Kabelfernsehen – einst Standard in Deutschlands Haushalten – steht nun mit Ende des Nebenkostenprivilegs vor einer spannenden Entwicklung. Während einige den Kabelanschluss weiterhin für seine umfangreiche Auswahl an Sendern und die einfache Handhabung schätzen, suchen andere längst nach Alternativen. Doch was ist Kabelfernsehen eigentlich genau, und wie funktioniert Fernsehen über den Kabelanschluss? In unserem Ratgeber erfahren Sie alles über die Voraussetzungen, typischen Kosten sowie die Vorteile und Nachteile, die Kabelfernsehen heute mit sich bringt. Wir erklären zudem, was das Nebenkostenprivileg für das Kabelfernsehen bedeutet und, ob das klassische Fernsehen über Kabel noch zeitgemäß ist.
energis Kundenberater
Kabelfernsehen: Was ist das eigentlich?
Einfach erklärt ist Kabelfernsehen ein TV-Übertragungsstandard, bei dem Fernsehsignale über ein fest installiertes Kabelnetz direkt ins Haus übertragen werden. Es bietet eine stabile Verbindung und ermöglicht, eine breite Auswahl an TV-Sendern, ohne den Empfang von Internet zu sehen. In Deutschland ist das Kabelfernsehen vor allem über Anbieter wie Vodafone oder lokale Kabelnetzbetreiber verfügbar.
Vor- und Nachteile von Fernsehen über Kabelanschluss
TV mit Kabelanschluss bringt sowohl Vor- als auch Nachteile mit sich, die je nach Wohnsituation, technischen Anforderungen und persönlichen Vorlieben unterschiedlich ins Gewicht fallen.
Die Tabelle gibt einen Überblick über die wichtigsten Vorteile und Nachteile von Kabelfernsehen:
Vorteile | Nachteile |
Stabile Verbindung: Kabelfernsehen empfangen unabhängig vom Internet | Zusätzliche Kosten: Monatliche Gebühren für den Kabelanschluss |
Große Senderauswahl: Viele Programme, HD-Sender und Sonderkanäle | Vertragsbindung: Oft lange Laufzeiten von Verträgen für Kabelfernsehen |
Einfache Handhabung: Keine komplizierte Technik nötig | Begrenzte Flexibilität: Empfang nur über Kabeldose |
Keine Internetanforderung: Ideal für Haushalte ohne Highspeed-Internet | Veraltete Technik: Streaming und DVB werden zunehmend bevorzugt |
Welche Kosten für Kabelfernsehen sind üblich?
Einzelne Verträge für Kabelfernsehen kosten in Deutschland etwa zwischen 10 bis 15 Euro2 pro Monat, abhängig vom Anbieter und der Region. Hinzu kommen noch die Rundfunkgebühren. Komplettpakete mit Internet und Telefon können sich zudem als preislich vorteilhaft erweisen.
Möchten Sie digital Fernsehen oder neben Kabelfernsehen auch schnelles und zuverlässiges Internet empfangen? Dann bietet energis mit Highspeed-Tarifen und den leistungsstarken Routern von AVM die ideale Ergänzung. So können Sie Fernsehen und Internet in hoher Qualität genießen – unabhängig voneinander, aber auch optimal kombiniert.
Wie funktioniert Kabelfernsehen?
Einfach erklärt funktioniert Kabelfernsehen durch die Übertragung von Fernsehsignalen über ein fest installiertes Kabelnetz, das die Signale von der Sendezentrale direkt in die Haushalte leitet. Die Übertragung erfolgt über sogenannte Koaxialkabel, die eine hohe Kapazität besitzen und für stabilen Empfang sorgen. Die Signale werden im Kabelfernsehnetz digital oder analog übertragen und beim Zuschauer über einen Receiver oder direkt im Fernseher decodiert. So können Haushalte eine breite Auswahl an TV-Sendern und Programmen in hoher Qualität, teilweise sogar in HD, empfangen – sogar ohne eine Internetverbindung.
Funktioniert Kabelfernsehen auch ohne Internet?
Kabelfernsehen funktioniert ohne Internet, da das TV-Signal über das Kabelfernsehnetz und nicht über das Internet übertragen wird. Ein Internetzugang ist daher nicht erforderlich, um die TV-Sender zu empfangen, was es besonders für Haushalte ohne Internetanschluss attraktiv macht​.
