Wärmepumpen im Altbau: Sinnvoll oder nicht?

Lohnt sich eine Wärmepumpe auch als Heizsystem im Altbau?

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Steigende Öl- und Gaspreise, Abhängigkeit von Rohstoffimporten, das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz sowie ein steigendes Umweltbewusstsein in der Gesellschaft sorgen dafür, dass immer mehr Menschen darüber nachdenken, ihre alte Gas- oder Ölheizung gegen eine moderne und klimafreundliche Wärmepumpe auszutauschen. In Deutschland werden die Heizungen, die Wärme aus der Umgebungsluft, dem Grundwasser oder dem Erdreich gewinnen, jedoch vor allem in Neubauten eingesetzt. Doch lohnen sich Wärmepumpen auch für Bestandsgebäude? Worauf müssen Eigentümer achten, wenn sie ihren Altbau mit einer Wärmepumpe beheizen möchten? Welche Wärmepumpe eignet sich für Altbauten – und gibt es Fälle, in denen der Einbau nicht sinnvoll ist? Das und mehr erfahren Sie in diesem Ratgeber.

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Thomas Schneider
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Wie funktioniert eine Wärmepumpe?

Die Funktionsweise einer Wärmepumpe lässt sich als umgekehrtes Kühlschrank-Prinzip verstehen: Während ein Kühlschrank Energie aus der Luft und den gelagerten Lebensmitteln entzieht, um sie zu kühlen, entnimmt die Wärmepumpe der Umwelt Wärme. Dabei spielt es keine Rolle, welche Energiequelle die Wärmepumpe verwendet. Alle Wärmepumpen funktionieren nach dem gleichen Prinzip – egal ob Luftwärmepumpen, Erdwärmepumpen oder Wasserwärmepumpen.

Um die in der Luft, dem Grundwasser oder dem Erdreich gespeicherte Energie nutzbar zu machen, wird die Wärme in einem Kühlkreislauf auf ein spezielles Kältemittel mit einem geringen Siedepunkt übertragen. Ein Verdichter reduziert das Volumen des verdampfenden Kältemittels und erhöht den Druck. Durch den Druckvorgang steigt auch die Temperatur, die anschließend von einem Wärmetauscher (Verflüssiger) aufgenommen und an das Heizsystem weitergeleitet wird. Im Haus kann diese Nutzwärme dann zum Heizen und für die Warmwasserversorgung verwendet werden. Nach dem Beheizen kühlt das Kältemittel wieder ab und der Kreislauf beginnt von vorn.

Da Wärmepumpen die Umgebungswärme des Erdreiches, des Grundwassers und der Luft nutzen, gelten sie als sehr umweltfreundliches Heizsystem und werden immer beliebter. Dabei können sie nicht nur – wie oftmals angenommen – bei Neubauten verwendet werden, sondern auch als Wärmepumpe in Altbauten zum Einsatz kommen.

Ist eine Wärmepumpe im Altbau sinnvoll?

Die Installation einer Wärmepumpe ist nicht nur beim Bau eines neuen Hauses sinnvoll, sondern kann sich auch für Altbauten lohnen. Klar ist aber auch: Eine Wärmepumpe in einem Bestandsgebäude nachzurüsten, ist komplizierter, als sie im Zuge einer Neuerrichtung zu installieren. Ob sich eine Wärmepumpe als Heizsystem für ein älteres Gebäude eignet, hängt von verschiedenen Aspekten ab.

So entscheidet zum einen die Jahresarbeitszahl über die Wirtschaftlichkeit von Wärmepumpen im Altbau. Liegt diese bei drei oder weniger, heizt die Wärmepumpe im Altbau nicht wirtschaftlich. Die Jahresarbeitszahl gibt an, wie viel Wärme die Wärmepumpe aus einer bestimmten Menge Strom im Jahr erzeugt. Je niedriger die Jahreszahl, desto höher ist der Strom- und Heizwärmeverbrauch der Wärmepumpe und damit die Heizkosten. In einem solchen Fall lohnt sich eine Wärmepumpenheizung für den Altbau nicht – zumindest nicht, ohne bestimmte Baumaßnahmen zu ergreifen, die die Jahresarbeitszahl erhöhen und die Effizienz der Wärmepumpe steigern.

