Was Sie über Kabelfernsehen wissen sollten

Alles über Voraussetzungen, Vor- und Nachteile sowie Kosten von Kabelfernsehen

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Kabelfernsehen – einst Standard in Deutschlands Haushalten – steht nun mit Ende des Nebenkostenprivilegs vor einer spannenden Entwicklung. Während einige den Kabelanschluss weiterhin für seine umfangreiche Auswahl an Sendern und die einfache Handhabung schätzen, suchen andere längst nach Alternativen. Doch was ist Kabelfernsehen eigentlich genau, und wie funktioniert Fernsehen über den Kabelanschluss? In unserem Ratgeber erfahren Sie alles über die Voraussetzungen, typischen Kosten sowie die Vorteile und Nachteile, die Kabelfernsehen heute mit sich bringt. Wir erklären zudem, was das Nebenkostenprivileg für das Kabelfernsehen bedeutet und, ob das klassische Fernsehen über Kabel noch zeitgemäß ist. 

Kabelfernsehen: Was ist das eigentlich?

Einfach erklärt ist Kabelfernsehen ein TV-Übertragungsstandard, bei dem Fernsehsignale über ein fest installiertes Kabelnetz direkt ins Haus übertragen werden. Es bietet eine stabile Verbindung und ermöglicht, eine breite Auswahl an TV-Sendern, ohne den Empfang von Internet zu sehen. In Deutschland ist das Kabelfernsehen vor allem über Anbieter wie Vodafone oder lokale Kabelnetzbetreiber verfügbar. 

Ein kurzer geschichtlicher Überblick:

Kabelfernsehen entstand in den 1950er-Jahren als Lösung für Gebiete mit schlechter Empfangsqualität, insbesondere in ländlichen und bergigen Regionen. Anfangs wurden Antennensignale zentral empfangen und dann über ein Kabelnetz an einzelne Haushalte weitergeleitet. In den 1980er-Jahren setzte sich Kabelfernsehen zunehmend auch in Städten durch, da es eine höhere Auswahl an Sendern und bessere Bildqualität als die klassische Antenne bot. Heute ist es eine weit verbreitete Technologie in Deutschland, doch angesichts neuer Übertragungsstandards wie DVB (Digital Video Broadcasting) und Streamingdiensten wird Kabelfernsehen zunehmend hinterfragt. 

Vor- und Nachteile von Fernsehen über Kabelanschluss

TV mit Kabelanschluss bringt sowohl Vor- als auch Nachteile mit sich, die je nach Wohnsituation, technischen Anforderungen und persönlichen Vorlieben unterschiedlich ins Gewicht fallen.  

Die Tabelle gibt einen Überblick über die wichtigsten Vorteile und Nachteile von Kabelfernsehen: 

Vorteile 

Nachteile 

Stabile Verbindung: Kabelfernsehen empfangen unabhängig vom Internet 

Zusätzliche Kosten: Monatliche Gebühren für den Kabelanschluss 

Große Senderauswahl: Viele Programme, HD-Sender und Sonderkanäle 

Vertragsbindung: Oft lange Laufzeiten von Verträgen für Kabelfernsehen 

Einfache Handhabung: Keine komplizierte Technik nötig 

Begrenzte Flexibilität: Empfang nur über Kabeldose 

Keine Internetanforderung: Ideal für Haushalte ohne Highspeed-Internet 

Veraltete Technik: Streaming und DVB werden zunehmend bevorzugt 

Welche Kosten für Kabelfernsehen sind üblich?

Einzelne Verträge für Kabelfernsehen kosten in Deutschland etwa zwischen 10 bis 15 Euro2 pro Monat, abhängig vom Anbieter und der Region. Hinzu kommen noch die Rundfunkgebühren. Komplettpakete mit Internet und Telefon können sich zudem als preislich vorteilhaft erweisen. 

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Wie funktioniert Kabelfernsehen?

Einfach erklärt funktioniert Kabelfernsehen durch die Übertragung von Fernsehsignalen über ein fest installiertes Kabelnetz, das die Signale von der Sendezentrale direkt in die Haushalte leitet. Die Übertragung erfolgt über sogenannte Koaxialkabel, die eine hohe Kapazität besitzen und für stabilen Empfang sorgen. Die Signale werden im Kabelfernsehnetz digital oder analog übertragen und beim Zuschauer über einen Receiver oder direkt im Fernseher decodiert. So können Haushalte eine breite Auswahl an TV-Sendern und Programmen in hoher Qualität, teilweise sogar in HD, empfangen – sogar ohne eine Internetverbindung. 

Voraussetzungen – das brauchen Sie für Kabelfernsehen

Um Kabelfernsehen nutzen zu können, müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein. Diese betreffen sowohl die technische Ausstattung als auch die Verfügbarkeit in Ihrer Region. Hier ist eine Liste mit den wichtigsten Voraussetzungen: 

  • Kabelanschluss im Haushalt: Ein Anschluss für Kabelfernsehen muss vorhanden sein. In Mehrfamilienhäusern ist dieser oft zentral installiert und über Mietnebenkosten abgerechnet. 