So geht Kabel-Internet ohne Kabelfernsehen
Kabel-Internet kann unabhängig vom Kabelfernsehen genutzt werden, indem der Anbieter lediglich einen Internettarif ohne TV-Paket bereitstellt. In diesem Fall wird das Internet über das vorhandene Kabelnetz geliefert, ohne dass TV-Signale mit übertragen werden.
Das Ende des Nebenkostenprivileg und was es für das Kabelfernsehen bedeutet
Mit dem Ende des Nebenkostenprivilegs können Vermieter die Kosten für Kabelfernsehen nicht mehr automatisch über die Nebenkosten in Sammelverträgen abrechnen. Mieterinnen und Mieter müssen künftig individuelle Verträge abschließen, wenn sie weiterhin Kabelfernsehen nutzen möchten​.
Ab 2024 sind Mieterinnen und Mieter selbst dafür verantwortlich, einen individuellen Vertrag bei einem Kabelnetzbetreiber abzuschließen, wenn sie Kabelfernsehen wünschen. Dies gibt ihnen zwar mehr Flexibilität, führt jedoch oft zu höheren monatlichen Kosten, da die verhandelte Gebühr in der Sammelverträgen entfällt. Die Verbraucherzentrale weist darauf hin, dass dies insbesondere Mieterinnen und Mieter betrifft, die bisher auf das Kabelfernsehen angewiesen waren, und empfiehlt, sich über Alternativen wie IPTV (Internet Protocol Television) oder Satellitenfernsehen zu informieren​.
TV mit oder ohne Kabelanschluss: aktuelle Möglichkeiten für Mieterinnen & Mieter
Durch das Ende des Nebenkostenprivilegs können Mieterinnen und Mieter jetzt frei wählen, ob sie Kabelfernsehen über einen individuellen Vertrag weiterhin nutzen möchten oder auf Alternativen umsteigen. Während einige Mieter einen Vertrag mit einem Kabelnetzbetreiber für Fernsehkanäle abschließen können, bieten IPTV und Streaming-Dienste oft eine flexible und kostengünstige Alternative. Die Verbraucherzentrale rät dazu, die Angebote zu vergleichen und sich ggf. vom Vermieter über die Netzebene des Wohngebiets informieren zu lassen, um die beste Empfangsoption zu wählen.
Was passiert mit dem Anschluss für Kabelfernsehen, wenn er nicht genutzt wird?
Wenn der Anschluss für Kabelfernsehen nicht genutzt wird, wird er entweder gesperrt oder bleibt ohne Signal. Ein nicht genutzter Kabelanschluss verursacht keine Kosten, kann aber durch den Vermieter deaktiviert oder mit einer Sperrdose versehen werden, falls keine Nutzung mehr gewünscht ist.
Welche Alternativen gibt es zum Kabelfernsehen?
Neben Kabelfernsehen stehen zahlreiche Alternativen zur Verfügung, die Mieterinnen und Mieter sowie Eigentümer nutzen können. Hier sind einige beliebte Optionen:
IPTV (Streaming): Fernsehen über das Internet mit entsprechenden Anbietern.
Satellitenfernsehen: Empfang über Satellitenschüssel, bietet meist eine große Senderauswahl.
DVB-T2 HD: Terrestrisches Antennenfernsehen, ideal für Haushalte ohne Kabel- oder Internetzugang.
Smart-TV-Apps: Direktes Streaming der Mediatheken und TV-Kanäle über das TV-Gerät.
Fazit: TV mit Kabelanschluss – veraltete Technik oder noch zeitgemäß?
Der TV-Anschluss über Kabelanbieter bleibt eine stabile und unabhängige Lösung, verliert jedoch zunehmend an Relevanz gegenüber flexiblen Streaming- und IPTV-Angeboten. Kabelfernsehen bietet weiterhin Vorteile wie eine hohe Empfangsqualität und Unabhängigkeit vom Internet, doch moderne Alternativen bieten mehr Senderauswahl und HD-Optionen. Vor allem jüngere Haushalte entscheiden sich zunehmend für digitale Angebote, die den Wandel in der Fernsehlandschaft hin zu Streaming und IPTV weiter beschleunigen.