Bei sinkenden Außentemperaturen wird der Fußboden im eigenen Haus oft immer kühler. Dank Fußbodenheizungen ist es auch in den Wintermonaten möglich, barfuß zu laufen, ohne kalte Füße zu bekommen. Aber nicht nur der Boden, sondern der ganze Raum wird durch die Fußbodenheizungen erwärmt. Die Urform der Fußbodenheizung stammt bereits von den Römern, doch auch heute ist diese Art der Heizung immer noch beliebt. Ein Grund dafür ist die besonders angenehme Wärmeabgabe, aber ein Fußbodenheizungssystem bietet noch mehr Vorteile.
In unserem Ratgeber erklären wir, wie eine Fußbodenheizung funktioniert und aufgebaut ist, welche Vor- und Nachteile diese Heizung bietet und mit welchen Kosten zu rechnen ist.
Sie haben Fragen zum Thema Heizen? Kontaktieren Sie uns!
energis Kundenberater
Was ist eine Fußbodenheizung?
Die Fußbodenheizung gehört zu den sogenannten Flächenheizungen. Im Gegensatz zu an der Wand montierten Heizkörpern beheizt eine Flächenheizung bzw. Bodenheizung den Raum durch direkt unter dem Fußboden verlegte Rohre. Die Strahlungswärme, die von den Heizungsrohren ausgeht, erwärmt den Boden und wird über diesen an den gesamten Raum abgegeben.
Wie genau funktioniert eine Fußbodenheizung?
Die Fußbodenheizung ähnelt in ihrer Funktion einer Deckenheizung oder Wandheizung, die beide ebenfalls zu den Flächenheizungen gehören. Bei diesen Heizsystemen wird eine große Fläche des Gebäudes zum Heizen verwendet und keine Heizkörper an der Wand montiert. Im Fall der Fußbodenheizung wird die gesamte Fläche des Bodens eines Raumes oder sogar eines ganzen Hauses verwendet. Die große Fläche, die bei einem Fußbodenheizungssystem verwendet werden kann, ist dabei ein Vorteil. Denn aufgrund der Größe des Heizsystems ist eine geringere Vorlauftemperatur des Heizwassers in den Rohren nötig als bei den wesentlich kleineren Heizkörpern. Als Vorlauftemperatur bezeichnet man die Temperatur, auf die das Heizwasser im Heizkessel erwärmt werden muss. Bei Fußbodenheizungen muss das Wasser nur auf etwa 25 bis 55 Grad erhitzt werden, wohingegen die Vorlauftemperatur bei Heizkörpern bei bis zu 90 Grad liegen kann. Das macht die Fußbodenheizung besonders effizient und kann Heizkosten sparen.
Welche Arten von Fußbodenheizungen gibt es?
Fußbodenheizungen können in zwei Arten unterschieden werden: die elektrische und die Warmwasser-Fußbodenheizung. Während das elektrische System die Wärme durch Strom erzeugt, heizt die wasserführende Fußbodenheizung mit der thermischen Energie des Warmwassers.
Verschiedene Verlegearten der Fußbodenheizung
Bei der Anordnung der Rohre für die Fußbodenheizung unterscheidet man verschiedene Verlegearten. Je nach Form der Verlegung spricht man von der Mäander- bzw. Schlangenform oder der Bifilar- bzw. Schneckenform.
Mäander-/Schlangenform
Bei der mäanderförmigen Fußbodenheizung beginnt das am Heizkreisverteiler und die erste Bahn führt gerade durch den Raum. Auf dem Rückweg zum Wärmeverteiler verläuft das Rohr in parallelen Schlangenlinien. Diese der hat den , dass die sich nicht gleichmäßig verteilt und eignet sich daher nur für kleinere .
Bifilar-/Schneckenform
Bei der schneckenförmigen Fußbodenheizung werden die spiralförmig installiert. Der Vor- und Rücklauf des Heizwassers liegt bei dieser Methode immer nebeneinander, wodurch die besser im verteilt wird. Aufgrund des aufwendigen Einbaus kommt dieses System zur von vorwiegend im Neubau zum Einsatz.
Neben diesen beiden Möglichkeiten gibt es noch eine weitere Verlegungsart für eine Fußbodenheizung, die sogenannte modulare Form. Dabei handelt es sich um eine Hybridlösung aus Schnecken- und Schlangenform, bei der zusätzlich der Abstand der Heizrohre zueinander variiert wird. Das kann sinnvoll sein, um z. B. kältere Bereiche an Außenwänden mit mehr Wärme zu versorgen.
Fußbodenheizung verlegen: Welche Bodenbeläge eignen sich?
