4.000 € und 25.000 €. Bei hybriden Heizungen hängen die Kosten im hohen Maße davon ab, für welche Heiztechnologien Sie sich entscheiden, ob es sich um einen Neu- oder Bestandsbau handelt und wie groß der Wärmebedarf ist.

Für eine Hybridheizung lassen sich die Kosten generell in die folgenden Bereiche unterteilen:

  • die Anschaffung der ausgewählten Variante (ca. 3.000 € - 20.000 €)

  • die Installation und Erschließung inklusive Ausgaben für benötigte Anschlüsse und Lagerung (ca. 1.000 € - 5.000 €)

  • die Wartung pro Jahr (ca. 50 € - 250 €)

Wer eine hybride Heizung einbauen möchte, will die Kosten dafür trotzdem so genau wie möglich wissen. Um eine ungefähre Vorstellung zu bekommen, finden Sie im Folgenden einen Überblick über die durchschnittlichen Kosten verschiedener Heiztechnologien, die sich gut verbinden lassen:

Die Heizkosten der hybriden Heizungsanlage

Was eine Hybridheizung kostet, hängt am Ende auch von den individuellen Heizkosten ab. Eine Hybridheizung kommt im Vergleich zu konventionellen Gas- oder Ölheizungen mit niedrigeren Heizkosten aus. Das liegt an der Verwendung der kostenfreien Umweltwärme. Bei einer reinen EE-Hybridheizung oder in der Kombination mit einer Photovoltaikanlage fallen noch niedrigere Kosten an. Wie hoch die Heizkosten dann tatsächlich sind, wenn Sie Ihre Hybridheizung in Betrieb genommen haben, hängt vom Einzelfall ab. Neben der energetischen Qualität des Gebäudes spielt da dann auch das individuelle Heizverhalten der Nutzer eine Rolle.

Gibt es Förderungen für eine Hybridheizung?

Ja, eine Hybridheizung wird im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) gefördert. Die staatliche Förderung gibt es allerdings nur für die regenerativen Komponenten des Heizsystems. Die Förderrate liegt bei 35 %, ist aber immer auch abhängig von der Heizungsart. Tauschen Sie alte Gas-, Öl-, Kohle oder Nachtstromspeicherheizungen aus, bekommen Sie 10 % Förderung extra.

Denken Sie darüber nach, sich ein hybrides Heizsystem anzuschaffen, um langfristig Heizkosten zu sparen? Möchten Sie auch in der Zukunft durch einen effizienten Energiemix sicher mit Strom und Wärme versorgt sein? Setzen Sie Ihr Vertrauen in die erfahrenen Heizungsexperten von energis! Gemeinsam ermitteln wir die Kosten für Ihren individuellen Fall und unterstützen Sie bei der Wahl der Heiztechnologien, die am besten zu Ihnen passen!

Die Vorteile einer Hybridheizung auf einen Blick

Hier sind einige Gründe, die für eine Heizung in hybrider Form sprechen:

  • Kostensicherheit: Sie sind nicht mehr nur von einer Energiequelle abhängig und damit auch unabhängiger von den schwankenden Preisen für Gas und Öl.

  • Versorgungssicherheit: Fossile und erneuerbare Energien sind verbunden, besonders zuverlässig. Wird mal nicht genug regenerative Energie erzeugt, sorgt ein Brennwertkessel für Ausgleich.

  • Zukunftssicherheit: Eine Hybridheizung ist eine moderne Technologie, die zwei Systeme effizient kombiniert. Damit sind Sie bestens auf den Strommarkt der Zukunft vorbereitet.

  • Staatliche Förderung: Mit einem hybriden Heizsystem erfüllen Sie die gesetzlichen Vorgaben – sogar besonders kostengünstig, denn Sie können Fördermittel vom Staat erhalten.

  • Individuell anpassbar: Egal ob Hybridheizung im Altbau oder im neuen Mehrfamilienhaus – die Systeme sind immer auf Ihre individuellen Gegebenheiten anpassbar.

  • Kostenreduktion: Sie sparen langfristig bares Geld, denn durch das hybride Heizverfahren heizen Sie immer mit der preiswertesten zur Verfügung stehenden Energie.

  • Umweltfreundlichkeit: Sie tragen aktiv dazu bei, den Verbrauch von fossilen Brennstoffen zu senken. Mit einer Hybridheizung handeln Sie ressourcenschonend und klimafreundlich.

Fazit: Für wen lohnt sich eine Hybridheizung?

Wer seine zuverlässig funktionierende Gas- oder Ölheizung nicht komplett ersetzen, aber trotzdem von den umweltschonenden und kostengünstigeren erneuerbaren Energien profitieren möchte, für den ist eine Hybridheizung eine sinnvolle Lösung. Erweitert man die Anlage im Bestandsgebäude um Solarthermie oder eine Wärmepumpe, lässt dich der Verbrauch fossiler Brennstoffe minimieren. Dadurch können Sie Ihre Heizkosten und die CO2-Emissionen senken.

Ist Ihr aktueller Wärmeerzeuger allerdings sehr veraltet oder kaputt, lohnt sich der Umstieg auf eine Wärmepumpe, insbesondere wenn das Gebäude den notwendigen Voraussetzungen entspricht wie z. B.:

  • Ein ausreichender Schutz durch Wärmedämmung oder neue Fenster

  • Genügend große und moderne Heizkörper (eine Fußbodenheizung ist nicht zwingend notwendig)

Eine Hybridheizung ist aber auch bei Neubauten sinnvoll, denn mit einer hybriden Heizungsanlage erfüllen Sie kostengünstig die gesetzlichen Vorgaben. Sie können von Beginn an die Steuerung sowie die Dimensionierung der Anlage auf Ihr Gebäude und Ihre Bedürfnisse abstimmen.

Für wen lohnt sich eine Hybridheizung nun? Festhalten lässt sich: Eine Hybridheizung lohnt sich in der Regel immer, egal ob Neu- oder Bestandsbauten, denn sie vereint das jeweils Beste aus unterschiedlichen Technologien.

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