Sinken im Herbst und Winter die Temperaturen, wird in der Wohnung die Heizung angeschaltet, um eine gemütliche Raumtemperatur zu erreichen. Auf die Heizung fällt ein Großteil des Energieverbrauchs und damit der Kosten zurück. Doch bereits mit geringen Investitionen und wenig Aufwand lassen sich Heizkosten deutlich sparen – sowohl im eigenen Haus als auch in der Mietwohnung. Richtiges Heizen und Lüften spart nicht nur Geld, sondern sorgt auch für ein angenehmes Raumklima und beugt Erkältungen und Schimmel vor.
Neben dem Wärmestrom von energis erklären wir Ihnen in diesem Ratgeber einige Tipps zum richtigen Sparen der Heizkosten.
Sie möchten mehr über effizientes Heizen erfahren? Wir beraten Sie persönlich.
energis Kundenberater
Wie lassen sich Heizkosten sparen?
Richtige Temperatur für verschiedene Räume einstellen
Elektronische Thermostate verwenden
Freistehende Heizung
Heizkörper entlüften
Heizungsrohre, Fenster und Türen dämmen
Regelmäßige Wartungen
Zusätzliche Anlagen wie Wärmerückgewinnung
bis zu 30 Prozent der Heizkosten sparen
Die richtige Temperatur für jeden Raum
Nicht jeder Raum in der Wohnung benötigt gleich viel Wärme. Die wärmsten Räume sind die Wohnräume, hier sollte die Temperatur etwa bei 20 Grad liegen. Um diese Raumtemperatur zu erreichen, wird der Thermostat der Heizung etwa auf die dritte Stufe gestellt.
Im Bad und in Kinderzimmern darf es etwas wärmer sein und damit der Thermostat auch auf Stufe vier gestellt werden. Im Schlafzimmer und auch in der Küche sind niedrigere Temperaturen angenehmer. In diesen Räumen reichen 15 bis 16 Grad aus und die Heizung wird auf Stufe zwei gestellt.
Bei unbenutzten Räumen kann die Heizung sogar auf die erste Stufe gestellt werden, hier muss nicht stark geheizt werden. Allgemein sollte die Heizung in der Nacht, wenn weniger Wärme benötigt wird, runtergedreht werden. Jedoch sollte die Heizungsanlage nicht komplett ausgeschaltet werden, ansonsten wird zu viel Energie benötigt, um die Zimmer wieder zu erwärmen.
Durch das gezielte Heizen der Räume auf die passende Temperatur können Heizkosten reduziert werden. Den Heizungsthermostat richtig einzustellen ist also ein echter Tipp, um Heizkosten zu sparen.
Elektronische Thermostate anbringen
Neben der richtigen Temperatur für jeden Raum lassen sich auch die Kosten für die Heizung sparen, indem genauso geheizt wird, wie die Wärme benötigt wird. Das lässt sich mit elektronischen bzw. programmierbaren Thermostaten für die Heizung umsetzen. Diese Thermostate werden ebenfalls am Heizkörper montiert und können so eingestellt werden, dass sie zu einer bestimmten Uhrzeit auf eine voreingestellte Temperatur heizen. Über Nacht heizt die Anlage beispielsweise nur bis 15 Grad und morgens, wenn Sie aufstehen, sind es im Badezimmer bereits angenehme 23 Grad. Während der Arbeitszeiten wird die Temperatur wieder runtergeregelt.
Die Kosten für ein elektronisches Thermostat liegen je nach Hersteller zwischen 15 und 60 Euro. Durch den geringeren Energieverbrauch lassen sich die Investitionskosten schnell wieder reinholen und Heizkosten sparen.
Heizkosten in der Wohnung sparen
In der eigenen Wohnung können noch mehr einfache Tipps zum Senken der Heizkosten umgesetzt werden, ohne zusätzliche Kosten. Damit die Wärme der Heizung den ganzen Raum erreicht, muss sich die erwärmte Luft aus dem Heizkörper frei verteilen können. Steht jedoch das Sofa davor oder schwere Vorhänge hängen vor dem Heizkörper, staut sich die Wärme. Die Heizung erwärmt sich zwar, jedoch wird der Raum nicht so warm, wie er es könnte, wenn die erwärmte Luft nicht hinter Möbelstücken stehen bleiben würde. Die Heizenergie wird nicht vollständig ausgenutzt, wodurch der Raum länger geheizt werden muss. Ein wichtiger Tipp ist auch, dass nichts den Thermostat der Heizung verdeckt. Denn hier befindet sich der Temperaturfühler, welcher die im Zimmer herrschende Temperatur überprüft und sie mit der eingestellten Stufe vergleicht.
