Wasseraufbereitung

Ratgeber für Wasserenthärter & zum Wasser entkalken
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Beim Händewaschen, Zähneputzen oder beim Kochen – viele Male am Tag kommen wir mit Leitungswasser in Kontakt oder nehmen es sogar zu uns. Deshalb ist sauberes Leitungswasser eine zentrale Voraussetzung für unsere Gesundheit. Häufig können darin jedoch Schadstoffe festgestellt werden, die unserer Gesundheit schaden und die Funktionstüchtigkeit unserer Haushaltsgeräte beeinträchtigen.

Im folgenden Ratgeber erfahren Sie zunächst, auf welchen Wegen Schadstoffe ins Wasser gelangen und was sie zur Folge haben können. Im zweiten Teil lernen Sie verschiedene Möglichkeiten zur Vorbeugung der Wasserverschmutzung und zur Wasseraufbereitung kennen. Dabei gibt es unterschiedliche Techniken – je nachdem welche Schadstoffe Sie entfernen wollen und wie klein diese sind.

Um Kalk aus dem Wasser zu entfernen, gibt es zum Beispiel die Möglichkeit, einen Wasserenthärter zentral einzubauen. So müssen Sie als Verbraucher Ihren Wasserhahn und Ihre Haushaltsgeräte nicht mehr entkalken, da der Kalk erst gar nicht dorthin gelangt.

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Thomas Schneider
energis Kundenberater

Wasseraufbereitung: Das Wichtigste auf einen Blick

  • Schadstoffe im Leitungswasser: Alte Rohre oder Reparaturen können Metalle, Keime und andere Schadstoffe ins Wasser bringen.

  • Gesundheitliche Risiken: Kupfer, Nitrat oder Legionellen im Wasser können gesundheitsschädlich sein, besonders für Kinder und empfindliche Personen.

  • Kalk im Wasser reduzieren: Eine Wasserenthärtungsanlage schützt Geräte und Rohre und verringert den Reinigungsaufwand.

  • Heizungswasser aufbereiten: Entsalzungs- oder Enthärtungsanlagen vermeiden Ablagerungen im Heizsystem und senken den Energieverbrauch.

Wasseraufbereitung von Leitungswasser

Die Wasserwerke machen aus dem Grundwasser, das sich tief unter unseren Häusern und Feldern sammelt, sogenanntes „Trinkwasser“. Dazu filtern sie in verschiedenen Schritten Eisen, Mangan, CO2 und andere Stoffe aus dem Grundwasser. Richtlinie für die Filterung ist dabei die Trinkwasserverordnung. In ihr sind Grenzwerte für zahlreiche Schadstoffe festgelegt, die das Trinkwasser nicht überschreiten darf. Sie betreffen viele giftige Chemikalien wie Cyanid, Nitrate sowie Quecksilber und auch Keime wie zum Beispiel Coli-Bakterien.

Auf dem langen Weg zum Haus können jedoch durch schlecht instand gehaltene Rohre und Anlagen unter Umständen Schadstoffe ins Trinkwasser gelangen. Das kann unterschiedliche Gründe haben:

Mit der Zeit bilden sich in den Rohren Ablagerungen, die dann wieder vom Trinkwasser aufgenommen werden können.

Rohre aus bestimmten Metallen werden minimal vom Wasser ausgewaschen, sodass das Wasser dann zum Beispiel erhöhte Mengen an Kupfer oder Zink enthält. Eine erhöhte Metallkonzentration kann auch dann im Wasser entstehen, wenn Bestandteile des Wassers mit dem Metall reagieren (also eine sogenannte Korrosion) und dadurch Metallstücke ins Wasser abgesondert werden. Ein häufiges Beispiel für eine Korrosion ist das Rosten von Eisenrohren.

Hinzu kommt, dass wenn an einer Wasserversorgungsleitung Reparaturarbeiten stattfinden, Sand oder Metallteile ins Trinkwasser geschwemmt werden können.

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Warum eine Wasseraufbereitung sinnvoll ist

Durch das Trinken und den Gebrauch von belastetem Leitungswasser können Schadstoffe und Keime in den Körper gelangen und dort Krankheiten auslösen.

