Deckenheizung – effizient heizen von oben

Deckenheizungen: Welche Arten gibt es und wann lohnen sie sich?

Die Grafik zeigt eine Decke, in der eine Deckenheizung verbaut ist.

Ob im Neubau oder im Rahmen einer energetischen Sanierung von Bestandsgebäuden: Flächenheizungen erfreuen sich als platzsparende und moderne Alternative zu klassischen Heizsystemen großer Beliebtheit. Doch nicht für jede Wohnung oder jedes Haus ist die bekannteste aller Flächenheizungen – die Fußbodenheizung – die beste Lösung. Soll ein besonderer Fußboden erhalten bleiben oder die Inneneinrichtung nicht an die Heizung angepasst werden, kann es sich stattdessen anbieten, eine Deckenheizung zu verbauen.

Wir klären in diesem Beitrag, was eine Deckenheizung ist, wie sie funktioniert und mit welche Kosten Sie rechnen müssen. Außerdem lernen Sie die Vor- und Nachteile einer Deckenheizung kennen und erfahren, wann sich der Einbau lohnt. Sie haben eine andere Frage zum Thema Heizen? Wir sind für Sie da – kontaktieren Sie uns.

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Max Mustermann Portrait
Thomas Schneider
energis Kundenberater

Das Wichtigste in Kürze:

  • Definition: Deckenheizungen beheizen ihre Umgebung mittels Strahlungswärme. Unterschieden wird zwischen wassergeführten und elektrischen Systemen.

  • Funktionsweise: Deckenheizungen sind an der Decke installiert und geben von dort aus Strahlungswärme an die Objekte unterhalb ab. Damit sorgen sie für ein angenehmes, gleichmäßig warmes Raumklima.

  • Einsatzgebiete: Deckenheizungen eignen sich besonders für gut gedämmte Neubauten und Heizungssanierungen mit geringer Vorlauftemperatur. Sie werden häufig in Bürogebäuden, Geschäften und Lofts verbaut.

  • Vor- und Nachteile: Deckenheizungen lassen sich unsichtbar und platzsparend verbauen und sorgen durch ihre gleichmäßige Wärmeverteilung für ein angenehmes Raumklima. Die Installation kann je nach Art aber aufwendiger und teurer sein als andere Flächenheizungen.

Was ist eine Deckenheizung?

Eine Deckenheizung ist eine Flächenheizung, die wie auch die Fußbodenheizung mittels Strahlungswärme heizt. Dafür werden Heizleitungen, Heizfolien oder mit Wasser gefüllte Rohre in oder unter der Decke installiert. Diese dienen als Transportmittel der Wärme.

Obwohl oft davon ausgegangen wird, erhitzen Deckenheizungen in erster Linie nicht die Umgebungsluft, sondern alles, was sich unter ihnen befindet – z. B. Flächen, Gegenstände und Personen im Raum. Die Objekte erwärmen sich und geben diese Wärme langsam an die Umgebung ab. Dadurch entsteht eine angenehme Strahlungswärme. Diese ähnelt der von Fußboden- und Wandheizungen, unterscheidet sich aber zu Heizsystemen mit Heizkörpern.

Klassische Konvektions- und Radiatorheizungen übertragen Wärme über Luft, die aufsteigt und sich im Raum verteilt. Das bezeichnet man auch als Konvektion (Wärmeübertragung durch bewegte Teilchen). Flächenheizungen wie die Deckenheizung beheizen hingegen nicht die Luft, sondern die Gegenstände und Körper im Raum. Die Objekte werden selbst zur Wärmequelle und sorgen über die Strahlungswärme für eine angenehme Raumtemperatur.

Gut zu wissen:

Welche Arten von Deckenheizungen gibt es?

Es gibt zwei Arten von Deckenheizungen: Wassergeführte und elektrische Systeme. Bei einer wassergeführten Deckenheizung zirkulieren Heizrohre mit Warmwasser in der Decke. Damit ähnelt das System stark dem der Fußbodenheizung. Der einzige Unterschied: Heizwasserrohre befinden sich nicht am Boden, sondern eben an der Decke. Diese sind mit dem zentralen Heizsystem verbunden, welches das Wasser je nach Wärmebedarf auf ca. 26 bis 38 Grad erwärmt und durch die Rohre an der Decke leitet. Von dort wird die Wärme an die Objekte im Raum abgegeben.