  • Verfügbarkeit eines Kabelnetzanbieters: Der Haushalt muss im Versorgungsgebiet eines Kabelnetzbetreibers liegen. 

  • Passender Fernseher oder Receiver: Moderne Fernseher haben meist einen integrierten DVB-C Tuner für digitales Kabelfernsehen. Für ältere Geräte ist ein externer Receiver nötig. 

  • Kabelnetzwerk und Anschlussdose: Ein funktionierendes Koaxialkabel und eine Anschlussdose für das Kabelnetz sind erforderlich, um das Signal zum Fernseher zu leiten. 

Funktioniert Kabelfernsehen auch ohne Internet?

Kabelfernsehen funktioniert ohne Internet, da das TV-Signal über das Kabelfernsehnetz und nicht über das Internet übertragen wird. Ein Internetzugang ist daher nicht erforderlich, um die TV-Sender zu empfangen, was es besonders für Haushalte ohne Internetanschluss attraktiv macht​. 

So geht Kabel-Internet ohne Kabelfernsehen

Kabel-Internet kann unabhängig vom Kabelfernsehen genutzt werden, indem der Anbieter lediglich einen Internettarif ohne TV-Paket bereitstellt. In diesem Fall wird das Internet über das vorhandene Kabelnetz geliefert, ohne dass TV-Signale mit übertragen werden. 

Das Ende des Nebenkostenprivileg und was es für das Kabelfernsehen bedeutet

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Mit dem Ende des Nebenkostenprivilegs können Vermieter die Kosten für Kabelfernsehen nicht mehr automatisch über die Nebenkosten in Sammelverträgen abrechnen. Mieterinnen und Mieter müssen künftig individuelle Verträge abschließen, wenn sie weiterhin Kabelfernsehen nutzen möchten​. 

Ab 2024 sind Mieterinnen und Mieter selbst dafür verantwortlich, einen individuellen Vertrag bei einem Kabelnetzbetreiber abzuschließen, wenn sie Kabelfernsehen wünschen. Dies gibt ihnen zwar mehr Flexibilität, führt jedoch oft zu höheren monatlichen Kosten, da die verhandelte Gebühr in der Sammelverträgen entfällt. Die Verbraucherzentrale weist darauf hin, dass dies insbesondere Mieterinnen und Mieter betrifft, die bisher auf das Kabelfernsehen angewiesen waren, und empfiehlt, sich über Alternativen wie IPTV (Internet Protocol Television) oder Satellitenfernsehen zu informieren​. 

TV mit oder ohne Kabelanschluss: aktuelle Möglichkeiten für Mieterinnen & Mieter

Durch das Ende des Nebenkostenprivilegs können Mieterinnen und Mieter jetzt frei wählen, ob sie Kabelfernsehen über einen individuellen Vertrag weiterhin nutzen möchten oder auf Alternativen umsteigen. Während einige Mieter einen Vertrag mit einem Kabelnetzbetreiber für Fernsehkanäle abschließen können, bieten IPTV und Streaming-Dienste oft eine flexible und kostengünstige Alternative. Die Verbraucherzentrale rät dazu, die Angebote zu vergleichen und sich ggf. vom Vermieter über die Netzebene des Wohngebiets informieren zu lassen, um die beste Empfangsoption zu wählen. 

Was passiert mit dem Anschluss für Kabelfernsehen, wenn er nicht genutzt wird?

Wenn der Anschluss für Kabelfernsehen nicht genutzt wird, wird er entweder gesperrt oder bleibt ohne Signal. Ein nicht genutzter Kabelanschluss verursacht keine Kosten, kann aber durch den Vermieter deaktiviert oder mit einer Sperrdose versehen werden, falls keine Nutzung mehr gewünscht ist. 

Welche Alternativen gibt es zum Kabelfernsehen?

Neben Kabelfernsehen stehen zahlreiche Alternativen zur Verfügung, die Mieterinnen und Mieter sowie Eigentümer nutzen können. Hier sind einige beliebte Optionen

  • IPTV (Streaming): Fernsehen über das Internet mit entsprechenden Anbietern. 

  • Satellitenfernsehen: Empfang über Satellitenschüssel, bietet meist eine große Senderauswahl. 

  • DVB-T2 HD: Terrestrisches Antennenfernsehen, ideal für Haushalte ohne Kabel- oder Internetzugang. 

  • Smart-TV-Apps: Direktes Streaming der Mediatheken und TV-Kanäle über das TV-Gerät. 

Fazit: TV mit Kabelanschluss – veraltete Technik oder noch zeitgemäß?

Der TV-Anschluss über Kabelanbieter bleibt eine stabile und unabhängige Lösung, verliert jedoch zunehmend an Relevanz gegenüber flexiblen Streaming- und IPTV-Angeboten. Kabelfernsehen bietet weiterhin Vorteile wie eine hohe Empfangsqualität und Unabhängigkeit vom Internet, doch moderne Alternativen bieten mehr Senderauswahl und HD-Optionen. Vor allem jüngere Haushalte entscheiden sich zunehmend für digitale Angebote, die den Wandel in der Fernsehlandschaft hin zu Streaming und IPTV weiter beschleunigen. 

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