Ist ein Brand in einem Haus entfacht, sollte möglichst schnell gehandelt werden. Sekunden sind hier entscheidend. Verschiedene Vorkehrungen können im Notfall größere Schäden verhindern, dazu gehören unter anderem Feuerlöscher und Feuermelder, aber auch der Heizungsnotschalter kann größere Unglücke vermeiden. Heizungsnotschalter stoppen die Brennstoffversorgung von Heizungen. Entzündliche Stoffe können so kein Futter für ein Feuer liefern. Feuermelder sind in den meisten Bundesländern per Gesetz bereits vorgeschrieben, bei Heizungsnotschaltern gelten jedoch andere Vorschriften. Informieren Sie sich in unserem Ratgeber, wann Heizungsnotschalter Pflicht sind und was beachtet werden sollte.
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Wofür braucht man einen Heizungsnotschalter?
Ein Heizungsnotschalter hat die Funktion, bei Betätigung die Brennstoffzufuhr der Heizungsanlage sofort zu stoppen. Unverbrauchte, leicht entzündliche Brennstoffe können so bei einem Brand keine größeren Schäden anrichten. Auch bei einem Leck in der Gasleitung kann der Schalter betätigt werden. Das sofortige Abschalten ist möglich, da der Heizungsnotschalter, richtig angeschlossen, in der Stromversorgungsleitung der Heizung sitzt.
Ein solcher Notschalter ist jedoch nicht zwangsläufig verpflichtend. Heizungsnotschalter sind nur Pflicht, wenn eine Heizungsanlage mit flüssigen oder gasförmigen Brennstoffen betrieben wird und die Feuerleistung über 100 Kilowatt liegt. Heizungsanlagen in Einfamilienhäusern übersteigen in den meisten Fällen keine Leistungen über 20 Kilowatt, Heizungsnotschalter sind hier also nicht zwingend notwendig. Betroffen sind in der Regel öffentliche Gebäude und Gewerbebetriebe.
Doch auch für den privaten Haushalt kann sich der Einbau eines Notschalters lohnen. Wird beispielsweise im Haus eine Ölheizung verwendet oder eine Anlage mit Gas betrieben, sind Sicherheitsvorkehrungen bei einem Brandfall durchaus ratsam.
Der Unterschied zu Freischalteinrichtungen und Wartungsschaltern
Besteht die Pflicht eines Heizungsnotschalters, ist es nicht ausreichend, nur eine Freischalteinrichtung oder einen Wartungsschalter montiert zu haben. Eine Freischalteinrichtung dient dazu, die komplette Stromversorgung zu unterbrechen, nimmt aber keinen Einfluss auf den Brennstoff in der Heizungsanlage.
Der Wartungsschalter ist meist im Heizungsraum angebracht und ist für Reparaturen, Reinigungen und Wartungen oder einen längeren Stillstand der Anlage gedacht.
Die Schalterstellungen (An und Aus) sollten gekennzeichnet sein
Es sollten nicht mehr als zwei Schalterstellungen vorhanden sein
Eine leichte Bedingung per Hand sollte gewährleistet sein
Mindestens ein Lastschalter sollte installiert sein
Diese Vorschriften sind beim Heizungsnotschalter zu beachten
Möchte man einem Heizungsnotschalter anschließen, müssen einige Vorschriften eingehalten werden. Die genauen Bestimmungen für diese Anlagen sind in den Feuerverordnungen der Länder festgehalten. In der saarländischen Feuerverordnung (FeuVo) greifen für Heizungsnotschalter folgende Vorschriften:
Brenner und Brennstofffördereinrichtungen für gasförmige oder flüssige Brennstoffe mit einer Gesamtleistung über 100 Kilowatt müssen über einen Heizungsnotschalter verfügen
Der Heizungsnotschalter muss sich außerhalb des Aufstellraums befinden
Der Notschalter muss leicht zugänglich und jederzeit abschaltbar sein
Auf oder neben dem Schalter muss die Aufschrift „NOTSCHALTER-FEUERUNG“ angebracht sein
Die Schalter werden häufig mit gut sichtbarer roter Schrift auf einem gelben Hintergrund bedruckt. Befinden sich Kinder im Haushalt, empfiehlt sich, die Heizungsnotschalter in einer Höhe anzubringen, welche für Kinder nur schwer erreichbar ist. Denn ist der Notschalter betätigt worden, kann die Heizungsanlage nicht einfach wieder in Betrieb genommen werden. Der erneute Anschluss des Heizungsnotschalters und die Wiederinbetriebnahme der Heizung muss von einem Heizungsbauer durchgeführt werden.
