Warmwasseraufbereitung

Verschiedene Möglichkeiten der Warmwasseraufbereitung

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Dass warmes Wasser aus unseren Wasserhähnen kommt, ist für uns selbstverständlich. Wir drehen den Hahn von kalt auf warm und innerhalb weniger Sekunden fließt warmes Wasser aus unseren Leitungen, welches wir zum Duschen, Händewaschen oder Spülen verwenden können. Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts hat man dagegen in den meisten Haushalten noch auf fließendes warmes Wasser verzichten müssen. Später dann hat ein Durchlauferhitzer dafür gesorgt, dass das Wasser nicht mehr auf dem Herd erwärmt werden musste.

Heute gibt es durch verschiedene Systeme viele Möglichkeiten zur Warmwasseraufbereitung. Welche dies sind und welche Option sich für Ihr Haus am besten eignet, erklären wir in diesem Ratgeberartikel.

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Thomas Schneider
energis Kundenberater

Was bedeutet Warmwasseraufbereitung?

Bei der Warmwasseraufbereitung – auch Brauchwasserbereitung genannt – wird Trinkwasser in einem Wassererwärmer erhitzt. Es gibt verschiedene Arten von Wassererwärmern und wie diese funktionieren. Beispiele sind Durchlauferhitzer oder direkt bzw. indirekt beheizte Warmwasserspeicher.

Wir verbrauchen durchschnittlich bis zu 50 l Warmwasser pro Person und Tag. Daher sollten wir uns genau mit diesem Thema auseinandersetzen und darüber informieren, welche Möglichkeiten der Warmwasseraufbereitung es gibt und wie wir dabei bestmöglich sparen können.

Wie funktioniert Warmwasseraufbereitung?

Bei der Warmwasserbereitung gibt es zwei Arten: Die zentrale und die dezentrale Warmwasseraufbereitung. Bei zentralen Anlagen befindet sich ein Wasserspeicher an einem Ort, z. B. im Keller, und wird an die verschiedenen Entnahmestellen geleitet. Bei dezentralen Systemen befinden sich die Speicher bei der Entnahmestelle selbst. Welche Technologie optimal zu Ihnen passt, hängt vom jeweiligen Gebäude, der Energie und der bereits installierten Warmwasserversorgung ab.

Zentrale Warmwasseraufbereitung

Bei der zentralen Warmwasseraufbereitung ist der Wasserspeicher ein fest installiertes Gerät. Dort wird kaltes Trinkwasser über die Heizungsanlage erwärmt. Von dieser Anlage geht ein Leitungssystem ab, das ein ganzes Gebäude mit Warmwasser versorgt. Wird irgendwo im Haus ein Wasserhahn geöffnet, fließt sofort Trinkwasser in den Speicher nach.

Bei der zentralen Wasserversorgung ist darauf zu achten, dass alle Leitungen eine optimale Wärmedämmung aufweisen, da sonst sog. Wärmeübergabeverluste entstehen können. Da die Warmwasseraufbereitung hier an die Heizung gekoppelt ist, gibt es verschiedene Möglichkeiten, welche Energie genutzt wird. Möglich sind Ölheizung, Gas, Holz, Solarenergie, Pelletheizung oder eine Warmwasseraufbereitung mit Wärmepumpe.

Dezentrale Warmwasseraufbereitung

Bei der dezentralen Warmwasseraufbereitung wird das Wasser bei den einzelnen Wasserhähnen erwärmt. Insbesondere in alten Gebäuden, wo kein Rohrnetz vorhanden ist, können dezentrale Anlagen gut verbaut werden.

Der Vorteil gegenüber der zentralen Erwärmung liegt darin, dass hier das warme Wasser nicht durch lange Leitungen zur Entnahmestelle fließen muss und so nicht an Wärme verliert. Je nach Größe der einzelnen dezentralen Wasserspeicher kann es jedoch sein, dass die Kapazität des Warmwassers beschränkter ist als bei der zentralen Warmwasseraufbereitung.

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Welche Möglichkeiten der Warmwasseraufbereitung gibt es?

Sowohl bei der zentralen als auch bei der dezentralen Warmwasseraufbereitung gibt es verschiedene Technologien, mit denen das Wasser erhitzt werden kann. Zu den bekanntesten zählen:

  • Elektrische Warmwasseraufbereitung

  • Warmwasser durch Solarthermie

  • Wärmepumpe

  • Warmwasser durch Frischwasserstation

  • Boiler

  • Durchlauferhitzer

Elektrische Warmwasseraufbereitung

Die Warmwasseraufbereitung durch Strom kann zentral oder dezentral erfolgen.

Bei der zentralen Speicherung von Wasser durch Strom wird das Trinkwasser über eine Elektrozentralheizung erwärmt und von dort an die verschiedenen Entnahmestellen weitergeleitet.

Warmwasser durch Solarthermie

Durch die Sonnenkollektoren auf dem Dach kann ebenfalls Warmwasseraufbereitung stattfinden. Dabei fließt eine Flüssigkeit, die bei Sonneneinstrahlung erwärmt wird. Die entstandene Solarenergie wird im Speicher auf das Brauchwasser übertragen. Der Warmwasserspeicher kann ganz oder teilweise mit Sonnenenergie betrieben werden. Eine Solarthermie-Anlage wird meist mit einer Heizungsanlage kombiniert, da die Sonneneinstrahlung aufgrund der Jahreszeiten bei uns nie gleich hoch ist.