Stimmen die Voraussetzungen hingegen, ist eine Wärmepumpe auch für Altbauten eine empfehlenswerte Lösung – denn die Vorteile des zukunftssicheren und in Kombination mit Ökostrom nahezu emissionsfreien Heizsystems sind nicht von der Hand zu weisen.

Wann lohnt sich eine Wärmepumpe im Altbau?

Ob sich eine Wärmepumpe als Heizlösung für Altbauten lohnt, hängt von mehreren Faktoren ab. Zum einen spielt der Sanierungsstandard des Gebäudes eine wesentliche Rolle – denn dieser beeinflusst unter anderem die Jahresarbeitszahl. Hier kommt es vor allem darauf an, wie gut das Haus gedämmt ist: Je weniger Energie über Fenster, Türen, Wände und das Dach verloren geht, desto weniger muss die Wärmepumpe im Altbau leisten – und umso wirtschaftlicher ist sie als Heizsystem für Eigentümer älterer Gebäude. Fehlt es an der Effizienz der Wärmedämmung, sollte diese im Rahmen des Heizungsumbaus einer Sanierung unterzogen werden.

Um einen optimalen Betrieb einer Wärmepumpenheizung im Altbau zu gewährleisten, braucht es neben einer guten Dämmung außerdem eine möglichst niedrige Vorlauftemperatur. Darunter versteht man die Temperatur, auf die die Wärmepumpe das Heizungswasser erwärmt, das dann durch Rohre und Heizkörper strömt. Die Vorlauftemperatur einer Wärmepumpe ist niedriger als die einer konventionellen Gas- oder Ölheizung. Damit die Wärmepumpe nicht nur im energieeffizienten Neubau, sondern auch in älteren Gebäuden effizient betrieben werden kann, sollte die Vorlauftemperatur unter 50 Grad liegen.

Planen Sie, Ihren Altbau mit einer Wärmepumpe auszustatten, sollten die Vorlauftemperatur also möglichst niedrig und die Temperatur der Wärmequelle möglichst hoch sein. Niedrige Vorlauftemperaturen lassen sich in Bestandsgebäuden durch großflächige Wärmeverteiler – also etwa einer Fußbodenheizung, Decken- oder Wandheizung – erreichen. Es ist auch möglich, verschiedene Systeme miteinander zu kombinieren.

Da in Altbauten oft keine Fußbodenheizungen oder Deckenheizungen verbaut wurden und die Umbaukosten sehr kostenintensiv sind, können Sie als Eigentümer alternativ großflächige Heizkörper installieren. Diese Variante ist zwar nicht ganz so energieeffizient, jedoch deutlich günstiger. Oftmals sind Altbauten ohnehin mit großen Heizkörpern ausgestattet, sodass teure Umbaukosten ganz entfallen bzw. sich zumindest reduzieren lassen.

Was Sie beim Einbau einer Wärmepumpenheizung im Altbau außerdem bedenken sollten, ist der Platz, den das Heizsystem benötigt. Aufgrund der Vorschriften zum Lärmschutz dürfen Wärmepumpen sowohl bei Bestandsgebäuden als auch in Neubauten nur mit einem Mindestabstand von drei Metern zum Nachbarhaus errichtet werden.

Tipp

Sie überlegen, eine Wärmepumpe in Ihrem Altbau nachzurüsten, aber sind sich unsicher, ob Ihr Gebäude geeignet ist? Klarheit bringt ein einfacher Test an einem kalten Wintertag: Begrenzen Sie die Vorlauftemperatur Ihrer Heizung auf 45 bis 50 Grad Celsius und drehen Sie dann die Thermostate auf. Wird es schön warm im Haus? Dann kann sich die Installation einer Wärmepumpe auch für Ihren Altbau eignen. Bleibt es hingegen kalt, ist es ratsam, die Heizlast durch einen Installateur berechnen zu lassen und einige der alten Heizkörper auszutauschen.

