Hybridautos – die leistungsfähigere Alternative zum Elektroauto sowie die umweltfreundlichere Wahl zum normalen PKW mit Diesel- oder Benzinantrieb – erfreuen sich großer Beliebtheit in Deutschland. Die Nachfrage nach den Autos mit beiden Antrieben steigt stetig. Nicht zuletzt, weil sie als klimafreundlich gelten und einen sehr viel geringeren Verbrauch als Fahrzeuge mit einem Verbrennungsmotor haben sollen. Mittlerweile sind über 2,3 Millionen Hybridfahrzeuge auf den Straßen Deutschlands unterwegs.
Erfahren Sie in unserem Ratgeber alles Wissenswerte zum Thema Hybridauto – welche Modelle es gibt, wie diese funktionieren und ob sich ein Hybridauto für Sie lohnt.
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Was ist ein Hybridauto? – Die Kraft aus der Steckdose
Bei einem Hybridauto handelt es sich um ein Kraftfahrzeug, das von wenigstens zwei Motoren betrieben wird: mindestens einem Elektromotor und in der Regel einem Verbrennungsmotor, wie einem Benzin- oder Dieselmotor. Aufgrund dieser beiden vorhandenen Energieumwandler und Antriebsspeicher wird das Fahrzeug „hybrid“, lateinisch für „von zweierlei Herkunft“, genannt. Je nach Modell liegt der Antriebsschwerpunkt dann eher auf dem Elektro- oder dem Verbrennungsmotor. Hybridautos eignen sich vor allem für Autofahrer, die auf eine umweltfreundlichere Alternative zum normalen benzin- oder dieselbetriebenen Fahrzeug umsteigen möchten, denen die Reichweite eines reinen Elektrofahrzeuges aber noch zu gering ist. Bei den meisten Hybridfahrzeugen kommt die benötigte Energie für den Elektromotor allerdings nicht, wie viele meinen, aus der Steckdose. Sie wird stattdessen vom Fahrzeug quasi selbst gewonnen. So wird bei vielen Modellen die Energie, die bei Brems- und Beschleunigungsvorgängen entsteht, umgewandelt und gespeichert. Einige Hybridfahrzeuge verfügen hierfür auch über einen motorangetriebenen Dynamo, über den Energie gewonnen wird. Ohne die Nutzung des vorhandenen Verbrennungsmotors ist die Reichweite eines solchen Hybridfahrzeuges jedoch auf vergleichsweise wenige Kilometer begrenzt. Größere Distanzen schaffen lediglich die sogenannten Plug-In-Modelle, die zusätzlich an einer Ladestation oder Steckdose aufgeladen werden können.
Hybridauto Vor- und Nachteile?
Ein Hybridauto kombiniert die speziellen Vorteile von Elektrofahrzeugen und PKWs mit Verbrennungsmotor. Die jeweiligen Nachteile der beiden Fahrzeugarten können bei einem Hybrid dabei sehr gut ausgeglichen werden. Die Vor- und Nachteile im Überblick:
Vorteile | Nachteile |
umweltfreundlicher als Verbrenner | hohe Anschaffungskosten |
Aufladen mit Strom günstiger als Benzin | höheres Gewicht führt auf Autobahn zu höherem Kraftstoffverbrauch |
größere Reichweite als Elektroautos | kleinerer Kraftstofftank als bei Diesel oder Benziner |
Bremsbeläge werden nachhaltig geschont | geringerer Stauraum durch verbaute Batterie |
geringe Lärmbelästigung in Großstädten |
Vorteile
Hybridautos vereinen viele Vorzüge der beiden verbauten Antriebstechniken, ohne gleichzeitig deren Nachteile zu haben. Ein häufig genannter Vorteil von Hybridfahrzeugen ist, dass sie sehr viel umweltfreundlicher als Dieselfahrzeuge oder Benziner sind. Der eingebaute Elektroantrieb sorgt für eine sehr viel bessere CO2-Bilanz beim Fahren. Zudem ist die elektrische Energie einer Stromladestation für den Verbraucher meist sehr viel günstiger als die fossilen Kraftstoffe.
