Fußbodenheizung entlüften

So funktioniert das Entlüften der Fußbodenheizung richtig

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Fußbodenheizungen (FBH) gehören zu den Flächenheizungen und erwärmen über Strahlungswärme die Gegenstände in Räumen. Die Wärme der Heizung wird als besonders angenehm empfunden und die Heizkosten können durch Flächenheizungen gesenkt werden. Dennoch kann sich genau wie bei einer Heizung mit Heizkörpern auch in einer Fußbodenheizung mit der Zeit oder beim Befüllen Luft ansammeln. Damit die Heizleistung nicht darunter leidet, ist das Entlüften der Fußbodenheizung wichtig. Die Entlüftung einer Fußbodenheizung ist allerdings aufwendiger als das Entlüften einer normalen Heizung mit Heizkörpern.

In unserem Ratgeber erklären wir, wieso und wann eine Fußbodenheizung entlüftet werden sollte, und zeigen Ihnen, wie das Entlüften der Bodenheizung funktioniert.

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Thomas Schneider
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Warum muss man eine Fußbodenheizung entlüften?

Nach dem Befüllen oder wenn die Fußbodenheizung schon länger in Betrieb ist, kann sich Luft in der Heizung ansammeln. Die Luftbläschen bilden sich im Heizkreis und verhindern ein gleichmäßiges Heizen über den Boden. Denn durch die Luft wird der Transport des Heizungswassers eingeschränkt und die Heizleistung der Flächenheizung nimmt ab. Darum muss man eine Fußbodenheizung entlüften, um eine angenehme Raumtemperatur ohne übermäßiges Heizen zu erreichen.

Die Entlüftung der Fußbodenheizung wird nötig, wenn bemerkt wird, dass die Heizung nicht mehr richtig oder nicht gleichmäßig heizt. Aber auch ein erhöhter Verbrauch an Energie oder gluckernde und klackernde Geräusche können Anzeichen für Luft im Heizkreislauf sein. Nimmt die Heizleistung der Flächenheizung ab, wird die Temperatur oft höher gedreht, als es bei einer entlüfteten Bodenheizung nötig wäre. Dadurch steigen die Heizkosten. Um das zu vermeiden, kann es sinnvoll sein, die Fußbodenheizung regelmäßig zu entlüften.

Durch ihre geringe Vorlauftemperatur eignen sich Fußbodenheizungen zum Sparen von Heizkosten. Denken Sie über das Nachrüsten einer Fußbodenheizung nach, stehen wir Ihnen gerne beim Thema Heizung und Energieversorgung zur Seite.

Wie oft muss man eine Fußbodenheizung entlüften?

Wie oft eine Fußbodenheizung entlüftet werden muss, liegt an dem Alter und dem Modell der Flächenheizung. Sind keine akuten Anzeichen für Luftbläschen im Heizkreis zu bemerken, sollte eine alte Fußbodenheizung alle zwei bis vier Jahre entlüftet werden. Neuere bzw. moderne Fußbodenheizungen muss man nur etwa alle fünf Jahre entlüften.

Der Vorteil zum Entlüften eines Heizkörpers ist, dass eine Fußbodenheizung weniger regelmäßig entlüftet werden muss. Treten allerdings Anzeichen auf, sollte die Entlüftung auch außerhalb der Zeitspann durchgeführt werden. Bei häufigem Vorkommen von Luft in der Heizung kann es notwendig sein, einen Fachmann zu kontaktieren.

Wie entlüftet man eine Fußbodenheizung?

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Trotz des aufwendigeren Entlüftens einer Fußbodenheizung kann es mit entsprechendem Werkzeug selbst durchgeführt werden. Dazu muss die Luft aus dem gesamten Heizkreisverteiler, also aus allen einzelnen Heizkreisen entfernt werden. Um die Fußbodenheizung richtig zu entlüften, werden zwei Wasserschläuche, ein Gefäß – um eventuell Heizungswasser aufzufangen, ein Zapfventil, eine Schutzplane und etwas handwerkliches Geschick benötigt.

