Heizung entlüften: So geht’s richtig
Wie Sie mit regelmäßigem Entlüften Heizkosten sparen

Ihre Heizung gluckert, wird aber nicht mehr richtig warm? Dann ist es an der Zeit, die Heizkörper zu entlüften. Mit dem richtigen Werkzeug ist das Entlüften in wenigen Handgriffen erledigt und Sie stoppen nicht nur nervige Gluckergeräusche, sondern können auch deutlich Heizkosten sparen – und zwar bis zu 15 Prozent im Jahr.
Wir verraten Ihnen, warum das Entlüften der Heizung so wichtig ist, wann der richtige Zeitpunkt dafür ist, wie man eine Heizung entlüften kann und welches Werkzeug Sie benötigen. Mit unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung entlüften Sie Ihre Heizung ganz einfach selbst – ohne auf einen Termin beim Fachbetrieb warten zu müssen. Auch bei anderen Fragen sind wir gerne für Sie da.
Sie haben Fragen zum Thema Heizen? Kontaktieren Sie uns!

energis Kundenberater
Das Wichtigste in Kürze:
Ursachen: Im Laufe der Zeit kann sich durch Undichtigkeiten oder nach dem Nachfüllen von Heizwasser, Luft im Heizsystem ansammeln, die die Wärmeleistung deutlich mindert.
Anzeichen: Werden einzelne oder alle Heizkörper nicht mehr richtig warm, macht sich die Heizung durch gluckernde Geräusche bemerkbar und steigt der Energieverbrauch, ist es ratsam, die Heizung zu entlüften.
Zeitpunkt: Entlüften Sie Ihre Heizung mindestens einmal im Jahr, am besten vor der Heizperiode im Oktober. Ist die Anlage schon älter oder gluckert die Heizung, ist es sinnvoll, sie schon vorher bzw. mehrmals im Jahr zu entlüften.
Vorteile: Regelmäßiges Entlüften der Heizung verbessert die Wärmeverteilung, senkt den Energieverbrauch und schont die Anlage. Das Entlüften ist nicht kompliziert und in wenigen Minuten am Heizkörper erledigt.
Warum muss man Heizungen entlüften?
Heizungen müssen ab und zu entlüftet werden, um sicherzustellen, dass sich keine Luft im Heizsystem befindet. Ist dem so, gluckert der Heizkörper beim Anheizen zwar, wird aber nur im unteren Bereich oder gar nicht mehr richtig warm. Das Problem: Luft, die sich im Laufe der Zeit im Heizsystem etwa durch das Nachfüllen von Heizwasser oder durch kleine Undichtigkeiten angesammelt hat, wirkt sich negativ auf die Leistung der Heizung und damit auf die Heizkosten aus.
Der Grund dafür ist, dass Luft Wärme deutlich schlechter leitet als Wasser. Dadurch geht Energie verloren und die Heizungsanlage arbeitet nicht mehr so effizient wie eigentlich möglich. Damit das gar nicht erst passiert, sollte sich im besten Fall nur Wasser im Heizsystem befinden. In der Praxis kann durch die Rohre, die Heizkessel, Umwälzpumpe, Warmwasserspeicher und Heizkörper miteinander verbinden, jedoch auch Luft in den Heizkreislauf gelangen.
Gefährlich ist das nicht. Allerdings beeinträchtigt die Luft im System die Heizleistung. Um zu verhindern, dass Ihre Heizung nur noch gluckernde Geräusche von sich gibt, anstatt richtig warm zu werden, lohnt es sich daher, die Heizung zu entlüften. Wer seine Heizungsanlage regelmäßig entlüftet, kann nicht nur Energie und Heizkosten sparen, sondern auch umweltfreundlich Heizen.
Wann ist der richtige Zeitpunkt, um die Heizung zu entlüften?
Idealerweise sollten Sie Ihre Heizung mindestens einmal im Jahr entlüften – und zwar vor der Heizperiode im Herbst. Diese beginnt im September/Oktober und dauert meist bis April. Macht die Heizung gluckernde Geräusche oder werden alle oder einzelne Heizkörper nicht mehr richtig warm, ist auch das ein Hinweis darauf, dass die Heizung entlüftet werden sollte. Wurde in Ihrer Wohnung oder Ihrem Haus ein neuer Heizkörper eingebaut, sollte dieser nach dem Einbau ebenfalls entlüftet werden, um Luft aus dem System zu entfernen.
Wie oft muss man die Heizung entlüften?
Wie oft eine Heizung entlüftet werden muss, hängt auch vom Alter der Heizungsanlage ab. Während eine einmalige Entlüftung vor der Heizperiode bei neuwertigen und funktionsfähigen Heizkörpern in der Regel ausreicht, sollten undichte und alte Heizungen häufiger entlüftet werden. Hier empfiehlt sich ein halbjähriger Rhythmus.
Gibt es Besonderheiten bei Öl- und Gasheizungen?
Heizen Sie mit einer Öl- oder Gasheizung, ist es ebenfalls empfehlenswert, die Heizung regelmäßig zu entlüften, insbesondere vor der nächsten Heizperiode. Eine besondere Vorgehensweise gibt es bei Gas- und Ölheizungen nicht – allerdings haben ältere Modelle oftmals kein Entlüftungsventil. Stattdessen wird die Luft über das Thermostatventil hinter dem Thermostat abgelassen.
Klingt kompliziert? Das ist es nicht. Wir zeigen Ihnen im nächsten Kapitel, wie Sie Ihre Heizung selbst entlüften – egal ob Gas- oder Ölheizung. Das Entlüften ist nicht schwer und dauert auch nicht lang. Sollte sich keine Luft in den Heizungsrohren befinden, haben Sie nichts verloren außer ein paar Minuten Arbeitsaufwand. Können Sie hingegen Luft ablassen, optimieren Sie die Heizleistung und sparen bares Geld.
Heizungen zu entlüften kann sich im Portemonnaie richtig bemerkbar machen. Optimieren Sie die Leistung Ihrer Heizung regelmäßig durch das Ablassen von Luft, können Sie die Heizkosten für Ihre Wohnung oder Ihr Haus um bis zu 15 Prozent im Jahr senken.
Schritt für Schritt Heizung entlüften: Wie geht das?
Das Entlüften der Heizungsanlage können Sie selbst übernehmen. Es dauert nicht lang, ist nicht gefährlich und kann auch von Ihnen erledigt werden, wenn Sie Mieter sind. Wir zeigen Ihnen in einer Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie Sie Ihre Heizung in der richtigen Reihenfolge entlüften.
Heizung ausschalten
Thermostate aufdrehen
Werkzeug bereitlegen
Entlüftungsventil öffnen und Luft ablassen
Heizwasser auffangen und Entlüftungsventil zu drehen
Wasserdruck überprüfen und Heizung wieder einschalten