Gleichzeitig kann bei einem Hybrid auf normales Benzin oder Diesel zurückgegriffen werden, wenn längere Strecken ohne zwischenzeitliche Stromaufladung zu bewältigen sind oder einfach keine entsprechende Ladestation in der Nähe ist. Dadurch haben Autos mit Hybridantrieb eine deutlich größere Reichweite als normale Elektrofahrzeuge. Noch dazu wird die Gefahr, mit dem Auto liegen zu bleiben, durch die Möglichkeit, gleich zwei Energien nutzen zu können, reduziert.
Ein weiterer Vorteil von Hybridfahrzeugen, den sich viele nicht bewusst machen, ist, dass es bei Bremsvorgängen mit einem Hybrid zu sehr viel geringeren Energieverlusten kommt als bei Dieselfahrzeugen oder Benzinern. Dabei werden auch die Bremsbeläge nachhaltig geschont. Denn im Elektrobetrieb kann der eingebaute Elektromotor die beim Bremsen unterdrückte Energie speichern und dann bei Bedarf wieder freisetzen. Der Elektromotor eines Hybrids kann sich also ganz automatisch selbst aufladen. Dieser Vorteil offenbart sich vor allem im Stadtverkehr mit häufigen Stop-and-Gos. Hier verbraucht ein Hybridwagen im Schnitt 25 Prozent weniger Energie als ein vergleichbares Fahrzeug mit einem Verbrennungsmotor. Aber auch auf Landstraßen, auf denen häufig gebremst und wieder beschleunigt wird, fährt ein Hybridauto oftmals sehr viel sparsamer.
Ebenso spricht für die Hybridfahrzeuge, dass sie im Elektrobetrieb sehr leise fahren. Sie bewegen sich nahezu geräuschlos, weshalb sie helfen, die Lärmbelästigung in Großstädten zu reduzieren.
Nachteile
Mit Blick auf die Technik hat ein Hybridauto so gut wie keine Nachteile. Nachteilig wirken sich bei einem Hybridfahrzeug vor allem die höheren Anschaffungskosten aus. So liegt der Preis für die Anschaffung eines Hybridautos im Schnitt höher als bei einem vergleichbaren Benziner. Bei langjähriger Nutzung und häufigen Fahrten lässt sich jedoch im Vekehr in der Stadt einiges bei den Verbrauchskosten eingesparen, sodass sich die höhere Investition zum Teil amortisiert. Bei Fahrten auf der Autobahn verzeichnen die meisten Hybridmodelle im Vergleich zum herkömmlichen Benziner oder Dieselfahrzeug jedoch keine Einsparung beim Energieverbrauch. Hier ist der Treibstoffverbrauch eines Hybridfahrzeuges aufgrund des höheren Gewichts meist sogar etwas größer. Wer mit einem Hybridauto also Kosten einsparen möchte, sollte sich vor der Anschaffung Gedanken über die Einsatzgebiete und die Fahrstrecken machen.
Ein weiterer Nachteil von Hybridautos ist, dass der Kraftstofftank aufgrund des geringeren Platzes ein gutes Stück kleiner ist als bei einem gewöhnlichen Fahrzeug des gleichen Modells. Dadurch ist die Reichweite eines Hybrids gerade bei Autobahnfahrten eingeschränkt. Zudem kann sich der für die Batterie benötigte Platz auch negativ auf das Kofferraumvolumen auswirken.
Einige Kritiker von Hybridfahrzeugen führen ebenfalls die leise Fahrweise im Elektrobetrieb als Nachteil auf. Sie befürchten beispielsweise, dass die fast geräuschlose Fortbewegung zu mehr Unfällen mit Wild, aber auch im Straßenverkehr führen könnte, da die Autos schlechter wahrgenommen werden.
Wie funktioniert ein Hybridauto?
Ein Hybridauto hat zwei eingebaute Motoren: einen elektrobetriebenen Motor und einen, der mit einem fossilen Brennstoff arbeitet. Daher gibt es auch zwei Möglichkeiten, wie das Fahrzeug betrieben werden kann. Beide Motoren können parallel arbeiten, dabei jedoch unterschiedliche Teile des Autos antreiben. Oder in serieller Wirkungsweise so betrieben werden, dass jeweils nur ein Motor für den Antrieb sorgt, während der andere lediglich bei Bedarf einspringt. Bei letzterer Variante ist der Elektromotor oftmals nur beim Start und in niedrigen Drehzahlbereichen im Einsatz, ansonsten arbeitet der Verbrennungsmotor.
