Ratgeber zur Wasserqualität in Deutschland

Leitungswasser = Trinkwasser? Wir klären Sie auf
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Leitungswasser gehört in Deutschland zum Trinkwasser und ist das am stärksten kontrollierte Lebensmittel. Grund dafür ist die Trinkwasserverordnung. Diese gibt bestimmte Richtlinien und Grenzwerte bezüglich Schadstoffen und Verunreinigungen vor, die nicht überschritten werden dürfen.

Doch immer wieder ist in der Presse von Verunreinigungen des Grundwassers, zu hohen Nitratwerten, Legionellen oder auch mit Arzneimitteln belastetem Wasser zu lesen. Viele Verbraucher sind daher verunsichert, ob sie das Wasser aus dem Wasserhahn bedenkenlos trinken können. Erfahren Sie in unserem energis Ratgeber Wasserqualität deshalb alles zur Wasserqualität in Deutschland und ob Sie Leitungswasser bedenkenlos trinken können.

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Thomas Schneider
energis Kundenberater

Wie hoch ist die Wasserqualität in Deutschland?

Die Wasserqualität in Deutschland ist – zumindest was das Trinkwasser angeht – allgemein sehr gut. Sie unterliegt dabei auch regelmäßigen und strengen Kontrollen.

Laut dem Umweltbundesamt fallen in Deutschland fast alle gemeldeten Proben in der Regel sehr gut aus. So belegen die Daten zur Trinkwasserqualität, dass nur sehr selten Mikroorganismen oder andere Stoffe in einer Konzentration gefunden werden, die die vorgegebenen Grenzwerte überschreiten. So bescheinigt das Umweltbundesamt, dass Verbraucher das Leitungswasser in Deutschland bedenkenlos trinken können.

Bereits seit Jahrzehnten werden im deutschen Trinkwasser keine Schadstoffe mehr in einer solchen Konzentration gefunden, die unmittelbar in einem Zeitraum von wenigen Stunden bis Tagen zu einer Erkrankung oder zu Krankheitssymptomen führen. Das gilt sogar für sogenannte Problemstoffe wie Nitrat. Auch sonst können durch den Konsum von Leitungswasser in Deutschland keine negativen Einwirkungen auf die menschliche Gesundheit festgestellt werden.

Die Wasserqualität in Deutschland ist dabei gut dokumentiert, schließlich muss das Bundesamt für Umwelt alle zwei Jahre einen entsprechenden Bericht zur Wasserqualität in der Bundesrepublik an die EU-Kommission übermitteln. Dabei fielen die Berichte in den letzten Jahren immer positiv aus.

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Trinkwasserverordnung für die Wasserqualität in Deutschland: Kann man bedenkenlos Leitungswasser trinken?

In Deutschland gibt es seit 1976 eine gesetzliche Trinkwasserverordnung. Diese wurde bereits viermal novelliert. Die aktuelle Trinkwasserverordnung ist am 9. Januar 2018 in Kraft getreten. Mit der Trinkwasserverordnung soll die Qualität des Trinkwassers in Deutschland verbessert beziehungsweise erhalten werden.

Dabei wird vorgeschrieben, dass das Trinkwasser in Deutschland eine solche Qualität haben muss, dass sein Konsum für die menschliche Gesundheit unbedenklich ist und das Wasser zudem rein und genusstauglich ist.

Das Wasser wird auf diese Anforderungen hin regelmäßig untersucht, sodass der Genuss von Leitungswasser in Deutschland jederzeit und überall bedenkenlos möglich ist. Weitere Informationen zur Trinkwasserverordnung finden Sie auch im entsprechenden energis Ratgeber zur Trinkwasserverordnung.

Sowohl zum Durstlöschen als auch zum Abdecken des täglichen Wasserbedarfs kann also ruhig Wasser aus dem Wasserhahn getrunken werden. Flaschenwasser oder Mineralwässer sind hier nicht unbedingt erforderlich. Zumal Trinkwasser das sehr viel besser kontrollierte Lebensmittel ist und zum Teil weniger Schadstoffe enthält. Auch muss Mineralwasser nicht zwingend mehr Mineralien enthalten. Denn seit dem Jahr 1980 gibt es für Mineralwässer keine Vorschrift mehr für eine Mindestmenge an Mineralien. Der Anteil an Mineralstoffen hängt daher maßgeblich von der Region ab, aus der es stammt. Viele von der Stiftung Warentest untersuchten Mineralwässer werden sogar als mineralstoffarm eingestuft und weisen weniger Mineralien als Leitungswasser auf.

Wasserhärte: Die Härtegrade für Trinkwasser

In der Diskussion um die Wasserqualität in Deutschland ist immer wieder der Begriff ‚Wasserhärte’ zu hören. Darunter fällt die Konzentration von im Wasser befindlichen Calcium- und Magnesium-Ionen. Die sogenannte Wasserhärte hat keinen negativen Einfluss auf die menschliche Gesundheit. Deshalb gibt es hierfür auch keine gesetzlichen Richtlinien oder Anforderungen. Schließlich ist Kalzium für den Menschen ein wichtiges Mineral. Auch in vielen Mineralwässern ist Kalzium enthalten und gilt dabei sogar als gesund.

