Seit der 1. Wärmeschutzverordnung von 1977 wird für alle Gebäude eine Energiebilanz gefordert. Egal ob Neubau oder bestehendes Haus – als Hausbesitzer sind Sie dazu verpflichtet, eine ausreichende Bilanzierung der Heizenergiegewinne sowie der Heizenergieverluste zu berechnen. Die Energiebilanz bildet somit die rechnerische Grundlage für einen möglichst effizienten Einsatz von Energie und ermöglicht langfristige Aussagen über die Entwicklung des Primärenergiebedarfs eines Gebäudes. Die Energiebilanz Deutschlands hat für die Regierung sowohl eine energiepolitische als auch eine umweltpolitische Bedeutung, was an der Einführung der Energieeinsparverordnung – kurz EnEV – deutlich wird. Energie sparen schont nicht nur die Umwelt, sondern auch den Geldbeutel und besonders in Altbauten steckt oft ein enormes Einsparpotenzial. Eine Sanierung bzw. ein Neubau gemäß den Vorschriften der EnEV ist also mehr als sinnvoll, um die Energiebilanz eines Hauses zu verbessern. Dabei liegt das größte Einsparpotential in der Reduzierung des Heizenergiebedarfs.
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Die Energiebilanz eines Hauses
Dank der Energiebilanz kann eine Prognose darüber erstellt werden, wie viel Energie ein Gebäude pro Jahr ungefähr verbrauchen wird. Zudem kann man an der Energiebilanz ablesen, an welchen Stellen das größte Einsparpotential besteht, beispielsweise durch eine verbesserte Dämmung des Daches oder eine zusätzliche Stromquelle, etwa durch Solarenergie. Die folgenden Faktoren sind dabei bei der Berechnung der Energiebilanz entscheidend:
Grundfläche, Wohnfläche und Gebäudeform
Gebäudehülle: Qualität der Dämmung von Fenstern, Wänden und Dach
Standort und Klimazone: Energiegewinnung durch Sonneneinstrahlung
Innenklima: Wärmegewinne durch Personen im Haushalt und elektronische Geräte
Energiebedarf für Warmwasser
Lüftungswärmeverluste
Rolle der EnEV für die Energiebilanz
Die Energieeinsparverordnung – kurz EnEV - ist ein wichtiges Instrument der Energie- und Klimaschutzpolitik in Deutschland. Die EnEV löste die Wärmeschutzverordnung und Heizungsanlagenverordnung ab und fasst sie unter einer gemeinsamen Verordnung zusammen. Die 1. Fassung der Energieeinsparverordnung ist seit dem 1. Februar 2002 in Kraft, die 2. Fassung folgte bereits 2004. Die ursprünglichen Bestimmungen der neueste EnEV-Version von 2014 wurden ab dem 1. Januar 2016 weiterhin verschärft und fordern seitdem höhere energetische Standards von Neubauten: Die Obergrenze für den Jahres-Primärenergiebedarf wurde um 25 Prozent die Grenze für Transmissionswärmeverluste um 20 Prozent gesenkt. Zudem werden neue Mindestanforderungen an die Anlagetechnik eines Hauses gestellt. Das bedeutet, ein Energieausweis wird nur noch dann ausgestellt, wenn das neue Gebäude über eine Gebäudeautomation (= Einbeziehung intelligenter Energietechnik) verfügt. Neu seit der EnEV 2014 ist die Angabe von Energieeffizienzklassen auf dem Energieausweis, deren Einteilung analog zu den Effizienzklassen bei Haushaltsgeräten erfolgt. Häuser und Wohnungen werden in neun Effizienzklassen von A + (= niedriger Energiebedarf) bis H (= hoher Energiebedarf) eingeteilt. Die Ausstellung des Energieausweises und die Einteilung in die entsprechende Energieeffizienzklasse dürfen ausschließlich Fachkräfte übernehmen, bspw. ein Energieberater. Aufgrund der stetigen Verschärfung der EnEV-Ansprüche an Neubauten lohnt es sich als Bauherr die Bestimmungen von vorneherein zu übertreffen, um nicht irgendwann teure Sanierungsarbeiten durchführen zu müssen. Die Lösung dafür sind sogenannte Energiesparhäuser, Gebäude mit guter Energiebilanz wie Nullenergiehäuser, Passivhäuser, Effizienzhäuser oder sogar Plusenergiehäuser. Die Bau-Kosten können durch eine Förderung, z.B. durch die KfW, gemindert werden. Das übergeordnete Ziel der Energieeinsparverordnung ist eine stetige Reduzierung des Energieverbrauchs von Gebäuden, Niedrigenergiehäuser, die maximal 7 Liter Heizöl und 70 Kw pro m²/Jahr verbrauchen sind laut EnEV bereits Standard. Bis 2020 soll der Energieverbrauch um weitere 20 Prozent und bis 2030 sogar um 40 Prozent gesenkt werden. Im Jahr 2050 soll im Idealfall ein nahezu klimaneutraler Gebäudebestand in Deutschland bestehen.
Tipps zur Verbesserung der eigenen Energiebilanz
Wenn Sie selbst Hausbesitzer sind, wissen Sie, dass für die Unterhaltung eines Einfamilienhauses eine Menge Energie benötigt wird - ob für Strom, Heizung oder Warmwasser. Wenn man nicht gerade dabei ist, neu zu bauen und von vornherein die Vorschriften der EnEV befolgt, gibt es eine Vielzahl an Maßnahmen zur Sanierung wie z.B. eine Wärmedämmung oder neue Fenster. Die vorherige Einbeziehung eines Energieberaters wird in vielen Fällen von der KfW gefördert. Zusätzlich gibt es zahlreiche hilfreiche Tipps und Maßnahmen, die Ihnen im Alltag dabei helfen, die Energiebilanz ihres Eigenheims spürbar zu verbessern und gleichzeitig Ihre Kosten zu senken.
