Eine einwandfrei funktionierende Ladestation ist unerlässlich, wenn Ihr Elektroauto jederzeit bereit sein soll, ausgefahren zu werden. Überspannungen können Ihnen allerdings einen Strich durch die Rechnung machen. Sie stellen eine reelle Gefahr dar und stören nicht nur die Ladeleistung Ihrer Wallbox, sondern beschädigen diese und das Fahrzeug schlimmstenfalls. Besonders gefährlich sind Blitzeinschläge. Die dadurch verursachte Überspannung kann Schäden an der Bordelektronik als auch an der Elektroauto-Batterie verursachen. Zur Vermeidung dieser Schäden an Ihrer Ladesäule und Ihrem E-Auto ist ein Überspannungsschutz deshalb unabdingbar.
Wie es überhaupt zu Überspannungen kommt, was Sie alles bezüglich des Überspannungsschutzes für Ihre Wallbox beachten müssen und wie Sie Ihr Elektroauto vor zu hoher Spannung schützen erfahren Sie in unserem Ratgeber!
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Wie kommt es zu Überspannungen bei der Wallbox?
Die häufigste Ursache für Überspannungsschäden sind Schaltvorgänge in der Starkstrominstallation. Diese treten zum Beispiel beim Schalten von Motoren auf oder wenn Sicherungen ausgelöst werden. Zwar ist die Wahrscheinlichkeit eines direkten Blitzeinschlags eher gering, allerdings können auch weiter entfernte Blitzeinschläge bereits zu Überspannungen führen. Der Blitzeinschlag treibt die Spannung in den Leitungen des Stromnetzes extrem in die Höhe – in Bereiche von mehreren Kilovolt. Die Überspannung dauert lediglich wenige Mikrosekunden – genügend Zeit, um erhebliche Schäden an Elektroinstallation zu verursachen. Zudem führen Blitzeinschläge zu einem Anstieg des Erdpotenzials. Kommt es zu einer erhöhten Spannung in der Erde in der Umgebung der Wallbox, entsteht eine große Potentialdifferenz. Zum Ausgleich dieser fließen kurzzeitig sehr hohe Spannungen, die Schäden an der Wallbox oder dem zum Aufladen angeschlossenen Elektroauto verursachen können. Erfolgt eine Notabschaltung im Kraftwerk oder tritt ein Fehler auf, kann es ebenfalls zu Überspannungen im Versorgungsnetz kommen.
Wie kann ich Überspannungen meiner Ladestation verhindern?
Langfristige Überspannungen sind durch Änderungen am Stromnetz, durch den Netzbetreiber, zu verhindern. Meistens sind es aber sowieso die kurzfristigen Überspannungen die Ihre Wallbox oder Ihr ladendes Fahrzeug beschädigen. Dabei gehen Blitzschutz und Überspannungsschutz oft Hand in Hand. Zur Vorbeugung einer Überspannung, sollten Sie Ihre Wallbox regelmäßig warten lassen und den einwandfreien Betrieb sicherstellen. Die effektivste Methode, um Überspannungen zu verhindern, ist allerdings die Installation eines Überspannungsschutzes für Ihre Wallbox. Durch den Anschluss eines Überspannungsableiters schützen Sie Ihre Ladestation und Ihr Elektroauto vor Schäden durch zu hohe Spannung. Die Überspannungsableiter werden in drei Schutzklassen eingeteilt, wobei es auch Ableiter gibt, die mehrere Schutzklassen kombinieren. Für den privaten Betrieb einer Ladestation reicht in der Regel ein Überspannungsschutzgerät der Schutzklasse Typ-2 oder ein Ableiter, der Typ-2 und Typ-3 kombiniert. Eine Überspannung ist allerdings nie komplett auszuschließen, selbst mit Überspannungsschutz. Ein Überspannungsschutzableiter reduziert das Risiko einer Überspannung aber erheblich.
Wie funktioniert der Überspannungsschutz bei einer Wallbox?
Das Überspannungsschutzgerät dient zum Schutz elektronischer Geräte, die an die Installation angeschlossen sind, wie zum Beispiel Ihre Wallbox und Ihr damit verbundenes Elektroauto. Der Überspannungsschutz begrenzt die vorübergehende Spannung, indem er die Stoßströme ableitet oder beschränkt. Bei normaler Spannung befindet sich der Überspannungsableiter in einem hochohmigen Zustand. Das bedeutet der Ableiter hat einen hohen elektrischen Widerstand, wodurch er keinen Einfluss auf das Stromnetz nimmt. Tritt eine Überspannung auf, wechselt der Ableiter in einen leitenden Zustand und leitet die Spannung zurück zur Quelle. So wird die Spannung auf ein sicheres Niveau für die E-Auto Ladestation begrenzt. Danach setzt sich das Überspannungsschutzgerät für Ihre Wallbox automatisch wieder in den hochohmigen Zustand zurück.