Um die unnötig entstandenen Heizungskosten und die Energie zu sparen, sollte die Heizung freistehen. Ein Sofa sollte beispielsweise mindestens 30 Zentimeter von der Heizung entfernt platziert werden.
Die Heizkosten lassen sich auch senken, indem darauf geachtet wird, dass die Wärme den Raum nicht verlässt. Türen und Fenster sollten während des Heizens geschlossen bleiben. Besonders zu unbeheizten Räumen sollten die Türen verschlossen bleiben. Denn das warme Zimmer kühlt so schneller ab und die Heizung muss mehr Energie aufwenden, um die gewünschte Raumtemperatur zu halten.
Heizkörper vor der Heizperiode entlüften
Heizkosten zu senken, funktioniert nur, wenn die Heizung auch effizient arbeitet und nicht zu viel Energie benötigt. Befindet sich jedoch Luft in der Heizungsanlage, kann die Heizung nicht richtig warm werden. Ein weiteres Anzeichen für Luft im System ist ein Gluckern im Heizkörper. Spätestens dann sollte die Heizung entlüftet werden, aber auch ein routinemäßiges Entlüften vor jeder Heizperiode ist sinnvoll.
Durch Stoßlüften Heizkosten senken
Ist die Wohnung endlich warm, möchte man am liebsten keine kalte Luft mehr hereinlassen. Doch Lüften ist besonders im Winter wichtig. Durch eine zu hohe Luftfeuchtigkeit kann sich Kondenswasser an den Fenstern und Wänden bilden, was zu Schimmel führen kann. Halten sich in geschlossenen Räumen mehrere Menschen auf, steigt die Luftfeuchtigkeit durch das Ausatmen und auch Schwitzen automatisch an. Auch in Räumen wie dem Bad und der Küche herrscht durch das Duschen und Kochen schnell eine hohe Luftfeuchtigkeit. Doch falsches Lüften kann die Heizkosten nach oben treiben.
Die richtige Methode, um beim Lüften Heizkosten zu sparen, ist das Stoßlüften. In den kalten Monaten wird das Stoßlüften zweimal täglich für fünf bis zehn Minuten empfohlen. Nach dem Duschen und Kochen sollte direkt stoßgelüftet werden. Dazu werden die Fenster komplett geöffnet und im besten Fall auch ein gegenüberliegendes Fenster, damit ein Durchzug entstehen kann. Nach wenigen Minuten ist genügend frische Luft im Raum und die Feuchtigkeit abgezogen, ohne dass die Wände ausgekühlt sind. Die Heizung muss lediglich die neue Luft erwärmen und nicht den ganzen Raum.
Auf dauergekippte Fenster sollte verzichtet werden, wenn die Heizkosten reduziert werden sollen. Die Luft kann bei einem gekippten Fenster schlechter ausgetauscht werden, die warme Luft entweicht nach draußen. Der Energieverbrauch und die Heizkosten steigen daher schnell an.
Durch Stoßlüften Heizkosten senken
Durch das Dämmen der Fenster, Türen und Rohre kann die Wärme schwieriger nach draußen oder auf dem Weg in die zu heizenden Räume entweichen – der Wärmeverlust wird reduziert. Dadurch wird weniger Energie benötigt, um die Wohnung zu heizen und Kosten für die Heizung lassen sich sparen.
Wände und Heizungsrohre dämmen
Bei dem Bau eines Hauses oder einer Sanierung sollte die Dämmung der Wände nicht vernachlässigt werden. Sie sorgt dafür, dass im Winter die Wärme in der Wohnung bleibt und im Sommer die Hitze nicht nach innen dringt. Durch die Dämmung bleibt der Raum trocken und frei von Schimmel. Die Außenwände von Häusern können auch nachträglich gedämmt werden, oder die Dämmung wird direkt im Zimmer an die Wände gebracht. Besonders an Heizkörpernischen sollte der Wärmeverlust geprüft werden und gegebenenfalls nachträglich eine Dämmung angebracht werden. Denn die Wand, an der der Heizkörper eingelassen ist, kann dünner sein und die Wärme entweicht leichter.