Dennoch wirkt sich ein hoher Härtegrad negativ auf Küchengeräte wie Wasserkocher und Kaffeemaschinen oder auch Waschmaschinen aus. Sehr ‚hartes Wasser’ verursacht beispielsweise Kalkablagerungen in Warmwasserbereitern. Auch wenn verkalkte Geräte nicht direkt kaputtgehen – sie verbrauchen jedoch mehr Strom. Wer Energie sparen möchte, sollte daher Elektrogeräte, die mit Wasser arbeiten, regelmäßig entkalken. Das gilt insbesondere für Gebiete mit sehr hartem Wasser. Aber auch Wasserhähne und Armaturen verkalken bei Wasser mit hohem Kalziumgehalt sehr viel schneller und müssen daher öfter gereinigt werden, wenn sie schön glänzen sollen.

Insgesamt gibt es drei Härtebereiche für das Wasser: weich, mittel und hart. Bei einer Konzentration von 1,5 Millimol Calciumcarbonat pro Liter wird das Wasser als weich bezeichnet. Bei bis zu 2,5 Millimol Calciumcarbonat pro Liter gilt es als mittel und bei mehr als 2,5 Millimol Calciumcarbonat pro Liter wird es als hart eingestuft.

Wasserqualität in Deutschland im Ländervergleich

Im weltweiten Vergleich hat Deutschland eine überdurchschnittlich gute Trinkwasserqualität.

In einer UNESCO-Studie aus dem Jahr 2003 schnitt die deutsche Wasserqualität im Vergleich zu anderen Ländern zwar eher schlecht ab, so belegte Deutschland dabei nur Platz 57. Im EU-Vergleich wäre das der vorletzte Platz. Diese Studie wurde allerdings mittlerweile revidiert, da die Kriterien, nach denen die Wasserqualität überprüft wurde, nicht valide gewesen sein sollen.

Die Trinkwasserqualität in Deutschland ist im EU-Vergleich also dennoch sehr gut und belegt einen der oberen Plätze. Aber auch in anderen EU-Ländern ist die Trinkwasserqualität laut einem Bericht der Europäischen Kommission sehr gut. Schließlich müssen die Mitgliedsstaaten der Europäischen Kommission in regelmäßigen Abständen einen Bericht zu ihrer Trinkwasserqualität vorlegen und bestimmte Richtlinien im Bezug auf die Wasserqualität einhalten. So kann zumindest im westlichen und zentralen Teil von Europa fast überall bedenkenlos Leitungswasser getrunken werden. Lediglich in Ländern wie Bulgarien, Albanien, Kroatien, Rumänien, Georgien, Russland, Ukraine, Albanien, Makedonien, Montenegro, Bosnien und Herzegowina, Serbien, Moldawien, Slowakei, Weißrussland, Lettland, Litauen, Estland oder Zypern sollte eher auf Flaschenwasser zurückgegriffen werden.

Etwas weniger gut schneidet Deutschland allerdings bei der Qualität des Grundwassers ab. Dieses ist nämlich zum Teil stark mit Nitrat belastet, was zu großen Teilen auf die intensiv betriebene Landwirtschaft zurückzuführen ist. Dieses Nitrat muss dann mit hohem Aufwand in Wasseraufbereitungsanlagen herausgefiltert werden.

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Fazit zur Wasserqualität in Deutschland

Dank der Trinkwasserverordnung ist das Leitungswasser in Deutschland das am besten und strengsten kontrollierte Lebensmittel überhaupt. Dabei trifft die Trinkwasserverordnung mit ihren Regelungen Vorsorge dafür, dass das aus dem Wasserhahn kommende Trinkwasser keine festgelegten Schadstoffgrenzen überschreitet und ohne gesundheitliche Bedenken genossen werden kann.

Das Trinkwasser in Deutschland hat also eine insgesamt hohe Qualität und kann gut getrunken werden, ohne dass dabei gesundheitliche Schäden zu befürchten sind. Denn in der Trinkwasserverordnung ist vorgegeben, dass die Wasserwerke Schadstoffe aus dem Wasser herausfiltern und dieses vor der Einspeisung ins Trinkwasserversorgungssystem erst überprüfen müssen. Sollten sich dann immer noch Schadstoffe im Wasser befinden, sind die Konzentrationen so gering, dass sie keinen Einfluss auf die menschliche Gesundheit haben.

Das deutsche Leitungswasser schneidet im direkten Vergleich hinsichtlich der enthaltenen Mineralien oder Schadstoffe meist sogar besser ab als die zum Verkauf angebotenen Mineralwässer. Noch dazu ist es sehr viel ökologischer, Leitungswasser zu trinken, da hier der Energieverbrauch für die Abfüllung und den Transport wegfallen.

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