Welche Vorteile bietet eine Wärmepumpe im Altbau?

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Wärmepumpen gelten für viele Menschen neben Pelletheizung und Solarthermie als Heizsystem der Zukunft. Das liegt nicht nur daran, dass sich Gebäude kostengünstig beheizen lassen, sobald die Wärmepumpe einmal eingebaut ist – sondern auch an ihrem flexiblen Einsatz sowohl in Neubauten als auch in Bestandsgebäuden.

Stimmen die Voraussetzungen für die Installation der Wärmepumpe im Altbau, profitieren Eigentümer von folgenden Vorteilen:

  • Heizen ohne fossile Brennstoffe – es entstehen kaum CO2-Emissionen

  • Zukunftssicheres Heizen, da keine Abhängigkeit von Rohstoffimporten

  • Luft, Wasser oder Erdreich als unendliche und kostenlose Wärmequellen

  • Nahezu emissionsfreies Heizen (wenn für Betrieb Ökostrom genutzt wird)

  • Niedrige Betriebskosten (abhängig vom Gebäudestandard und der jeweiligen Wärmepumpe)

  • Geringer Wartungsaufwand (da z. B. weder Schornstein noch Schornsteinfeger notwendig sind)

  • Hohe Langlebigkeit durch geringen Verschleiß technischer Gebrauchsteile

  • Platzsparend, da keine Lagerung von Brennstoffen notwendig ist

  • Hohe Betriebssicherheit, da keine Verbrennung erfolgt

  • Flexibler Einsatz nicht nur als Heizsystem, sondern auch als Klimaanlage

  • Staatliche Förderung durch BAFA und KfW

Wussten Sie schon?

Auch eine Studie des Fraunhofer ISE belegt die Vorteile von Wärmepumpen in Bestandsgebäuden: Über mehrere Jahre beschäftigten sich die Wissenschaftler mit dem Einsatz von Wärmepumpen in Altbauten und kamen zu dem Schluss: Sind die Anforderungen an das energetische System und die Wärmeverteilung erfüllt, ist die Wärmepumpe auch für den Bestand eine effektive und empfehlenswerte Möglichkeit zum Heizen.

Voraussetzungen für eine Wärmepumpe im Altbau

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Die Vorteile von Wärmepumpen sind vielfältig – und für Sie nicht nur eine lohnenswerte Heizlösung, wenn Sie neu bauen, sondern auch, wenn Sie in Ihrem älteren Gebäude zukunftssicher und umweltfreundlich heizen wollen. Damit auch Sie als Hauseigentümer von den Vorteilen des Heizens mit Wärmepumpe profitieren, müssen jedoch einige Voraussetzungen erfüllt sein.

Folgende Voraussetzungen bestehen für den effizienten Einsatz einer Wärmepumpe im Altbau:

  • Gute Dämmung der Wände, Türen, Fenster und Gebäudehülle

  • Niedrige Vorlauftemperatur von maximal 50 bis 55 Grad

  • Ausreichend Platz zur Installation im Innenbereich sowie Mindestabstand zum Nachbargebäude im Außenbereich

  • Optimale Heizlast (< 15 kW Luft-Wasser-Wärmepumpe, < 20 kW Wasser-Wasser-Wärmepumpe)

  • Großflächige Wärmeverteiler in Form einer Deckenheizung, Fußbodenheizung oder Wandheizung oder durch Einbau größerer Heizkörper

  • Auf Warmwasserbedarf angepasste Speichergröße

Welche Wärmepumpe ist für einen Altbau geeignet?

Stimmen die baulichen Gegebenheiten, ist grundsätzlich jede Wärmepumpe für einen Altbau geeignet. Ob Sie sich für eine Luft-Wasser-Wärmepumpe, eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe oder eine Erd-Wärmepumpe entscheiden, hängt neben den baulichen Voraussetzungen vom Budget ab.