  • Schwermetalle, die ältere Wasserrohre zum Teil absondern, können in überhöhter Dosis nicht vom Körper verarbeitet werden. Sie sammeln sich im Körper an und führen dort zu Beschwerden. Kupfer führt beispielsweise zu Leberschäden und Zink zu Schwierigkeiten mit dem Stoffwechsel. Insbesondere Kleinkinder und Babys können schon bei geringeren Mengen eine Schwermetallvergiftung erleiden.

  • Andere Stoffe, wie beispielsweise Quecksilber und Arsen, sind schon in geringen Mengen giftig.

  • Auch Nitrat kann sich im Körper ansammeln. Im sauren Milieu kann daraus krebserregendes Nitrit entstehen.

  • Vor allem im warmen Wasser kann es passieren, dass sich Legionellen bilden, die bei Menschen Atemwegserkrankungen auslösen können.

  • In stehendem Wasser können sich zudem Pseudomaden entwickeln, die im schlimmsten Fall Lungenentzündungen und Infekte der Harnwege auslösen.

  • Wenn Fäkalien beispielsweise bei der Düngung mit Gülle ins Grundwasser gelangen entstehen häufig Escherichia coli-Bakterien. Diese rufen Entzündungen in Magen und Darm hervor.

Gewährleisten Sie Hygiene

Ein erster Schritt, den Schadstoffanteil in Ihrem Leitungswasser niedrig zu halten, besteht darin für eine ausreichende Hygiene in der Wasserversorgungsanlage zu sorgen. So sollten Wasserrohre in den Häusern regelmäßig kontrolliert werden.

Zudem empfiehlt es sich auch Ablagerungen regelmäßig zu entfernen und schadhafte Rohre auszutauschen. Des Weiteren sollte vermieden werden, dass das Wasser längere Zeit an einer Stelle steht, da ansonsten Keime entstehen können. Das passiert beispielsweise häufiger, wenn eine Wohnung in einem Gebäude leer steht. Dann bilden sich sogenannte „Totstränge“ in den Wasserleitungen. Deshalb sind die Hauseigentümer auch dazu verpflichtet, die Wasserrohre in ihrem Haus regelmäßig warten und reinigen zu lassen.

energis Kundenberaterin im Kundencenter begrüßt eine Kundin
Falls Sie aus Ihrem Leitungswasser auf Schäden/Ablagerungen in ihren Hausrohren schließen können, sollten Sie Ihren Hauseigentümer darauf hinweisen. Sie selbst sollten dafür sorgen, dass Ihre Wasserhähne und Rohre in der Wohnung immer sauber und instand gehalten sind.

Lena Pöhler - energis Kundenberaterin

Reduzierung von Kalkbildung

Ein weiterer Schritt, der in vielen Regionen ratsam ist, ist das Wasser zu entkalken. Kalk im Leitungswasser kommt vor allem in Regionen vor, in denen Sand- und Kalkgestein vorherrschen. Er lagert sich in den Rohren und Haushaltsgeräten ab und mindert deren Funktionsweise. An Orten, an denen das Wasser erwärmt wird, lagert sich besonders viel Kalk ab. Dort bildet sich dann eine spröde, weiße Schicht. Deshalb sollten Verbraucher ihre Haushaltsgeräte und Wasserhähne regelmäßig entkalken. Spülmaschinen, Waschmaschinen, Wasserkocher und Wasserhähne können mit Essig oder Zitronensäure gereinigt werden. Beides bindet den Kalk. Somit können die Verkalkungen ausgewaschen werden.

Um Ihre Spülmaschine zu entkalken lassen Sie die Maschine leer laufen und geben Sie 8-10 Löffel Essig nach dem Vorspülprogramm hinzu. Alternativ dazu können Sie im Drogeriemarkt einen Wasserenthärter erwerben und die Spülmaschine damit spülen.

Um Ihren Wasserhahn zu reinigen, schrauben Sie die Düse am Kopf des Hahns ab und legen Sie das kleine Sieb, den Dichtungsring und die Düse eine Nacht lang in eine Essig-Wassermischung ein. Mischen Sie dafür Essig und Wasser im Verhältnis 1:3. Am nächsten Morgen können Sie die drei Teile klar spülen und wieder einbauen.

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Wasseraufbereitung für Ihre Heizung

Damit die Salze und Mineralien im Wasser der Heizungsanlage nicht schaden, benötigt die Heizungsanlage eine gesonderte Art von Wasseraufbereitung. Denn ansonsten entstehen in Warmwasserheizungen Rohrschäden und Ablagerungen an den Rohrinnenseiten und beeinträchtigen die Funktion der Heizung.