Auch durch die richtige Dämmung der Heizungsrohre lassen sich Heizungskosten sparen. Verlaufen ungedämmte Heizungsrohre durch kühle Räume wie z. B. den Keller, geben sie die Wärme bereits hier ab und Energie geht verloren. Daher sollten Heizungsrohre isoliert werden. Diese Maßnahme kann auch kostengünstig ohne Handwerker durchgeführt werden. Vorgefertigte Dämmschalen gibt es bereits für wenig Geld im Baumarkt zu kaufen. Sie besitzen bereits eine Öffnung und müssen nur eng um das Heizungsrohr gelegt und verklebt werden. Durch den geringeren Energieverlust werden auch die Heizkosten weniger. So lassen sich bis zu acht Prozent der Heizkosten sparen.
Fenster und Türen abdichten
Doppeltverglaste Fenster sind bereits ein guter Tipp, um die Heizkosten zu senken. Doch ist der Rahmen luftdurchlässig, nutzen sie nur wenig. Das Gummi der Abdichtungen kann mit der Zeit porös werden und dichtet das Fenster nicht mehr ab. Dann kann bereits der Austausch der Dichtung Kosten beim Heizen sparen. Auch diese Maßnahme kann ohne Handwerker umgesetzt werden. Aufklebbare Isolierbänder können einfach montiert werden und bis zu 30 Prozent Heizkosten sparen.
Das Gleiche gilt auch für Türen
Zieht kalte Luft durch Spalten an den Türen in das Haus oder die Wärme nach draußen, steigt der Verbrauch an Energie. Auch hier kann das Abdichten mit selbstklebenden Schaumstoffstreifen an den Rahmen bereits Kosten beim Heizen sparen. Ist ein Verlust der Wärme unter der Tür zu verzeichnen, helfen Bürstendichtungen oder Zugluftstopper.
Viel Energie geht auch an Rollladenkästen verloren
Besonders in Altbauwohnungen sind die Rollladenkästen nicht oder nur unzureichend gedämmt. Hier gelangt kalte Luft schnell in den Raum. Um diesen Energieverlust zu reduzieren und Heizkosten einzusparen, können weiche Dämmmatten an die Innenseite der Kästen angebracht werden.
Regelmäßige Heizungswartungen können Heizkosten einsparen
Das Befolgen aller Tipps zum Sparen der Heizkosten führt nur zum Erfolg, wenn auch die Heizungsanlage einwandfrei funktioniert. Daher sollten Heizungswartungen regelmäßig von einem Experten durchgeführt werden. So kann überprüft werden, ob der Brenner passend eingestellt ist, Verschleißteile werden frühzeitig ausgetauscht und der Heizkessel wird gereinigt. Durch einen Wartungsvertrag werden nicht nur die Heizkosten durch die Wartung gesenkt, sondern es kann zusätzliches Geld gespart werden.
Ist die Heizungsanlage bereits sehr alt oder heizt nicht mehr richtig, kann auch die Modernisierung der Heizung sinnvoll sein. Je nach Zustand der alten Anlage kann mit einer neuen Heizung bis zu 30 Prozent der Heizkosten eingespart werden und zusätzlich reduziert sich der CO2-Ausstoß.
Heizkosten einsparen durch zusätzliche Anlagen
Neben den Kosten zum Heizen der Wohnung wird besonders viel Energie für Warmwasser benötigt. Anstatt das Wasser über die Heizung zu erwärmen, kann z. B. auch eine Solarthermie-Anlage installiert werden, die das Wasser kostengünstig mithilfe der Sonnenenergie erhitzt.
Auch Anlagen zur Wärmerückgewinnung verhelfen zu weniger Heizkosten. Die Anlagen werden im Raum angebracht und nutzen die Abwärme der im Raum bestehenden Luft, um neue Frischluft aufzuwärmen. Durch diese Systeme wird Energie gespart und gleichzeitig gelüftet.