Es gibt unter den Hybridfahrzeugen ebenfalls sogenannte Mischhybride, die mit beiden Wirkungsweisen – d. h. sowohl parallel als auch seriell – arbeiten.
Was ist der Unterschied zwischen einem Hybrid und einem Plug-In Hybrid?
Plug-In Autos besitzen ebenfalls einen Verbrennungsmotor und einen Elektromotor. Der größte Unterschied zwischen einem Voll Hybrid und einem Plug-In Hybrid ist die Größe der Batterie des Elektromotors und die Möglichkeit, diese extern durch ein Stromkabel zu laden.
Die Begriffe „Plug“ und „In“ stehen dabei für das Einstecken des Elektrokabels in die Ladestation. Daher werden sie auch Steckdosenhybride genannt. Dadurch, dass sich die Akkus von Plug-In Hybriden zusätzlich über das Stromnetz aufladen lassen, sind sie nicht nur auf den Verbrennungsmotor angewiesen. Oft wird bei diesen bei Hybridfahrzeugen eine Lithium-Ionen-Batterie verwendete. Ein solcher Plug-In Hybrid erzielt mit einer Aufladung in der Regel eine Akkuleistung, die für eine Reichweite von 60 Kilometern im reinen Elektrobetrieb ausreicht. Einige Plug-In Hybride erreichen aber auch schon Reichweiten von über 80 oder in Ausnahmefällen sogar 120 Kilometern. Sollten die Akkus leer sein, ist es auch beim Plug-In Hybrid möglich, auf den Alleinbetrieb des Verbrennungsmotors umzusteigen. Die Größe der Batterie ermöglicht es mit Plug-Ins größere Strecken voll elektrisch zurückzulegen als mit einem Voll oder Mild Hybrid. Das Aufladen der Batterie ist über eine ganz normale Haushaltssteckdose möglich. Dies dauert in der Regel jedoch deutlich länger als das Aufladen des Akkus an einer speziellen Ladestation.
Was ist ein Mild Hybrid?
Bei einem Mild Hybrid ist die Batterie im Gegensatz zu einem Voll Hybrid kleiner und dient nur der Unterstützung. Durch die Größe der Batterie kann weniger durch die Rekuperation beim Rollen und Bremsen entstandener Strom gespeichert werden. Daher wird der Elektromotor nur beim Beschleunigen oder Starten genutzt.
Unterschied Voll Hybrid und Mild Hybrid
Bei Vollhybriden leistet der eingebaute Elektromotor einen wesentlichen Beitrag zum Vorankommen des Fahrzeuges. Der Hauptunterschied zwischen einem sogenannten Voll Hybrid und einem Mild Hybrid besteht darin, dass ein Vollhybrid dazu in der Lage ist, allein mit elektrischer Energie zu fahren, während der Motor eines Mild Hybrids lediglich eine unterstützende Funktion hat. Die Leistung des Mild Hybrids reicht dabei nicht aus, um das Fahrzeug ohne den Verbrennungsmotor anzutreiben.
Unterschied zwischen Hybridauto und Elektroauto
Sowohl Hybrid- als auch Elektrofahrzeuge stellen eine gute und umweltfreundliche Alternative zum normalen PKW mit Verbrennungsmotor dar. Doch zwischen einem Hybrid- und einem Elektroauto gibt es neben der Gemeinsamkeit, dass beide über einen Elektroantrieb verfügen und mit Strom betrieben werden, auch zahlreiche Unterschiede. Diese beziehen sich hauptsächlich auf die vorhandene Art des Antriebs, die Reichweite, den Förderbetrag und ihre Umweltfreundlichkeit.
Antriebsarten
Beide Fahrzeugtypen, sowohl das Elektro- als auch das Hybridauto, können mit elektrischer Energie angetrieben werden. Ein grundlegender Unterschied ist jedoch, dass dem Elektrofahrzeug ausschließlich Strom zur Verfügung steht, während der Hybrid noch über einen weiteren Antrieb in Form eines diesel- oder benzinbetriebenen Verbrennungsmotors verfügt.