Folgende Wärmepumpen können in Altbauten zum Einsatz kommen:

  • Luftwärmepumpen: Luft-Wasser-Wärmepumpen werden in Deutschland am häufigsten verbaut. Das hat seinen Grund – denn im Vergleich zu anderen Wärmepumpenarten sind sie am kostengünstigsten in der Anschaffung und Installation. Zwar sind sie nicht ganz so energieeffizient wie andere Wärmepumpen, allerdings lassen sie sich flexibel in bestehenden Gebäuden nachrüsten, da die Wärmequelle nicht erst aufwendig erschlossen werden muss.

  • Erdwärmepumpen: Erdwärme- oder Solewasserpumpen zeichnen sich durch eine höhere Energieeffizienz aus, sind aber auch teurer in Anschaffung und Einbau. Sie nutzen die Wärme aus dem Erdreich, die über Erdsonden oder Erdkollektoren gewonnen wird. Abhängig von der Art der Wärmegewinnung sind Tiefenbohrungen bis zu 100 Metern notwendig. Für die Einholung der erforderlichen Genehmigungen und die Bauarbeiten sollten Sie mehrere Monate einplanen, wenn Sie sich für eine solche Wärmepumpe im Altbau entscheiden.

  • Wasserwärmepumpen: Wasser-Wasser-Wärmepumpen nutzen als Heizwärme die im Grundwasser gespeicherte Wärme. Um eine Wasser-Wärmepumpe für Altbauten zu verwenden, muss vor Ort Grundwasser in ausreichender Menge und in der richtigen Zusammensetzung vorhanden sein. Auch ist eine Genehmigung der zuständigen Behörden erforderlich. Da Kosten und Aufwand hoch sind, lohnt sich der Einbau einer Wasser-Wärmepumpe im Altbau vor allem für größere Einheiten.

Am einfachsten lassen sich Luftwärmepumpen im Altbau nachrüsten. Auch sind sie in ihren Anschaffungskosten am geringsten. Ist bei Ihrem Altbau der erforderliche Mindestabstand zum Nachbarhaus nicht gegeben – was insbesondere in Reihenmittelhäusern der Fall ist – gibt es bei den Luftwärmepumpen zudem eine Alternative: Bei einer Split-Wärmepumpe befindet sich zwar die Ventilatoreinheit im Garten, doch die hydraulischen Elemente sind im Altbau selbst untergebracht. So lässt sich diese Wärmepumpe auch in Altbauten nachrüsten, die nahe aneinander gebaut wurden.

Allerdings sollten Sie bedenken, dass die Energieeffizienz von Luftwärmepumpen in den kalten Wintermonaten stark abnimmt. Trotz der hohen Anforderungen kann es daher ratsam sein, zu prüfen, ob eine Erdwärmepumpe für Ihren Altbau in Frage käme.

Wärmepumpe im Altbau nachrüsten – wie hoch sind die Kosten?

Die Kosten für das Nachrüsten einer Wärmepumpe im Altbau hängen von unterschiedlichen Faktoren ab. Sie setzen sich unter anderem aus der gewählten Wärmepumpe, den Kosten für Einbau und Installation und den späteren Betriebskosten zusammen. Auch eventuell nötige Sanierungen, die vor der Installation etwa an der Dämmung oder den Heizkörpern vorgenommen werden müssen, beeinflussen die Kosten. Wie viel es kostet, eine Wärmepumpe in einem Altbau nachrüsten zu lassen, lässt sich somit nicht pauschal sagen.