In unserem Ratgeberartikel zur Warmwasseraufbereitung mit Photovoltaik erfahren Sie, wie Sie von der Energie der Sonne profitieren.

Wärmepumpe

In einzelnen Fällen kann eine Wärmepumpe, die für die Raumheizung im Einsatz ist, auch die Warmwasserbereitung übernehmen. Allerdings muss dabei immer beachtet werden, dass eine ausreichend hohe Umgebungstemperatur herrscht – gerade im Winter. Eine Wärmepumpe senkt jedoch den Primärenergieverbrauch und ist kombinierbar mit der Solarthermie.

Warmwasser durch Frischwasserstation

Bei einer Frischwasserstation handelt es sich sozusagen um einen Durchlauferhitzer 2.0. Das Brauchwasser wird nur dann erwärmt, wenn es benötigt wird. Die Erhitzung erfolgt durch das Heißwasser, das durch für die Heizung erzeugt wird. Die Lösung bietet hygienisches und frisches Warmwasser.

Boiler

Die dezentrale Lösung der Warmwasseraufbereitung für einen großen Wasserbedarf ist ein Wasserboiler. Das Wasser wird darin ständig auf Temperatur gehalten (meist mit Nachtstrom) und der Boiler liefert daher immer warmes Wasser. Je nach Fassungsvermögen des Boilers kann also viel Energie benötigt werden, während das Wasser warmgehalten, aber nicht verbraucht wird.

Eine Alternative dazu ist der Elektroboiler. Diesen kann man anschalten, bevor man warmes Wasser benötigt, er schaltet sich nach der Entnahme automatisch ab.

Moderne Warmwasserboiler können sogar mit Solaranlagen verbunden werden, wodurch das Wasser auch mit Solarenergie erwärmt wird.

Durchlauferhitzer

Wenn an einem Ort im Haus ein seltener und geringer Bedarf an warmem Wasser besteht, eignet sich ein Durchlauferhitzer. Er ist ebenfalls dezentral, sehr sparsam und bereitet das Wasser vor Ort nur nach Bedarf auf, wodurch kein Wärmeverlust bei der Speicherung oder in den Leitungen entsteht. Bei vielen Durchlauferhitzern kann man die Temperatur individuell einstellen.

Was kostet die Warmwasseraufbereitung?

Die Erzeugung von warmem Wasser gilt als einer der größten Aspekte des Energieverbrauchs im Haushalt. Die Kosten für die Warmwasseraufbereitung sind von der Technik, die hinter der Erwärmung steckt, abhängig.

Beispiel:

Wir gehen von einem normal effizienten Durchlauferhitzer aus.

Dieser verbraucht ca. 500 kWh pro Person und Jahr.

Bei Durchlauferhitzern mit Gas muss man bei diesem Verbrauch mit ca. 30 € pro Jahr rechnen.

Bei Durchlauferhitzen mit Strom muss man bei diesem Verbrauch mit ca. 150 € pro Jahr rechnen.

Bei einer zentralen Heizungsanlage kann man von ca. 10-15 % der gesamten Heizungskosten ausgehen.

Bei einem Neubau fallen zunächst Kosten für die Anschaffung der entsprechenden Technologie an. Hier die Kosten für die Anschaffung der verschiedenen Möglichkeiten der Warmwasseraufbereitung im Überblick:

  • Boiler: ca. 100 €

  • Durchlauferhitzer mit Strom: ca. 100 €

  • Durchlauferhitzer mit Gas: ca. 400 €

  • Frischwasserstation: ca. 800 €

  • Brauchwasserwärmepumpe: ca. 1.800 €

  • Solartechnik: ca. 7.500 €

  • Wasserführender Pellet-/Kaminofen: ca. 5.000 €

  • Gaskessel: ca. 4.000 €

  • Ölkessel: ca. 6.000 €

Insgesamt sind die Kosten für warmes Wasser nicht nur von der Art der Warmwasserbereitung abhängig, sondern auch von weiteren Faktoren:

  • Trinkwasserpreis

  • Abwasserpreis

  • Größe des Hauses

Bei einer zentralen Warmwasserbereitung spielen außerdem eine Rolle:

  • Anzahl der Personen im Haushalt

  • Höhe der Heizkosten

Einen pauschalen Preis kann man hier nicht nennen, da beispielsweise von Ort zu Ort unterschiedliche Trinkwasser- und Abwasserpreise gelten.

Kosten bei der Warmwasseraufbereitung sparen

Mit dem richtigen System zur Warmwasseraufbereitung kann man Kosten sparen. Wer zu Miete wohnt, kann leider nur selten beeinflussen, wie das warme Wasser erzeugt wird. Menschen, die neu bauen oder ein Haus sanieren, können sich jedoch direkt für eine nachhaltige und stromsparende Variante entscheiden, wie z. B. die Erzeugung des warmen Wassers in einem modernen Heizkessel. Manche Varianten mögen in der Anschaffung etwas teurer sein, lohnen sich aber im langfristigen Gebrauch.

Einsparpotenzial bietet jedoch nicht nur der Umstieg auf ein effizienteres System zur Warmwasserbereitung, sondern auch ein bewusster Wasserverbrauch oder die Regulierung der Temperatur am Speicher oder Durchlauferhitzer um einige Grad nach unten. Auch mit speziellen Armaturen, wie Wassersparbrausen, kann man über 50 € im Jahr sparen.

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