Infrarotheizung: Funktionen & Anwendungsmöglichkeiten

Alles über die Funktionsweise der Infrarotheizung
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Infrarotheizungen gelten als die energieeffiziente und moderne Form der Elektroheizung. Denn sie sind im Verbrauch deutlich kostengünstiger als beispielsweise klassische Öl- oder Gasheizungen und zudem auch sehr viel flexibler einsetzbar. Noch dazu sollen die Infrarotstrahlungen auch einen positiven Einfluss auf die Gesundheit haben. Aber haben Infrarotheizungen Nachteile?

Erfahren Sie in unserem energis Ratgeber zum Thema Infrarotheizung alles über deren Funktion sowie Einsatzgebiete in Häusern und Wohnungen und ob sich die elektrischen Heizsysteme mit Wärmestrahlung auch für Sie lohnen.

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Was ist eine Infrarotheizung?

Infrarotheizungen sind in ihrer Funktion ähnlich der Elektroheizung. Im Gegensatz zu anderen mit Strom betriebenen Heizungssystemen erwärmen Infrarotheizungen allerdings nicht die Luft, sondern die Oberflächen von festen oder flüssigen Körpern. Dabei bedienen die sich der Technik der Infrarotstrahlung. Diese Art der Wärme wird von den meisten Menschen als besonders angenehm empfunden.

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Wie funktioniert eine Infrarotheizung?

Infrarotheizungen nutzen Infrarotstrahlen zum Erwärmen von festen oder flüssigen Körpern. Diese elektromagnetischen Wellen liegen außerhalb des für den Menschen sichtbaren Bereiches und sind zudem auch noch komplett ungefährlich. 

Durch die ausgesendete Strahlungswärme der Infrarotheizung kommt es zu einem Strahlungsaustausch, bei dem die Körper im Raum gleichmäßig erwärmt werden. Die Raumluft wird dabei nur passiv durch die erwärmten Körper mit erwärmt. Diese Form des Heizens mit Wärmestrahlung ist besonders angenehm und kann sich auch positiv auf die Gesundheit auswirken.

Die vordere Heizschicht wird auf Temperaturen zwischen 80 °C und 200 °C erwärmt. Die Infrarotheizungen an der Wand werden aus Sicherheitsgründen weniger heiß als die Heizungen an der Decke. Spezielle Sensoren verhindern dabei, dass sich die Heizpaneelen zu stark erhitzen. Durch die hohen Temperaturen ist es möglich, dass ein Großteil der Wärme in Form von Strahlungswärme ausgesendet wird und die Infrarotheizung ihre Funktion optimal erfüllt. Schätzungen zufolge liegt der Anteil der Wärmestrahlung im Infrarot- Bereich um die 60 % bis 80 %. Der Rest der Wärme wird an die umliegende Raumluft abgegeben.

Infrarotheizung – Strahlung & Strahlungsweite

Um die Infrarotheizung und ihre Funktion zu verstehen, ist es wichtig, die Grundlagen der Infrarotstrahlung zu erklären. Grundsätzlich basieren alle Formen der Strahlung auf elektromagnetischen Wellen. So zum Beispiel auch Strahlen der Sonne, Röntgenstrahlen, WLAN oder Bluetooth. Die verschiedenen Formen der Strahlung unterscheiden sich lediglich in ihrer Wellenlänge. Dabei gilt: Je kürzer die Wellenlänge, desto höher die Energie.

 Die Infrarotstrahlung ist, ähnlich wie das Licht, sehr kurzwellig. Anders als Lichtwellen kann die Infrarotstrahlung aber nicht mehr wahrgenommen werden. Beim Auftreffen auf die Haut ist die Wärme allerdings deutlich spürbar. Diese Form der Strahlung wird als IR-Strahlung bezeichnet. Eingeordnet nach der genauen Wellenlänge wird in nahes, mittleres und fernes Infrarot unterschieden. Die ferne IR-Strahlung, auch als IR-C Strahlung bezeichnet, spiegelt dabei die Strahlung der Infrarotheizung wider.

Aufbau einer Infrarotheizung

Damit sich die Heizung auf eine Mindesttemperatur von 75 °C erhitzen kann, verfügt das Heizelement über einen Kern aus Graphit, Kohlenstoff oder Metall. Das Heizelement ist direkt mit der Frontplatte verbunden. Diese kann aus Materialen wie Glas, Kunststoff oder Metall bestehen und bietet somit zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten. Die sich hinter dem Heizelement befindliche Isolierschicht sorgt dafür, dass sich die Wärme in der Luft und im Raum verteilt und nicht zur Wand entweicht. Die Rückwand aus Stahlbleich sorgt für eine zusätzliche Stabilität der Infrarotheizung.

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Infrarotheizung – Wie lange dauert das Aufheizen?