Für einen besseren Überblick haben wir Ihnen die ungefähren Kosten für Anschaffung und Erschließung in der folgenden Tabelle zusammengestellt:

 

Kosten für Anschaffung und Installation

Kosten für Erschließung der Wärmequelle

Gesamtkosten der Wärmepumpe im Altbau

Luft-Luft-Wärmepumpe

11.000 bis 16.000 Euro

-

11.000 bis 16.000 Euro

Luft-Wasser-Wärmepumpe

10.000 bis 18.000 Euro

-

10.000 bis 18.000 Euro

Grundwasser-Wärmepumpe

11.000 bis 15.000 Euro

4.000 bis 7.000 Euro

15.000 bis 22.000 Euro

Erdwärmepumpe mit Erdkollektoren

12.000 bis 15.000 Euro

2.000 bis 4.000 Euro

14.000 bis 19.000 Euro

Erdwärmepumpe mit Erdsonden

12.000 bis 15.000 Euro

8.000 bis 10.000 Euro

20.000 bis 25.000 Euro

Sind die Investitionskosten einmal abgedeckt, lässt sich mit Wärmepumpen auch im Altbau auf lange Sicht viel Geld sparen.

Gibt es eine Förderung für die Installation einer Wärmepumpe im Altbau?

Wärmepumpen – ob im Altbau oder Neubau – werden staatlich gefördert. Sind alle technischen Voraussetzungen erfüllt, gibt es Unterstützung über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG). Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bezuschusst gemeinsam mit der KfW die Umrüstung auf eine nachhaltige Heizung durch Wärmepumpen in Altbauten.

Dabei gibt es unterschiedliche Förderstufen:

  • 25 bis 35 Prozent: Für die Neuanschaffung einer Wärmepumpe im Altbau

  • + 10 Prozent: Bei Austausch einer alten Öl- oder Gasheizung im Altbau gegen eine moderne Wärmepumpe (Gasheizungen müssen funktionsfähig und seit mindestens 20 Jahren in Betrieb sein)

  • + 5 Prozent: Zusätzliche Förderung für Erdwärme- und Wasser-Wärmepumpen bzw. für Nutzung eines natürlichen Kältemittels

Bei der Förderung von Wärmepumpen im Altbau wird zwischen Zuschüssen und Krediten unterschieden. Wichtig ist in jedem Fall, dass Sie die Fördergelder vor der Vergabe von Liefer- und Leistungsverträgen beantragen. Die Höhe der Förderung orientiert sich am Angebot, dass Sie beim BAFA bzw. der KfW einreichen. Übersteigen die Kosten für Einbau und Installation der Wärmepumpe im Altbau nachträglich die geplanten Ausgaben, passt das BAFA die Förderung nicht mehr an. Kalkulieren Sie den Preis daher so genau wie möglich.

Gut zu wissen: Nicht nur mit staatlicher Unterstützung, sondern auch mit dem richtigen Wärmestromtarif können Sie die Kosten der Wärmepumpe in Ihrem Altbau senken. Profitieren Sie von günstigen und flexiblen Tarifen ganz nach Ihrem Bedarf.

Hybridlösungen als Alternative

Erfüllt Ihr Altbau die Fördervoraussetzungen für den Einbau einer Wärmepumpe nicht, kann eine Hybridheizung eine Alternative sein. Die Idee: Funktioniert die bestehende Öl- oder Gasheizung (Brennwertheizung) nach wie vor, können Hauseigentümer diese mit einer Wärmepumpe nachrüsten. Die Wärmepumpe deckt im Altbau den Großteil der Heizlast ab. Erst in der kalten Jahreszeit, wenn der Betrieb der Wärmepumpe nicht mehr ganz energie- und kosteneffizient ist, schaltet sich die alte Heizung hinzu.

Hybridheizungen lassen sich nachrüsten, indem entweder nur die Wärmepumpe angeschafft oder eine Kombination aus Gasheizung und Wärmepumpe gekauft wird. Zwar sind Hybridheizungen eine Alternative – sie sollten aber nur dann in Betracht gezogen werden, wenn der Einbau einer normalen Wärmepumpe im Altbau nicht möglich ist. Entscheiden Sie sich für einen Hybrid als Heizung, profitieren Sie nämlich nicht von allen Vorteilen von Wärmepumpen: Zum einen fallen doppelte Investitionskosten sowie Kosten für Wartung und Betrieb bei der Kombination mit Gasheizungen an – und zum anderen werden Hybridheizungen seit August 2022 nicht mehr staatlich gefördert.