Reine Elektroautos gibt es immer nur in Form von Plug-In-Fahrzeugen, während viele Hybridmodelle auch ohne ein zusätzliches Aufladen auskommen. Letztere speichern die Energie, die bei Brems- sowie Beschleunigungsvorgängen entsteht und laden sich auf diese Weise selbst auf.
Reichweite
Bei einem reinen Elektrobetrieb ist die Reichweite eines Elektroautos im Vergleich zum selben Fahrzeugmodell in Form eines Hybrids sehr viel größer. Das liegt daran, dass Hybridautos aufgrund der beiden Motortechniken weniger Platz zur Verfügung haben und deshalb kleinere Batterien besitzen. Dennoch schaffen moderne Hybridfahrzeuge heutzutage mit einer angepassten Fahrweise im Elektrobetrieb auch eine Reichweite von über 60 Kilometern. Vereinzelte Modelle verfügen sogar schon über eine Reichweite von über 120 Kilometern im rein elektrischen Betrieb.
Kommen beim Hybrid jedoch beide Antriebsarten zum Einsatz, schafft dieser in der Regel eine höhere Reichweite als das vergleichbare Elektrofahrzeug mit größerer E-Auto Batterie.
Förderbetrag und Kaufprämie
Wurden in der Vergangenheit noch Hybrid- und Elektroautos gefördert, gibt es die Förderung heute nur noch für reine Elektroautos. Dabei erhält man beim Kauf eines Elektroautos einen Zuschuss in Höhe von bis zu 6.750 Euro von Bund und Hersteller. Zum Jahresanfang 2024 reduziert sich aber auch der Höchstfördersatz der E-Auto Prämie auf 4.500 Euro. Käufer von Hybridautos müssen selbst in die Tasche greifen und gehen bei der Förderung leer aus.
Umwelt-/Klimaschutz
Generell lässt sich im Bezug auf den Verbrauch sagen, dass reine Elektroautos umweltfreundlicher als Hybridfahrzeuge sind. Das liegt nicht nur am Gebrauch des Verbrennungsmotors bei Hybridautos, sondern allein schon daran, dass diese durch ihre zwei Antriebskomponenten sehr viel schwerer sind und daher auch mehr Energie verbrauchen.
Mit einem reinen Elektroauto lässt bis zu 50 Prozent mehr an Energie einsparen als mit einem vergleichbaren Hybridmodell. Zudem stoßen Elektroautos bis zu 70 Prozent weniger Stickoxide, Feinstaub sowie Treibhausgase aus. Somit stellen Hybridautos auch eine größere Umweltbelastung als E-Autos dar.
Fazit zum Thema Hybridauto – Lohnt sich ein Kauf?
Ob und wie sehr sich der Kauf eines Hybridautos lohnt, hängt vor allem vom entsprechenden Einsatzgebiet ab. Insbesondere in Ballungsgebieten sowie im Stadtverkehr sparen Hybridautos im Vergleich zu einem gewöhnlichen Verbrennern eine Menge Energie ein. Des Weiteren hängt der Nutzen eines Hybridfahrzeuges zum gewissen Teil vom Fahrverhalten des Fahrzeugführers ab. Bei häufigeren Bremsmanövern oder beim Fahren mit geringer Geschwindigkeit kann sich ein Hybrid deshalb ebenfalls lohnen.
Im Sinne des Umweltschutzes sind Hybridautos im Vergleich zu herkömmlichen Benzin- oder Dieselfahrzeugen in der Regel eine lohnenswerte Alternative. Durch den integrierten Elektromotor werden schließlich weniger fossile Brennstoffe benötigt und es wird auch weniger CO2 ausgestoßen.
Zudem haben Hybridautos im Vergleich zu reinen Elektroautos den Vorteil der höheren Reichweite. Da bei Bedarf auch auf Benzin- oder Dieselbetrieb umgestiegen werden kann, können mit dem Hybrid auch problemlos längere Strecken bewältigt werden. Autos mit Hybridantrieb lohnen sich daher vor allem für Autofahrer, die die Umwelt schonen wollen, aber noch nicht ganz auf den Verbrennungsmotor verzichten möchten – beispielsweise, weil ihnen die Reichweite der Elektroautos noch zu gering ist oder weil ihnen noch zu wenig E-Auto Ladestationen in der Nähe zur Verfügung stehen.