Da das Wasser im Heizkessel am wärmsten ist, sondert es dort besonders viele Salze und Mineralien ab. Dadurch wird die Innenwand des Heizkessels verstärkt und somit mehr Energie benötigt, um das Wasser im Kessel zu erwärmen. Die Zimmer auf die gleiche Temperatur zu erwärmen, wird teurer.

Um diese Nachteile zu umgehen, sollte vor die Heizungsanlage eine Enthärtungs- oder sogar Entsalzungsanlage des Wassers eingebaut werden. In einer Enthärtungsanlage wird Kalk und Magnesium durch andere, weniger aggressive Salze ausgetauscht, während dem Wasser in einer Entsalzungsanlage sämtliche Salze entzogen werden. Welche der beiden Anlagen zu empfehlen ist, hängt von der Art und Größe der Heizungsanlage sowie den Eigenschaften des Leitungswassers an den jeweiligen Standorten ab.

Wie kann eine Wasseraufbereitung vonstattengehen?

Um die richtige Art der Wasseraufbereitung für Ihr Leitungswasser zu finden, sollten Sie zunächst die Qualität Ihres Leitungswassers testen oder sogar professionell testen lassen. So können Sie feststellen, ob Schadstoffe oder Keime in Ihrem Leitungswasser in höherer Konzentration enthalten sind. Wurden höhere Mengen an Schadstoffen im Wasser festgestellt, gibt es die Möglichkeit diese mithilfe von Filtern zu entfernen. Gegebenenfalls kann auch eine Kombination verschiedener Filter die Lösung sein.

Je nachdem um welchen Schadstoff es sich handelt, ist es sinnvoll, das Wasser zentral im Keller oder nur das Trinkwasser in der Küche zu filtern. Bei Metallrohren ist zum Beispiel ein einfacher Wasserfilter vorgeschrieben, damit keine Metallteile oder Sand ins Haus geschwemmt werden können. Da das Wasser jedoch auf dem Weg durchs Haus noch Schadstoffe aufnehmen kann, ist häufig auch ein Untertisch-Filter im Spülbecken eine gute Lösung. Dabei wird neben dem Wasserhahn ein weiterer Hahn eingebaut, durch den das Trinkwasser fließt.

Eine weitere Möglichkeit der Wasseraufbereitung sind Trinkkannen mit eingebautem Wasserfilter. Die Filter sind jedoch nur für die Herstellung von sehr geringen Mengen Trinkwasser geeignet.

Bei allen Arten von Filtern spielt allerdings die Wartung und regelmäßige Reinigung des Filters eine zentrale Rolle, damit diese richtig funktionieren können. Denn sobald ein Filter voll ist, behindert er den Wasserfluss und kann im schlimmsten Fall Schadstoffe abgeben, anstatt Schadstoffe aufzunehmen.

Im Folgenden stellen wir Ihnen verschiedene Möglichkeiten zur Wasseraufbereitung vor, insbesondere:

  • Wasseraufbereitung durch Membran- und Umkehrosmose Verfahren

  • Wasseraufbereitung durch Wasserenthärtungsanlage

  • Wasseraufbereitung durch Filteranlagen

  • Wasseraufbereitung durch Dosiertechnik

Wasseraufbereitung durch Membran- und Umkehrosmose Verfahren

Wasseraufbereitung durch Enthärtungsanlage

Wasseraufbereitung durch Filteranlagen

Wasseraufbereitung durch Dosiertechnik

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Fazit zur Wasseraufbereitung

Je nach Art der in Ihrem Leitungswasser festgestellten Schadstoffe, gibt es heute eine hohe Bandbreite von Maßnahmen, die Sie ergreifen können, um die Qualität Ihres Wassers zu verbessern. Welche Maßnahmen für Sie effizient und auf lange Sicht auch praktikabel sind, hängt von verschiedenen Faktoren ab.

Sie sollten allerdings bei allen Wasseraufbereitungs- und Filteranlagen auf eine regelmäßige Reinigung achten. Ja nach Filtermodell kann das allerdings einen erheblichen Wartungsaufwand bedeuten.

Wenn Sie Ihr Leitungswasser zudem direkt konsumieren wollen, so sollten Sie dies bei der Wahl des Wasseraufbereiters mit einbeziehen. Denn manche Filteranlagen können auch den Geschmack Ihres Leitungswassers beeinflussen.

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