Fazit: Wärmepumpen auch im Altbau Heizsystem der Zukunft

Wärmepumpen sind nicht nur für Neubauten geeignet, sondern auch für Bestandsgebäude. Damit eine Wärmepumpe auch Ihren Altbau effizient beheizen kann, gibt es jedoch einige Voraussetzungen zu beachten. So sollte die Vorlauftemperatur möglichst niedrig sein, die Temperatur der Wärmequelle hingegen möglichst hoch. Möchten Sie eine Wärmepumpe in Ihrem Altbau nachrüsten, haben Sie die Wahl aus unterschiedlichen Arten und Modellen. Bei allen gilt, dass Sie vor der Installation den energetischen Zustand Ihres Hauses prüfen sollten: Je besser Fassade, Dach, Türen und Fenster gedämmt sind und je größer die Fläche der Wärmeverteiler, desto höher ist die Effizienz der Wärmepumpe im Altbau.

Häufige Fragen zu Wärmepumpen im Altbau

Eignet sich eine Wärmepumpe für alle alten Häuser?

Grundsätzlich kann für jeden Altbau – ob (teil)saniert oder nicht – eine passende Wärmepumpe gefunden werden. Allerdings spielen Faktoren wie der Dämmstandard des Hauses, vorhandene Heizkörper und Heizfläche sowie bauliche Gegebenheiten des Hauses und des Grundstücks eine wichtige Rolle. Bei der Wahl der richtigen Wärmepumpe für Ihren Altbau ist es daher ratsam, sich vorab von Energieexperten beraten zu lassen.

Ist eine Luft-Luft-Wärmepumpe im Altbau sinnvoll?

Luft hat als Wärmeträger weniger Effizienz als Wasser. Bei Luft-Luft-Wärmepumpen wird mit Hilfe der Wärme der Abluft die Frischluft erwärmt. Als Heizsystem ist dies aber nur bei versiegelten Passiv- und Niedrigenergiehäusern sinnvoll. Ein nachträglicher Einbau einer Luft-Luft-Wärmepumpe in einem Altbau ist mit hohen Kosten und viel Aufwand verbunden und daher meist nicht sinnvoll.

Eignet sich eine Luft-Wasser-Wärmepumpe für den Altbau?

Luft-Wasser-Wärmepumpen lassen sich für Altbauten flexibel nachrüsten und sind somit eine vergleichsweise und kostengünstige Lösung. Allerdings arbeiten diese Wärmepumpen nicht ganz so energieeffizient wie andere Wärmepumpenarten, insbesondere in den kälteren Jahreszeiten. Bei unsanierten Altbauten ist die Heizlast und der Heizwärmeverbrauch dann so hoch, dass die Strom- und Unterhaltungskosten einer Luft-Wasser-Wärmepumpe im Altbau im Winter deutlich steigen. Hier bietet sich gegebenenfalls eher eine Pelletheizung oder Solarthermie als Heizungsunterstützung an.

Ist eine Wärmepumpe auch für einen unsanierten Altbau sinnvoll?

Ein unsanierter Altbau zeichnet sich meist durch eher schlechte Dämmwerte aus. Eine Wärmepumpe muss bei niedrigen Dämmstandards mehr leisten, da ein Großteil der Heizenergie über Fenster, Türen und Gebäudehülle verloren geht. In einem Altbau ohne Sanierung ist eine Wärmepumpe daher nicht immer sinnvoll, da diese oftmals nur eine Jahresarbeitszahl von drei oder weniger erreicht. Das lässt nicht nur die Heizkosten steigen, sondern kann sich auch negativ auf die Umweltbilanz auswirken, wenn die Wärmepumpe im unsanierten Altbau für hohe Heizkosten sorgt.

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