Heizwärmebedarf effektiv senken
Wie bereits zu Anfang erwähnt, liegt das größte Einsparpotential in der Reduzierung des Heizwärmebedarfs. Der Heizenergiebedarf ist die Wärme, die über die Heizung an das Haus abgegeben wird und geringe Wärmeverluste bedeuten folgendermaßen eine verbesserte Energiebilanz. Aufgrund der natürlichen Energieerhaltung bleibt ein Gebäude eigentlich von allein konstant warm. Wärmeleitungen, Konvektion und Wärmestrahlung sorgen allerdings bei Temperaturunterschieden dafür, dass die warme Luft nach außen strömt und so höhere Heizkosten verursacht werden. Die Stärke des Wärmeverlustes hängt dann von der Dämmung ab. Eine gute Wärmedämmung kann Ihre Energiebilanz stark verbessern, denn der natürliche Energiekreislauf wird weniger unterbrochen und es muss eine geringere Menge an künstlicher Heizwärme aufgebracht werden. Befolgen Sie die folgenden Tipps, um Ihre Heizkosten weiterhin zu senken:
Raumtemperatur möglichst gering halten, bereits 1 Grad weniger kann eine Menge Energie einsparen
Fachgerecht geplante und nach Süden ausgerichtete Glasflächen und Wintergärten können erheblich zur Einsparung von Heizenergie beitragen
Technisch veraltete Heizungen mit einer modernen Wärmepumpe oder Pelletheizung ersetzen
Der Umstieg auf eine Brennwert-Heizung, im besten Fall in Kombination mit einer Photovoltaik-Anlage, sorgt für hohe Energieeinsparungen
Strom sparen im Haushalt
Ein weiterer wichtiger Faktor, um die Energiebilanz Ihres Hauses zu verbessern, und gleichzeitig Kosten zu sparen, ist die Verminderung Ihres Stromverbrauchs. Viele Häuser verbrauchen aufgrund veralteter Beleuchtung bedeutend mehr Energie als es nötig wäre. Diese Tipps helfen Ihnen auf dem Weg zu einer verbesserten Energiebilanz:
Verwendung von Energiesparlampen und LED-Leuchten
Standby-Modus von Elektrogräten wie PC oder TV immer ausschalten
Kühlschrank Temperatur überprüfen: 6-8 °C reichen aus, bei der Tiefkühltruhe -18 °C
Wäsche bei möglichst niedrigen Temperaturen waschen und auf der Leine trocknen
Alte Elektrogeräte überprüfen
Sinnvoll Wasser sparen
Großes Einsparpotential findet sich auch in der Reduzierung Ihres Warmwasserverbrauchs. Grundsätzlich sollte man immer versuchen, so wenig warmes Wasser wie möglich zu verbrauchen. Wenn Sie die folgenden Tipps befolgen, können Sie bereits eine Menge Wasser im Haushalt sparen:
Dichtungen an Duschschläuchen und Wasserhähnen regelmäßig überprüfen
Duschen statt baden
Niedrigere Wassertemperatur zum Geschirrspülen
Bei Geschirrspül- und Waschmaschine: ECO-Programme nutzen, die Strom und Wasser sparen
Energieeffiziente Lösung: Solaranlage
Ökostrom ist Strom, der aus erneuerbaren Energien gewonnen wird, beispielsweise aus Sonnenenergie, Windenergie oder Wasserkraft. Vor allem die Verwendung von Solarenergie kann bei der Verbesserung der Energiebilanz eines Gebäudes eine hilfreiche Maßnahme sein. Mit einer eigenen Photovoltaik-Anlage auf dem Dach können Hausbesitzer günstig und umweltfreundlich ihren eigenen Strom produzieren. Überschüssiger Strom wird dabei ins Stromnetz eingespeist und vergütet. Zusätzlich sorgt eine hochwertige Solaranlage für die Steigerung des Immobilienwerts, was die Kosten der Anschaffung wett macht. Zudem sollten Besitzer einer Solaranlage unbedingt ein passendes Energiespeichersystem installieren. Damit wird der Strom, der erzeugt wurde während die Sonne schien, eingespeichert und kann jederzeit genutzt werden, sodass der Hauptbedarf des Haushalts effizient abgedeckt wird.
Mehr Energieeffizienz dank SmartHome
Mit dem innovativen SmartHome-System sparen Sie sowohl Energie als auch Kosten: Die wertvolle Heizenergie bleibt im Haus und elektronische Geräte und Lichter sind nur dann eingeschaltet, wenn Sie tatsächlich benötigt werden. Mit nur einem Tastendruck können verbundene Stromquellen ausgeschaltet werden und das ganze System kann unkompliziert via Smartphone, Tablet oder PC auch von unterwegs bedient werden.
Fazit: Verbesserung der Energiebilanz spart Energie und Kosten
Durch die Senkung der Energiebilanz schützt man nicht nur die Umwelt, sondern kann auch effektiv Kosten sparen. Die energetische Sanierung Ihres Eigenheims hilft Ihnen dabei, den Energieverbrauch für Heizung, Warmwasser und Lüftung effektiv zu senken und dank der Möglichkeit zur staatlichen Förderung vieler Energiesparmaßnamen werden die Kosten für die Modernisierung minimiert .Wenn Sie zusätzlich unsere Tipps zum Energiesparen in Ihren Alltag integrieren, macht sich das schnell bezahlt und Sie tun damit sowohl der Umwelt als auch Ihrem Geldbeutel etwas Gutes.