Bei elektrischen Systemen werden Heizplatten oder Heizfolien installiert, die sich durch Strom erwärmen und diese Wärme an die Körper unter der Deckenheizung abgegeben. Auch wenn die Wärme unterschiedlich erzeugt wird, ist die Funktionsweise die gleiche: Beide Arten von Deckenheizung nutzen Strahlungswärme.

Wo kommen Deckenheizungen zum Einsatz?

Deckenheizung kommen heute nicht mehr nur in Bürogebäuden und Hallen zum Einsatz, sondern auch in

  • Neubauten mit guter Dämmung

  • Altbau-Sanierungen mit niedrigen Heizlasten

  • Niedrigenergie- und Passivhäusern

  • Arztpraxen und Geschäften

  • Lofts

Die Deckenhöhe spielt eine wichtige Rolle, da Deckenheizungen eine gewisse Raumhöhe benötigen, damit die Wärme als angenehm empfunden wird. Da Deckenheizungen auch an Dachschrägen montiert werden können, eignen sie sich ebenso für Räume mit vielen Schrägen, an denen Heizkörper unnötig Platz wegnehmen würden.

Wer sich durch eine Flächenheizung nicht in der Raumgestaltung einschränken lassen möchte, kann von den Vorteilen einer Deckenheizung ebenfalls profitieren. Während Möbel auf dem Fußboden oder Schränke an den Wänden die Wärmeabgabe von Fußbodenheizungen und Wandheizungen beeinträchtigen, steht der Wärmestrahlung von Deckenheizungen nichts im Weg. Aufgrund der großen Freifläche kann sich auch bei Modernisierungsmaßnahmen der Umstieg auf eine Deckenheizung lohnen. So können sie beispielsweise in Altbauten, in denen ein besonderer Fußboden durch eine Fußbodenheizung nicht zerstört werden soll, eingesetzt werden.

Zusammengefasst: Deckenheizungen kommen vor allem dort zum Einsatz, wo mit anderen Heizsystemen nicht effektiv genug geheizt werden kann. Dazu gehören neben Büros, Geschäften und Hallen heute auch immer mehr private Wohnhäuser. Wichtig ist in jedem Fall eine gute Wärmedämmung, da ansonsten zu viel Energie beim Heizen verloren gehen würde.

Sind Sie unsicher, ob eine Deckenheizung in Ihrem Gebäude sinnvoll ist? Kontaktieren Sie uns. Die Experten von enrgis beraten Sie gerne rund um Ihre Möglichkeiten im Bereich Heizung.

Wie funktioniert eine Deckenheizung?

Bei der Deckenheizung dient die Decke als Heizfläche. Handelt es sich um eine wassergeführte Deckenheizung, wird warmes Wasser durch ein Rohrsystem in der Decke geleitet. Bei elektrischen Systemen werden spezielle Heizfolien oder Heizmatten mittels Strom erwärmt. Die erzeugte Strahlungswärme wird dann nicht direkt an die Luft abgegeben, sondern erwärmt die unter der Deckenheizung befindlichen Oberflächen.

Das funktioniert, indem die Strahlung im rechten Winkel auf die Objekte trifft und diese in schnellere Schwingungen versetzt, wodurch sich deren Oberflächen erwärmen. Decke, Wände, Fußboden, Sofa und die Menschen im Raum werden somit selbst zur Heizung, ohne dass ein Heizkörper nötig ist.

Die erzeugte Strahlungswärme wird als angenehmer empfunden als die Wärme, die beim Heizen mit klassischen Heizkörpern entsteht. Im Gegensatz zur Konvektionswärme wird der Körper durch Strahlungswärme nämlich direkt erwärmt und nicht erst die Luft drum herum. Das ähnelt dem Gefühl von Sonnenstrahlen auf der Haut und sorgt für ein behagliches Wärmeempfinden, auch bei etwas niedriger Raumtemperatur.