Prinzipiell funktioniert das Entlüften bei jeder Bodenheizung nach einem ähnlichen Schema. Trotzdem ist ein Blick in die jeweilige Bedienungsanleitung sinnvoll. Auch bei anderen Flächenheizungen wie der Wandheizung und der Deckenheizung funktioniert das Entfernen der Luftbläschen ähnlich.

Beeinträchtigen nicht nur Lufteinschlüsse die gleichmäßige Wärme oder Leistung der Heizung, sondern auch Ablagerungen und Verschlammung, ist eine Reinigung nötig. Das Spülen der Fußbodenheizung sollte dann vor dem Entlüften und bei der Erstinstallation nach dem Befüllen mit Wasser stattfinden. Zwar wird auch bei der Entlüftung bereits Wasser durch die Rohre geleitet, jedoch werden bei diesem Vorgang nur die Lufteinschlüsse herausgespült. Bei einer Reinigung erfolgt das Spülen der Flächenheizung mit größerem Druck und gegebenenfalls durch einen speziellen Spülkompressor. Für die Spülung sind einige Fachkenntnisse notwendig, weshalb Sie einen Fachmann damit beauftragen sollten.

Wir zeigen Ihnen, wie Sie mit unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung Ihre Fußbodenheizung einfach selbst entlüften können.

Fußbodenheizung selbst entlüften: Eine Anleitung

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Schritt 1: Vorbereitung

Das Entlüften der FBH erfolgt am Heizkreisverteiler, der für die Verteilung der Wärme zuständig ist. An diesem Verteiler sind alle Heizkreise der Fußbodenheizung mit Vorlauflaufverteiler und Rücklaufverteiler angeschlossen. Bevor Sie mit der Anleitung zum Entlüften der Fußbodenheizung beginnen, sollten Sie das Werkzeug und die anderen Materialien griffbereit in Ihre Nähe legen. Wichtig ist auch, dass zum Spülen bzw. Entlüften das richtige Wasser mit entsprechend hoher Qualität verwendet wird. Denn Trinkwasser aus dem Hahn ist aufgrund des Sauerstoffgehalts, der Wasserhärte und des pH-Werts nicht für eine Heizung geeignet und kann zu Ablagerungen und Schäden führen. In der VDI 2035 zur Vermeidung von Schäden in Warmwasser-Heizanlagen sind Richtlinien festgelegt, welche Qualität das Wasser einer Fußbodenheizung mit bestimmter Heizleistung haben sollte.

Ebenfalls sollte darauf geachtet werden, dass die Umwälzpumpe vor der Entlüftung ausgeschaltet und die Heizung bereits einige Stunden außer Betrieb ist. Dadurch kann das Heizwasser bereits abkühlen und es kommt nicht zu Verletzungen durch zu heißes Wasser.

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Schritt 2: Heizkreise schließen

Nachdem alle Vorbereitungen abgeschlossen sind, können die ersten Schritte zum Entlüften der Fußbodenheizung durchgeführt werden. Als Erstes müssen die Kugelhähne für den Vor- und Rücklauf geschlossen werden. Die Kugelhähne sind meist an der roten und blauen Farbe zu erkennen. Auch die einzelnen Heizkreise müssen durch ein Ventil am Rücklaufverteiler oder pro Heizkreis am Verteiler geschlossen werden.

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Schritt 3: Schläuche anschließen

Um die Lufteinschlüsse aus den Rohren zu spülen, müssen zwei Schläuche angeschlossen werden. Der erste Wasserschlauch wird am KFE-Hahn des Vorlaufverteilers und das andere Ende über ein Zapfventil an einen Wasseranschluss angeschlossen. Über das Zapfventil wird dem Heizkreislauf das frische Wasser zum Spülen zugeführt. Der zweite Schlauch wird am Rücklaufverteiler befestigt. Das Ende dieses Wasserschlauchs sollte zu einem Abfluss oder einem Gefäß führen, in dem das Heizwasser aufgefangen werden kann. Eine Plane unter dem Schlauch schützt den Boden vor dem austretenden Wasser.