Abhängig von der Art der Infrarotheizung erwärmt sich die Oberfläche der umliegenden Gegenstände in ungefähr 5 bis 20 Minuten. Wie schnell der Raum und die Luft mittels Strahlung erwärmt wird, hängt dabei von vielen verschiedenen Faktoren ab. So ist dies zum Beispiel davon abhängig, wie viele Objekte sich im Raum befinden. Sind viele Objekte im Zimmer, verkürzt sich die Zeit, da die Wärme schneller gespeichert und abgegeben werden kann. Auch heizt eine Infrarotheizung in einem Spiegel schneller auf als eine Heizung aus Keramik.

Um die Dauer des Aufheizens zu verkürzen, kann die Infrarotheizung grundsätzlich auch in Dauerbetrieb laufen. Sind die sich im Raum befindlichen Objekte einmal aufgeheizt, geben sie sukzessive Wärme ab, sodass das Heizsystem allerdings auch abgeschaltet werden kann.

Infrarotheizung: Steuerung

Um die Funktion der Infrarotheizung nutzen zu können, wird die Heizung über ein externes Thermostat bedient. Das Thermostat misst die Temperatur im Raum und bietet zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten zur Infrarotwärme. Dabei wird das Thermostat nicht direkt an der Heizpaneele angebracht. Um die Raumtemperatur richtig messen zu können, muss ein gewisser Abstand zum Heizköper eingehalten werden. Die Thermostate lassen sich auf individuelle Wärmezeiten mit Zeitschaltuhr programmieren und können zudem automatisch auf Sommer- und Winterzeit schalten.

Wird eine Infrarotheizung direkt an die Steckdose angeschlossen, kann das Thermostat zwischen Steckdose und Infrarotheizung geschaltet werden. Ohne Netzstecker sind Funkthermostate oder Thermostate zur Festinstallation möglich. Eine effiziente Lösung bietet die Steuerung der Infrarotheizung über ein SmartHome System direkt über Tablet oder Smartphone.

Welche Größe der Infrarotheizung ist für welchen Raum geeignet?

Bei der Wahl einer Infrarotheizung spielt die Raumgröße eine entscheidende Rolle. Die Größe der Infrarotheizung ist weniger erheblich. Der ausschlaggebende Punkt ist die Leistung der Heizung.  Die meisten Infrarotheizungen sind mit einem Standard von 300-900 Watt ausgestattet. Wie viel Leistung die Infrarotheizung auf wie vielen Quadratmetern benötigt, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Allgemein kann folgende Einteilung gegeben werde:

Wird die Heizung in kleinen Räumen mit bis zu 7 m2 verwendet, genügen 300 Watt. Eine Wohnfläche bis zu 12 m2, kann mit einer Leistung von 400 Watt beheizt werden. Bei einer Größe von 16 m2 werden bereits 600 Watt benötigt, bei 20 m2 schon 800 Watt. Eine Leistung von 900 Watt kann grundsätzlich bis zu 22m2 beheizen. Für die angegebenen Richtwerte wird eine Temperatur von 20° C – 22 °C erreicht, was als die optimale Raumtemperatur angesehen wird. Soll eine höhere Temperatur erreicht werden, kann mit einer Leistung von 70 – 100 Watt pro m2 gerechnet werden.

Die Frage danach, ob eine große Infrarotheizung oder mehrere kleine eingesetzt werden sollen, kann pauschal nicht beantwortet werden. Generell sorgen mehrere Infrarotheizungen für eine bessere Funktion. Sie können unterschiedlich positioniert werden und den Raum und die darin enthaltene Luft somit gleichmäßiger erwärmen.

Auch richtet sich die benötigte Leistung des Heizsystems nach der Isolierung des Wohnraumes. Bei sehr guter Isolierung nach neusten Richtlinien kann bereits mit 6- 18 Watt pro m3 gerechnet werden. Bei durchschnittlicher Isolation schon mit 24-32 Watt pro m3 und bei schlechter Raumisolation mit deutlich mehr. Bei genauer Berechnung kann auch der Infrarotheizung Stromverbrauch deutlich reduziert werden. Besonders bei einem Neubau kann sich das Heizen mit Infrarot Heizkörpern lohnen, da hier in der Regel eine starke Wärmedämmung vorhanden ist. In ungedämmten Altbauwohnungen oder -häusern hingegen ist es meist ratsamer, auf eine klassische Heizmethode mit Gas, Pellets oder eine Ölheizung zurückzugreifen.

Infrarotheizung: Größe berechnen

Um die optimale Funktion der Infrarotheizung in Anspruch zu nehmen, können Sie die benötigte Leistung ganz einfach berechnen. Dazu wird zunächst das Raumvolumen berechnet:

Gesamtfläche in Quadratmetern x Raumhöhe in Meter = Volumen in Kubikmeter

Verfügen Sie über 20 m2 Wohnraum mit einer Raumhöhe von 3 m ergibt sich somit ein Raumvolumen von 60 m3.