Viele Menschen denken gleich an eine teure Sanierung, wenn die Heizung nicht mehr richtig arbeitet – dabei kann regelmäßiges Entlüften der Heizung oft schon einen spürbaren Unterschied machen.
Lena Pöhler - energis Kundenberaterin
Was kann ich tun, wenn das Entlüften der Heizung nicht ausreicht?
Wird Ihre Heizung trotz Entlüften nicht richtig warm, kann es sein, dass Sie den Vorgang wiederholen müssen. Hilft auch das nicht, können Sie folgende Ursachen für das Problem überprüfen:
Wasserdruck im System ist zu niedrig: Prüfen Sie die Druckanzeige und füllen Sie bei Bedarf Heizungswasser nach.
Heizungspumpe läuft nicht richtig: Kontrollieren Sie die Einstellungen an der Heizungspumpe anhand der Ausführungen in der Betriebsanleitung.
Thermostat funktioniert nicht korrekt: Stellen Sie sicher, dass das Thermostat bzw. der kleine Metallstift am Thermostatventil nicht verklemmt oder verkalkt ist. Wenn möglich, können Sie den Metallstift selbst ausbauen, reinigen/schmieren und wieder einsetzen.
Bringen auch diese Maßnahmen nach dem Entlüften der Heizung nicht die gewünschte Heizleistung, kann es sein, dass ein hydraulisches Ungleichgewicht im Heizsystem vorliegt. Hier kann ein hydraulischer Abgleich helfen, bei dem die Einstellungen der Heizung u. a. an Raumgröße und Wärmedämmung des Gebäudes professionell angepasst werden.
Worauf sollte ich noch achten, wenn ich meine Heizung entlüften will?
Möchten Sie Ihre Heizung entlüften, ist das in der Regel nicht kompliziert. Damit aber auch wirklich nichts schiefgeht, lohnt es sich, die folgenden Tipps zu beherzigen:
Sicherheit: Achten Sie darauf, dass Sie die Heizung nicht entlüften, wenn die Heizkörper schon stundenlang auf voller Stufe geheizt haben. Das Heizwasser in den Leitungen ist dann sehr heiß und kann im schlimmsten Fall beim Ablassen zu Verbrühungen führen. Ziehen Sie sich für das Entlüften der Heizung alternativ feste Arbeitshandschuhe an.
Druck: Ein dauerhaft zu niedriger Wasserdruck kann Schäden im Heizsystem verursachen. Lassen Sie daher nicht zu viel Wasser aus dem Entlüftungsventil der Heizung und überprüfen Sie nach dem Entlüften den Wasserdruck.
Regelmäßigkeit: Es lohnt sich, Ihre Heizung nicht erst dann zu entlüften, wenn die Heizkörper nicht mehr richtig warm werden, sondern schon vorher – am besten zu Beginn jeder Heizperiode im Frühherbst. Eine kurze, jährliche Inspektion der gesamten Anlage zahlt sich auf Dauer aus.
Automatische Ventile: Sie haben keine Lust auf das Selbst-Entlüften der Heizung? Dann können Sie die vorhandenen Ventile gegen automatische Entlüftungsventile austauschen. Diese öffnen sich von selbst, sobald sich Luft im Heizsystem befindet.
Zwar lassen sich Heizungen in der Regel selbst entlüften – doch Fußbodenheizungen können ein Fall für den Heizungsinstallateur sein. Wer selbst seine Fußbodenheizung entlüften möchte, kann das zwar grundsätzlich tun. Allerdings sollten Sie dafür ein paar handwerkliche Kenntnisse mitbringen, da das System wesentlich komplexer ist.
Fazit: Heizung entlüften und Heizkosten sparen
Ihre Heizung gluckert oder wird maximal im unteren Teil des Heizkörpers lauwarm? Dann ist es an der Zeit, Ihre Heizung zu entlüften. Das regelmäßige Entlüften ist eine wirkungsvolle und einfache Möglichkeit, Ihren Wohnkomfort zu verbessern und gleichzeitig den Energieverbrauch zu senken. Denn: Das Entlüften der Heizung stoppt nicht nur nervige Geräusche, sondern kann auch die Heizkosten reduzieren. Mit den richtigen Vorbereitungen, ein paar Tricks und unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung für die richtige Reihenfolge erledigen Sie das Entlüften Ihrer Heizung im Handumdrehen selbst – ganz ohne Fachbetrieb.