Konvektionswärme wirbelt die Luft auf. Das kann zu Zugluft, Staubverteilung und trockener Luft führen, was gerade von Allergikern als unangenehm empfunden wird. Bei Strahlungswärme bleibt die Luft hingegen weitgehend ruhig.

Schon gewusst?

Welche Vor- und Nachteile haben Deckenheizungen?

Deckenheizungen haben viele Vorteile – etwa die gleichmäßige Wärmeverteilung und die Möglichkeit der freien Raumgestaltung. Wie bei jeder Heizung kann es aber auch bei Deckenheizungen gewisse Nachteile geben, die Sie vor dem Einbau kennen sollten.

Vor- und Nachteile von Deckenheizungen auf einen Blick:

Vorteile einer Deckenheizung

Nachteile einer Deckenheizung

Angenehme Strahlungswärme, gleichmäßige Wärmeverteilung

Höhere Anschaffungskosten (z. B. im Vergleich zu klassischen Heizkörpern)

Niedrige Vorlauftemperatur

Höherer Installationsaufwand, besonders bei Nachrüstung

Keine Möbel, die das Heizen behindern

Aufwendige Reparatur (je nach Art der Installation)

Heizen und Kühlung möglich

Ausreichende Dämmung muss vorhanden sein

Freie Raumgestaltung, platzsparend durch fehlende Heizkörper

Ggf. höherer Energiebedarf als Wand- und Fußbodenheizungen

Kaum Luftverwirbelung, dadurch für Allergiker besonders geeignet

Bei wassergeführten Systemen kann Aufheizen länger dauern

Mit Wärmepumpe und Solarthermie kombinierbar

Mögliche Einschränkungen bei der Montage von Lampen, Haken etc.

Was sind Vorteile von Deckenheizungen?

Einer der größten Vorteile von wassergeführten Deckenheizungen ist die niedrige Vorlauftemperatur: Im Vergleich zu Heizsystemen mit Heizkörpern muss das Heizwasser im Heizkessel weniger hoch erhitzt werden, um den Raum aufzuheizen. Möglich ist das durch die größere Fläche der Heizung. Als Niedrigtemperaturheizung werden Deckenheizungen daher oftmals zusammen mit umweltfreundlichen Heizsystemen wie der Wärmepumpe eingesetzt, die ebenfalls von der niedrigen Vorlauftemperatur profitiert.

Da sich bei Flächenheizungen ein angenehmes Raumgefühl auch bei etwas niedrigeren Temperaturen einstellt, lassen sich mit der Deckenheizung Heizkosten sparen – ohne, dass das Gefühl von Wärme und Behaglichkeit verloren geht. Durch die Installation an der Decke spart die Deckenheizung nicht nur Platz, sondern verhindert auch einen Wärmestau. Bei Fußboden- und Wandheizungen kann es durch Möbel häufiger zu einem Wärmestau kommen.

Und noch einen Vorteil haben Deckenheizungen: Sie können nicht nur im Winter, sondern auch im Sommer für ein angenehmes Raumklima sorgen. Wassergeführte Deckenheizungen sind in der Lage, als Klimaanlage zu fungieren. Fließt anstelle von warmem Wasser im Sommer kühles Wasser durch die Rohe, wird die Kühlung mittels Strahlung abgegeben und der Raum gekühlt.

Da Deckenheizungen nicht auf Konvektion, sondern auf Strahlungswärme beruhen, kommt es kaum zu Staubaufwirbelungen – ein weiterer Vorteil von Deckenheizungen, von dem vor allem Allergiker profitieren.

Gut zu wissen:

Was sind die Nachteile von Deckenheizungen?

Einer der größten Nachteile von Deckenheizungen ist der Wärmeverlust, wenn die Decke nicht ausreichend gedämmt ist. Das Problem einer unzureichenden Wärmedämmung betrifft jedoch nicht nur die Decke, sondern auch Fenster, Türen und Wände. Wer keine gute Wärmedämmung im Haus oder in der Wohnung hat und hier etwa aus Kostengründen auch nicht nachrüsten möchte, sollte sich den Einbau einer Deckenheizung als alleinige Heizlösung noch einmal überlegen.