Geht man von einem Neubau mit überaus guter Raumisolation und somit einem Verbrauch von 10 Watt pro m3 aus, benötigen Sie insgesamt eine Leistung von 600 Watt. Ideal wären zwei Heizungen mit jeweils 400 Watt, damit bei erhöhtem Bedarf eine Reserve zur Verfügung steht. Bei Platzmangel können Sie sich auch für eine Infrarotheizung mit 800 Watt entscheiden.

Infrarotheizungen: Design & Anwendungsmöglichkeiten

Infrarotheizungen gibt es in vielen verschiedenen Designs, die auch nicht unbedingt als Heizung erkennbar sein müssen. Das liegt zum großen Teil daran, dass die Heizkörper relativ flach sind und sich flexibel anbringen lassen. Noch dazu kann eine Wand mit der Infrarotheizung verkleidet werden, sodass die Heizung sich entweder der Umgebung anpassen lässt oder sogar wie ein dekorativer Einrichtungsgegenstand aussieht. So gibt es die Infrarotheizung auch in der Funktion als Spiegel- oder Bildheizung.

Durch ihre einfache Funktionsweise und ihrer Anpassungsfähigkeit wird die Infrarotheizung auch häufig in denkmalgeschützten Gebäuden, wie beispielsweise Kirchen, verwendet.

Infrarotheizung an Decke, Wand oder als Fußbodenheizung

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Infrarotheizungen werden oftmals an der Wand oder Decke montiert. Ein besonderer Vorteil dabei ist, dass die Infrarotheizungen besonders flexibel sind und praktisch überall, wo es einen Zugang zu Strom gibt, angebracht werden können.

Eine sehr klassische Funktion finden Infrarotheizungen als Wandheizung. Dabei sind sie mit einer Dicke von 1 bis 4 cm sehr viel schmaler als gängige Heizkörper von anderen Heizungssystemen, wie zum Beispiel einer Gasheizung, und nehmen an der Wand nicht viel Platz weg. So sind sie auch hervorragend für kleine Räume oder beispielsweise Büros geeignet.

Besonders praktisch ist aber auch der Einsatz von Infrarot als Deckenheizung. Die Deckenmontage eignet sich vor allem in sehr kleinen Räumen, offenen Flächen oder Lofts. Daher sind Infrarotheizungen an der Decke oftmals auch eine gute und kostengünstige Alternative zur klassischen Fußbodenheizung.

Einsatz von Infrarotwärme als Spiegelheizung

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Infrarotheizungen müssen in ihrer Funktion nicht unbedingt erkennbar sein und können zudem auch noch andere Funktionsweisen erfüllen. So lassen die Heizungen sich beispielsweise auch gut in einen Spiegel integrieren. Dabei wird die Außenwand der Heizkörper mit einer spiegelnden Oberfläche überzogen. Infrarotheizungen in Spiegeln werden häufig im Bad installiert. Gerade in kleinen Badezimmern bieten die platzsparenden Infrarotheizungen eine Menge Komfort. Zusätzlich kann die Infrarotheizung in Kombination mit einem Handtuchhalter zum echten Blickfang werden.

Infrarotheizung in Bild integriert

Eine weitere Möglichkeit, um Infrarotheizungen stimmig in einen Raum im Haus einzubinden, sind sogenannte Bildheizungen. Denn die Außenseite der Heizkörper lässt sich auch mit einem dekorativen Bild verzieren und kann anschließend an der Wand angebracht werden. Viele Hersteller bieten speziell hierfür eine große Auswahl an unterschiedlichen Bildmotiven an. Die Infrarotheizung mit ihrer Funktion als Bild strahlt nicht nur Wärme aus, sondern bietet zudem eine optische Aufwertung des Raumes.

Fazit: Infrarotheizung mit vielfältigen Funktionen und Designs

Infrarotheizungen sind eine kostengünstige und praktische Alternative zu vielen anderen mit Strom betriebenen Heizungen.

Als alleinige Heizung eignen sich Infrarotheizungen vor allem für Immobilien, die über keinen Gasanschluss verfügen oder die über keinen Platz für große Öltanks oder die Lagerung von Pellets verfügen. Infrarotheizungen können dank ihrer geringen Vorwärmzeit und geringen Größe aber auch gut als Ergänzung zu einer bereits bestehenden Heizungsanlage verwendet werden. Als Zusatzheizung kommen die Infrarot Heizstrahler beispielsweise in Gästezimmern, wenig genutzten Räumen oder Wintergärten zum Einsatz. Die wärmenden IR-Strahlen einer Infrarotheizung werden nicht nur als besonders angenehm empfunden, sondern sollen auch in vielerlei Hinsicht einen positiven Einfluss auf die Gesundheit haben. Zudem können die Strahlungsheizungen mit allerlei Gestaltungsmöglichkeiten den Raum optisch verschönern.

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