Da die Wärmeabgabe der Fußbodenheizung über den Boden erfolgt, ist der richtige Bodenbelag ein wichtiger Faktor. Heutzutage muss man sich bei der Wahl des Bodenbelags für eine Fußbodenheizung nur wenig einschränken. Prinzipiell kann sowohl Stein, Laminat, Parkett, PVC oder auch Teppich über eine Bodenheizung verlegt werden. Zu beachten ist vor allem der Wärmedurchlasswiderstand der Bodenbeläge.
Welcher Bodenbelag bei einer Fußbodenheizung zum Einsatz kommt, kann daher auch nach der Ästhetik gewählt werden. Allerdings eignen sich einige Bodenbeläge mehr als andere für eine Fußbodenheizung. Umso höher die thermische Leitfähigkeit des Fußbodens ist, desto schneller und effizienter wird die Wärme von dem Boden aufgenommen und an den Raum weitergegeben. Ob und welcher Bodenbelag bei einer Fußbodenheizung verwendet werden kann, lässt sich in der Regel den Herstellerangaben entnehmen. Am besten leiten jedoch Stein und Fliesen die Wärme und sind daher als Bodenbelag für Fußbodenheizungen zu empfehlen.
Weitere wichtige Bestandteile der Fußbodenheizung
Abgesehen von der Wahl des passenden Bodenbelags gibt es noch weitere Bestandteile, die für die Funktion einer Fußbodenheizung wichtig sind. Dazu gehören z. B. die Heizungsrohre sowie die Dämmschicht nach unten, die beide ausreichend dick sein müssen. Das ist insbesondere dann wichtig, wenn der Raum darunter kühler ist als der zu beheizende.
Zusammengefasst besteht eine Fußbodenheizung in der Regel aus diesen Teilen:
Dämmung inklusive Trittschall
Abdeckung zum Schutz der Dämmschicht
Heizelemente (variieren je nach Art der Fußbodenheizung)
Lastverteilerschicht, z. B. Estrich
Bodenbelag
Für die eigentliche Installation der Fußbodenheizung sind darüber hinaus noch diese Teile erforderlich:
Heizkreisverteiler
Stellantrieb
Raumthermostat
Temperaturwächter
Um bei der Planung einer Fußbodenheizung keine Fehler zu machen, sollten Sie folgende Fragen für sich beantworten und gegebenenfalls mit einem Experten besprechen:
Wie groß soll das Fußbodenheizungssystem sein?
In welchen Räumen soll die Bodenheizung installiert werden?
Soll der Einbau in einem Neubau oder Altbau erfolgen?
Welcher Bodenbelag soll genutzt werden?
Welches System soll für die Fußbodenheizung genutzt werden? (Nasssystem oder Trockensystem)
Fußbodenheizung: Die verschiedenen Systeme im Überblick
Bei einer Warmwasser-Fußbodenheizung sind grundsätzlich zwei Systeme möglich: das Nasssystem und das Trockensystem. Diese beiden Fußbodenheizungssysteme unterscheiden sich vor allem in Hinblick auf die Verlegung. Bei einer Fußbodenheizung mit Nasssystem erfolgt die Installation in den Estrich, während die Verlegung beim Trockensystem auf dem Estrich umgesetzt wird. Welches System für Ihre Fußbodenheizung am besten geeignet ist, hängt vor allem vom gewünschten Installationsaufwand sowie der möglichen Aufbauhöhe ab. Für das Nasssystem muss grundsätzlich mit einer höheren Aufbauhöhe gerechnet werden. Beide Arten der Fußbodenheizung haben ihre Vor- und Nachteile, die vor der Planung abgewogen werden sollten.
Fußbodenheizung mit Nasssystem
Beim Nasssystem werden die Heizungsrohre der Fußbodenheizung direkt in den Estrich oberhalb der Dämmschicht verlegt bzw. auf den Boden und mit flüssigem Estrich übergossen. Bei der Installation der Fußbodenheizung wird als erste Schicht eine Dämmung eingesetzt. Diese Dämmschicht verhindert den Verlust der Wärme aus den Heizungsrohren. Auf diese Dämmschicht folgt ein Trägersystem, über welches die Rohre der Heizung auf dem Boden befestigt werden. Am häufigsten werden Noppen- oder Tackerplatten verwendet. Die Noppenplatten verfügen über kleine Erhöhungen, zwischen denen die Rohre aus Polyethylen gedrückt werden. Bei Trackerplatten wird das Rohr an der gewünschten Stelle mit einer Klammer festgetackert, um nicht zu verrutschen und gleichmäßig die Wärme zu verteilen. Häufig ist bei den Nasssystemen die Dämmschicht bereits vorhanden. Über die befestigte Fußbodenheizung wird der Estrich gegossen und dient als Schicht zwischen Heizung und dem Bodenbelag. Gleichzeitig hat der Estrich den Vorteil, dass er als Wärmespeicher dient und den Fußboden auch nach dem Heizen noch länger warmhält.