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Schritt 4: Heizkreise spülen

Um das Entlüften der FBH zu beginnen, wird jetzt der Wasserzulauf am Zapfventil geöffnet. Gleichzeitig erfolgt auch das Öffnen des ersten Heizkreises und das Wasser fließt vom Vorlaufverteiler durch die Rohre und spült die Luft aus dem Schlauch am Rücklaufverteiler. Der Heizkreis bleibt so lange offen, bis keine Luft mehr aus dem Wasserschlauch austritt und nur noch Heizungswasser in den Abfluss läuft. Damit das Entlüften der Fußbodenheizung richtig abläuft, darf immer nur ein Heizkreis geöffnet und entlüftet werden. Erst wenn dieser wieder verschlossen ist, kann das nächste Ventil geöffnet werden. Während des Entlüftens sollte regelmäßig der Anlagendruck der Fußbodenheizung kontrolliert werden. Steigt der Druck zu hoch, wird das Wasser über das Sicherheitsventil abgeleitet.

Modernere Fußbodenheizungen können über ein zusätzliches Entlüftungsventil am Verteiler verfügen. Ist ein solches Ventil vorhanden, sollte auch dieses geöffnet werden, bis keine Luft mehr austritt.

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Schritt 5: Heizkreise öffnen und Einstellungen prüfen

Sind alle Heizkreise der Fußbodenheizung richtig entlüftet und wieder geschlossen, können die Schläuche von den KFE-Hähnen abgenommen werden. Danach erfolgt das Öffnen der Ventile und der Kugelhähne des Vor- und Rücklaufs. Bevor die Fußbodenheizung jetzt wieder in Betrieb genommen wird, sollte geprüft werden, ob alle Einstellungen richtig sind, um die gewünschte Raumtemperatur zu erreichen.

Welcher Bodenbelag eignet sich beim Nachrüsten der Fußbodenheizung?

Modernere Fußbodenheizungen mit Entlüftungsventil bzw. Schnellentlüfter haben den Vorteil, dass die Luft automatisch abgelassen werden kann. Damit die Fußbodenheizung automatisch entlüftet wird, werden diese Ventile an die oberste Stelle der Rohrleitungen oder auf dem Verteiler angebracht. Sammeln sich die Luftbläschen an diesem Ventil an, öffnet es sich und die Luft entweicht.

Das automatische Entlüften einer Fußbodenheizung ist jedoch nur bei geschlossenen Heizungsanlagen notwendig. Eine Bodenheizung in einem Einfamilienhaus kann problemlos manuell entlüftet werden.

Kosten für das Entlüften einer Fußbodenheizung

Die Kosten für das Entlüften einer Fußbodenheizung hängen von der Größe, der Art und der benötigten Arbeitszeit ab. Um Kosten zu sparen, können Sie die Entlüftung selbst durchführen. Dadurch fallen nur die Ausgaben für das Material an. Trauen Sie es sich nicht selbst zu, Ihre Fußbodenheizung zu entlüften, oder haben keine Zeit, können Sie einen Fachmann kontaktieren.

Auch wenn ein Fachmann das Entlüften der Bodenheizung übernimmt, sind die Kosten nicht allzu hoch. Zu rechnen sind mit etwa 50 bis 100 Euro. Lassen Sie Ihre Fußbodenheizung regelmäßig entlüften, können dadurch eventuell höhere Kosten für Reparaturen von Schäden vermieden werden.

Fazit: Bodenheizung für einwandfreie Heizleistung entlüften

Die Heizkosten steigen, Ihre Fußbodenheizung heizt die Räume nicht mehr richtig auf, oder es sind Geräusche unter dem Boden zu hören – dann befindet sich wahrscheinlich Luft in der Heizungsanlage bzw. in den Rohren der Flächenheizung. Damit die Heizung wieder mit voller Heizleistung arbeiten kann und die Wärme gleichmäßig verteilt, ist die Entlüftung der Fußbodenheizung notwendig. Mit ein wenig handwerklichen Kenntnissen kann das Entlüften der Fußbodenheizung selbst durchgeführt und Kosten gespart werden. Ansonsten sollte ein Fachmann mit der Wartung beauftragt werden. Eine regelmäßige Entlüftung und Spülung kann vor größeren Schäden schützen und die Heizleistung verbessern.

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