Ist der Überspannungsschutz für die Wallbox Pflicht?
Laut VDI 2166 ist ein Überspannungsschutz für die Wallbox und das damit verbundene Elektroauto notwendig. Empfohlen wird ein Überspannungsableiter der Schutzklasse Typ-2. Der Überspannungsschutz kann direkt in der Wallbox, in der Unterverteilung oder am Gebäudeeintritt angebracht werden. Laut DIN VDE 0100-722 sind zudem alle Ladevorrichtungen, wie Wallboxen, vor der Installation dem Netzbetreiber anzumelden. Dieser kann dann bei Bedarf den Anschluss Ihres Hauses anpassen, um eine Überlastung zu vermeiden. Haben Sie noch keinen Überspannungsschutz für Ihre Wallbox, können Sie diesen ganz einfach nachrüsten!
Wo installiert man den Überspannungsschutz für die Wallbox?
Bevor Sie sich einen Überspannungsschutzableiter für die Wallbox anschaffen, sollten Sie prüfen, ob der Überspannungsschutz nicht schon Teil der Gebäudetechnik ist. Muss ein Altbau um einen Anschluss für eine Ladestation nachgerüstet werden, ist die Wallbox bestenfalls direkt mit einem Überspannungsschutz ausgestattet. Einige Hersteller bieten Wallboxen mit integriertem Überspannungsschutz an. Das Überspannungsschutzgerät lässt sich auch in der Leitung zur Wallbox, am elektrischen Verteiler oder am Gebäudeeintritt installieren. Die Installation des Überspannungsschutzes in der Leitung zur Wallbox ist erforderlich, wenn die Leitung zwischen Ladestation und Zählerschrank mehr als 10 Meter misst. Typ-2 Ableiter sind beim privaten Betrieb einer Ladesäule gut geeignet und können direkt im Verteiler verbaut werden, um Überspannungen zu verhindern.
Tipps: So schützen Sie Ihr Elektroauto vor Überspannung
Neben der Installation eines Überspannungsschutzes kann die Wahl des richtigen Installationsortes der Wallbox Überspannungen Ihres Fahrzeuges verhindern. Achten Sie darauf, dass alle Handgriffe zum Laden des E-Autos problemlos und sicher durchführbar sind. Das Aufladen sollte auch nur mit dem dafür vorgesehenen Ladekabel erfolgen – der Einsatz von Verlängerungskabeln oder Kabeltrommeln sollte vermieden werden. Bestenfalls sollte sich die Wallbox also nah am Stellplatz Ihres Elektroautos befinden.
Allerdings ist nicht nur der Ort entscheidend, sondern auch die richtige Installation der Ladestation. Da es sich um eine Installation innerhalb eines Stromnetzes handelt, darf diese nur durch einen gelernten Elektriker erfolgen. Auch für die Anbringung des Überspannungsschutzes der Wallbox ist ein Elektriker notwendig. Sie können Ihr Elektroauto zwar auch an einer herkömmlichen Steckdose mit 230 Volt laden, zu empfehlen ist dies aber nicht. Da die normale Gebäudetechnik nicht für diese Dauerbelastung ausgelegt ist, besteht die Gefahr einer Überhitzung.
Fazit: Jetzt Überspannungsschutz für die Wallbox nachrüsten und Ihr E-Auto schützen
Überspannungen können aufgrund von Schaltvorgängen im Stromnetz, Blitzeinschlägen oder Fehlern im Versorgungsnetz auftreten. Ein Überspannungsschutz für die Wallbox ist unabdingbar, um Schäden an der Ladestation und dem Elektroauto zu vermeiden. Die effektivste Methode zur Vorbeugung von Überspannungen ist die Installation eines Überspannungsschutzgerät für die Wallbox. Laut VDI 2166 ist die Anbringung eines Überspannungsschutzes für die Wallbox und das damit verbundene Elektroauto Pflicht. Für den privaten Gebrauch werden meistens Ableiter der Schutzklasse Typ-2 installiert. Hat Ihre Wallbox keinen Überspannungsschutz, können Sie diesen ganz einfach nachrüsten!