Ein Heizungsnotschalter für Wärmepumpen ist nicht notwendig, da bei dieser Heizmethode keine Verbrennung stattfindet.
Verschiedene Schalterprogramme können als Notschalter verwendet werden
Es ist besonders wichtig, dass der Notschalter sich außerhalb des Aufstellraums befindet, er sollte bei einem Notfall schnell zugänglich sein und gut sichtbar sein. Deshalb sollte auch kenntlich gemacht werden, ob der Heizungsnotschalter an oder aus ist. Verschiedene Schalterprogramme können als Notschalter verwendet werden. Vor allem beim Wipp- und Kippschalter muss deutlich erkennbar sein, in welchem Zustand sich die Anlage befindet. Auch bei Drehschaltern sollte gekennzeichnet sein, in welche Richtung der Brennstoff der Anlage abgeschaltet wird. Nur beim Druckschalter ist die Kennzeichnung, ob der Heizungsnotschalter an oder aus ist, nicht notwendig. Bei diesem Schalterprogramm ist die Bedingung eindeutig. Viele Schalter verfügen zusätzlich über eine rote Glimmlampe, so kann der Kontrollschalter bei Dunkelheit schnell gefunden werden.
Die Schalterprogramme können auf zwei Arten montiert werden. Eine Möglichkeit ist es, den Notschalter als Einbauschalter in die Wand einzulassen. Dann handelt es sich um einen Heizungsnotschalter als Unterputz-Installation. Weniger dezent ist ein Heizungsnotschalter als Aufputz-Installation. Diese Methode wird in der Regel eingesetzt, wenn der Heizungsnotschalter nachgerüstet wird.
Vorsicht bei der Selbstinstallation des Heizungsnotschalters
Elektronisch versierte Menschen können den Einbau eines Heizungsnotschalters mithilfe eines Schaltplans auch selbst vornehmen, davon ist jedoch unbedingt abzuraten. Ein Heizungsbauer oder ein elektronischer Fachmann sollte den Heizungsnotschalter ordnungsmäßig anklemmen. Zusätzlich sollte man sich die Installation auch schriftlich bestätigen lassen. Sollte bei einem Brand oder einem anderen Notfall der Heizungsnotschalter betätigt werden und es trotzdem zu Schäden, verursacht durch Brennstoff, kommen, sollte aus versicherungstechnischen Gründen ein Beweis aufgeführt werden können, dass die Installation fachgerecht durchgeführt worden ist.
Als Nutzer der Heizungsanlage sollte auch darauf geachtet werden, dass der Notschalter über eine CE- und VDE-Kennzeichnung verfügt. Das VDE-Kennzeichen für elektronische Erzeugnisse steht für die Sicherheit des Produktes hinsichtlich elektrischer, mechanischer, thermischer, toxischer, radiologischer und sonstiger Gefährdung. Je nachdem, in welchem Raum man den Heizungsnotschalter anschließen möchte, sollte auch die IP-Schutzart beachtet werden. Die Schutzart gibt an, gegen welche äußeren Einflüsse der Schalter geschützt ist. Verschiedene IP-Zahlen geben Aufschluss darüber, ob der Schalter gegen Wasser, Staub und oder Fremdkörper geschützt ist. Befindet sich der Notschalter in einem Feuchtraum, wäre beispielsweise die IP-Schutzart 44 empfehlenswert.
Ist ein Heizungsnotschalter notwendig?
Als Bewohner eines Einfamilienhauses ist die Installation eines Heizungsnotschalters keine Pflicht, da die Leistung der Heizung in der Regel nicht über 100 Kilowatt steigt. Aus Schutzgründen ist der Schalter dennoch empfehlenswert, größere Schäden am Haus können so vermieden werden. Die Zufuhr des Brennstoffs kann schneller abgeschaltet werden und ein Feuer kann sicher weniger schnell ausbreiten. Aus Versicherungsgründen sollte ein Fachmann oder Heizungsbauer den Notschalter montieren und an die Heizungsanlage anschließen. Besonders wichtig ist, dass sich der Heizungsnotschalter nicht im Aufstellraum der Heizung befindet. Stattdessen sollte er gut zugänglich in Fluchtwegen oder in der Nähe des Ausgangs hängen. Bei der Installation einer Heizungsanlage kostet es 10 bis 30 Euro, einen passenden Notschalter zu montieren, aber auch eine nachträgliche Montage ist mit 30 bis 50 Euro erschwinglich. Heizt man mit Öl oder Gas, ist die Investition in einen Heizungsnotschalter eine Überlegung wert.