Fußbodenheizung mit Trockensystem
Fußbodenheizungen als Trockenbausystem werden über den Estrich verlegt und eignen sich daher wie auch elektrische Bodenheizungen zum Nachrüsten. Diese Systeme haben den Vorteil, eine besonders geringe Aufbauhöhe zu haben und können daher direkt auf den bestehenden Estrich und unterhalb des Bodenbelags installiert werden.
Nach einer Dämmschicht werden für die Verlegung der Flächenheizung beim Trockensystem Platten ausgelegt. Auf diesen Platten werden die Rohre der Heizung verlegt, auch hier kann die Verlegeart meist selbst gewählt werden. Da die Rohre beim Trockensystem nicht von wärmespeicherndem Estrich umschlossen sind, werden häufig zusätzliche Wärmeleitbleche eingesetzt. Diese nehmen die Wärme der Heizungsrohre auf und geben sie über eine größere Oberfläche an den Bodenbelag ab. Über die Systemplatten werden Trockenestrichplatten gelegt, auf denen dann der Bodenbelag verlegt werden kann. Durch die geringere Aufbauhöhe des Trockensystems kann die Fußbodenheizung schneller auf die Umstellungen der Temperatur reagieren, allerdings wird die Wärme auch weniger gespeichert.
Wie hoch sind die Kosten für eine Fußbodenheizung?
Die Kosten für eine Fußbodenheizung sind vom gewählten System abhängig. Bei einer Warmwasser-Fußbodenheizung kann man mit 30 bis 70 Euro pro Quadratmeter rechnen, während der Preis für eine elektrische Fußbodenheizung eher bei 20 bis 50 Euro liegt.
Der Preis für eine Fußbodenheizung überschreitet insgesamt die Anschaffungskosten von Heizkörpern. Jedoch ist bei den Kosten für die Fußbodenheizung auch noch mal zwischen den Nass- und Trockensystemen zu unterscheiden. Wird eine Bodenheizung als Nasssystem direkt in einen Neubau integriert, belaufen sich die Kosten auf 70 bis 100 Euro pro Quadratmeter inklusive Einbau. Bei Trockensystemen sind mit Kosten für die Fußbodenheizung zwischen 40 und 60 Euro pro Quadratmeter mit Einbau zurechnen.
Besteht die Möglichkeit, die Installation der Fußbodenheizung selbst zu übernehmen, können einige Kosten gespart werden. Auch in Kombination mit den richtigen Heizsystemen kann die Bodenheizung noch effizienter heizen. Oft werden Fußbodenheizungen daher mit Wärmepumpen verwendet. Denn die Wärmepumpe arbeitet bei niedrigen Vorlauftemperaturen, wie sie bei der Fußbodenheizung möglich sind, am effektivsten. Daher können Flächenheizung und Wärmepumpe gemeinsam energiesparend heizen.
Bei einer Warmwasser-Fußbodenheizung sind grundsätzlich zwei Systeme möglich: das Nasssystem und das Trockensystem. Diese beiden Fußbodenheizungssysteme unterscheiden sich vor allem in Hinblick auf die Verlegung. Bei einer Fußbodenheizung mit Nasssystem erfolgt die Installation in den Estrich, während die Verlegung beim Trockensystem auf dem Estrich umgesetzt wird. Welches System für Ihre Fußbodenheizung am besten geeignet ist, hängt vor allem vom gewünschten Installationsaufwand sowie der möglichen Aufbauhöhe ab. Für das Nasssystem muss grundsätzlich mit einer höheren Aufbauhöhe gerechnet werden. Beide Arten der Fußbodenheizung haben ihre Vor- und Nachteile, die vor der Planung abgewogen werden sollten.
Fußbodenheizung: Die Vor- und Nachteile im Überblick
Wie jedes Heizsystem hat auch eine Fußbodenheizung ihre individuellen Vor- und Nachteile. Diese können je nach Verlegungsart, Heizsystem und Preis der Fußbodenheizung variieren, dennoch sollten Sie die wichtigsten Kriterien kennen und bei der Entscheidung für oder gegen eine Bodenheizung miteinbeziehen.
Wir haben die Vor- und Nachteile einer Fußbodenheizung für Sie zusammengefasst:
Vorteil |
Nachteile |
|
|