Möchten Sie eine strombetriebene Deckenheizung installieren, sollten Sie die Betriebskosten im Blick haben – diese sind in der Regel höher als bei anderen Heizsystemen. Allerdings ist diese Art der Deckenheizung in der Anschaffung dafür vergleichsweise günstig. Der Nachteil der wassergeführten Deckenheizung liegt genau andersherum: Hier ist sind die Betriebskosten geringer, dafür kosten Anschaffung und Installation mehr.

Für beide Deckenheizungsarten gilt: Besonders bei der Nachrüstung geht die Installation mit einem höheren Aufwand und damit höheren Kosten einher als das bei anderen Heizsystemen der Fall ist.

Ist die Deckenheizung erst einmal installiert, müssen Sie mit weiteren Deckenmontagen vorsichtig sein. Lampen oder Haken dürfen besonders bei wasserführenden Systemen nicht ungeprüft in der Decke angebracht werden, da sonst Heizelemente beschädigt werden können.

Tipp:

Deckenheizung einbauen: Planung und Installation

Der Einbau einer Deckenheizung sollte gut durchdacht und geplant sein. Wichtig sind vor allem eine gute Dämmung, eine gleichmäßige Flächenverteilung und ein Heizsystem, das sich durch geringe Vorlauftemperaturen auszeichnet.

Planung der Deckenheizung

Montage einer wassergeführten Deckenheizung

Installation einer elektrischen Deckenheizung

energis Kundenberaterin im Kundencenter begrüßt eine Kundin
Die Effizienz einer Deckenheizung steht und fällt mit der Planung. Wichtig sind eine gleichmäßige Flächenverteilung, eine gute Wärmedämmung und ein Heizsystem mit niedrigen Vorlauftemperaturen – wie etwa eine Wärmepumpe.

Lena Pöhler - Kundenberaterin

Was kostet eine Deckenheizung?

Was eine Deckenheizung kostet, hängt von der Art ab: Wasserführende Flächenheizungen sind in der Anschaffung teuer als elektrische Systeme, dafür aber im Unterhalt günstiger. Auch die Größe des Raums, die Effizienz der Dämmung und die Raumhöhe beeinflussen die Kosten für Anschaffung und Installation einer Deckenheizung.

Mit folgenden Kosten können Sie rechnen:

  • Elektrische Deckenheizung: ab ca. 40 Euro/m²

  • Wassergeführte Deckenheizung: ca. 60 bis 100 Euro/m²

  • Zusätzlich: Individuelle Kosten für Steuerung, Montage und ggf. Dämmung.

Im Vergleich zu anderen Flächenheizsystemen wie der Fußbodenheizung liegt die Deckenheizung im mittleren bis oberen Preissegment. Um Kosten zu sparen, sollten Sie darauf achten, dass Ihr Haus bzw. Ihre Wohnung für eine Deckenheizung geeignet ist und diese mit anderen effizienten Heizsystemen wie z. B. einer Wärmepumpe kombinieren.

Kosten einer Deckenheizung:

Fazit: Wann sich eine Deckenheizung wirklich lohnt

Wer Wert auf Behaglichkeit legt, sich aber in der Raumgestaltung nicht von einer Wand- oder Fußbodenheizung einschränken lassen möchte, für den kann der Einbau einer Deckenheizung eine sinnvolle Alternative sein. Ihre Vorteile spielt die Deckenheizung besonders im energieeffizienten Neubau oder bei einer umfassenden energetischen Renovierung aus. Eine gute Wärmedämmung ist dabei die Voraussetzung für die Effizienz des modernen Heizsystems. Während Deckenheizungen lange Zeit vor allem in Gewerberäumen, Hallen und Büros zum Einsatz kamen, werden sie mittlerweile auch in Wohngebäuden immer häufiger verbaut. Unter den richtigen Bedingungen heizen Sie mit einer Deckenheizung nachhaltig, komfortabel und energiesparend – insbesondere, wenn sie mit Photovoltaik oder einer Wärmepumpe kombiniert wird.

FAQ: Häufige Fragen zur Deckenheizung

Wie effektiv sind Deckenheizungen?

Wann lohnt sich der Einbau einer Deckenheizung?

Wie werden Deckenheizung montiert?

Werden Deckenheizungen gefördert?

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energis Kundenberater Thomas