Ein Wärmetauscher für die Heizung
Wärmetauscher – Arten, Funktion und Aufbau einfach erklärt

Für angenehm warme Wohnräume an kalten Tagen und gleichzeitig eine effiziente Übertragung von Energie in Ihrer Heizungsanlage – da könnte ein Wärmetauscher eine zentrale Rolle spielen. Aber was genau ist ein solcher Wärmetauscher für die Heizung, wie funktioniert er und welche Wärmetauschertypen gibt es? In diesem Ratgeber klären wir Sie umfassend über die Funktion, den Aufbau und die verschiedenen Einsatzgebiete von Wärmetauschern auf. Erfahren Sie, welche Vorteile diese Technologie für Ihre Heizung bietet und worauf Sie bei der Wahl achten sollten.
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Kurz und kompakt: Wärmetauscher erklärt
Funktion: Ein Wärmetauscher überträgt Wärme zwischen zwei Medien, ohne dass diese miteinander in Kontakt kommen und sorgt so für eine effiziente Energieübertragung in der Heizungsanlage.
Arten: Es gibt verschiedene Wärmetauschertypen wie Rohr-, Platten-, Luft-Luft-, Luft-Wasser- oder Wasser-Wasser-Wärmetauscher, die je nach Anwendung spezifische Vorteile bieten.
Vorteile: Wärmetauscher steigern die Energieeffizienz, ermöglichen Wärmerückgewinnung und senken Kosten.
Was ist ein Wärmetauscher für die Heizung?
Ein Wärmetauscher ist ein technisches Bauteil, das Wärme von einem Medium auf ein anderes überträgt, ohne dass die beiden Stoffströme miteinander in direkten Kontakt kommen. In einer Heizung spielt der Wärmetauscher eine Schlüsselrolle, da er die Wärme, die bspw. durch das Verbrennen von Brennstoffen wie Gas oder Öl oder durch den Betrieb einer Wärmepumpe entsteht, an das Heizwasser abgibt.
Dabei dient der Wärmetauscher als Bindeglied zwischen der Wärmequelle und dem Heizsystem, sei es für die Versorgung von Heizkörpern, einer Fußbodenheizung oder für die Erwärmung von Warmwasser. Seine Aufgabe ist es, die erzeugte Wärme mit so viel Effizienz wie möglich weiterzuleiten, um Energieverluste zu minimieren und den Verbrauch zu optimieren.
Wie funktioniert ein Wärmetauscher?
Ein Wärmetauscher arbeitet nach einem einfachen, effektiven Prinzip: Er überträgt Wärmeenergie von einem Medium (z. B. Wasser, Luft oder Abgasen) auf ein anderes Medium, ohne dass diese unterschiedlichen Stoffströme direkt miteinander in Kontakt kommen. Die Trennung der Medien ist essenziell, um Verunreinigungen zu vermeiden und eine gezielte Wärmeübertragung zu gewährleisten.
Erklärung der typischen Funktionsweise von Wärmetauschern in Heizungsanlagen
Primär- und Sekundärmedium: Ein Wärmetauscher besteht aus zwei getrennten Kreisläufen, dem Primär- und dem Sekundärmedium. Das Primärmedium, z. B. das Heizwasser aus dem Kessel, gibt seine Wärme an das Sekundärmedium, wie das Wasser im Heizkreislauf, ab.
Kontinuierlicher Wärmefluss: Während das Primärmedium abkühlt, nimmt das Sekundärmedium die Wärme auf. Dieser Prozess läuft kontinuierlich, solange eine Temperaturdifferenz besteht.
Optimierte Strömung: Die Medien fließen entweder parallel, im Gegenstrom oder im Kreuzstrom. Besonders der Gegenstrom wird häufig genutzt, da er die Effizienz der Wärmeübertragung im Wärmetauscher maximiert.
Neben Funktion und Aufbau des Wärmetauschers spielen aber auch die verschiedenen Arten eine wichtige Rolle für den Grad der Effizienz.
Wärmetauscher – diese Arten gibt es
Wärmetauscher gibt es in verschiedenen Bauformen, die je nach Anwendung und Medium spezifische Vorteile bieten. Hier sind die gängigsten Wärmetauschertypen:
Rohrwärmetauscher: Einfache Konstruktion mit Rohren, durch welche die Medien strömen.
Plattenwärmetauscher: Kompakte Bauweise mit Platten für eine große Wärmeübertragungsfläche.
Luft-Luft-Wärmetauscher: Überträgt Wärme zwischen zwei Luftströmen.
Wasser-Wasser-Wärmetauscher: Speziell für die Wärmeübertragung zwischen Flüssigkeiten geeignet.
Platten-Finnen-Wärmetauscher: Effektive Wärmeübertragung durch zusätzliche Finnenstrukturen (Metallplatten, welche die Oberfläche vergrößern).
Luft-Wasser-Wärmetauscher: Nutzt warme Luft zur Erwärmung von Wasser.
Rekuperatoren: Spezielle Wärmetauscher, die in Lüftungsanlagen eingesetzt werden, um Wärme aus der Abluft zurückzugewinnen und diese zur Vorwärmung der Zuluft zu nutzen.
Damit Sie den für Ihre Heizungsanlage oder andere Anwendungen passenden Wärmetauschertypen finden, gehen wir detailliert auf die gängigsten Arten ein.
Rohrwärmetauscher

Der Rohrwärmetauscher gehört zu den einfachsten Bauformen. Hier strömen zwei Medien durch separate Rohrsysteme, die durch wärmeleitende Materialien wie Kupfer oder Edelstahl voneinander getrennt sind. Diese Bauweise eignet sich besonders für Anwendungen mit hohen Drucken und Temperaturen, wie in der Brennwerttechnik oder bei Industrieanlagen.
Zu den Rohrwärmetauschern gehören u. a.:
Geradrohrbündel-Wärmetauscher, bei denen gerade Rohrbündel für eine effiziente Wärmeübertragung sorgen. Sie sind besonders robust und einfach zu reinigen, was sie ideal für industrielle Anwendungen macht.
U-Rohrbündel-Wärmetauscher, bei denen die Rohre U-förmig gebogen sind. Diese Bauweise ermöglicht eine kompakte Konstruktion und eine höhere Flexibilität bei Temperaturunterschieden, da die Rohre sich frei ausdehnen können.
Plattenwärmetauscher

Ein Plattenwärmetauscher besteht aus dünnen Metallplatten, die in einem Stapel angeordnet sind. Die Platten bieten eine große Oberfläche, was die Effizienz bei der Wärmeübertragung im Wärmetauscher erhöht. Diese Bauweise wird häufig in Heizungsanlagen, Wärmepumpen und Wohnraumlüftungen eingesetzt, da sie kompakt und leistungsstark ist.
Luft-Luft-Wärmetauscher
Wasser-Wasser-Wärmetauscher
Platten-Finnen-Wärmetauscher
Luft-Wasser-Wärmetauscher
Einsatzgebiete: Hier findet ein Wärmetauscher Anwendung
Ein Wärmetauscher wird überall dort eingesetzt, wo Energie effizient übertragen werden soll, ohne dass die beteiligten Medien direkt miteinander in Kontakt kommen. Typische Anwendungsbereiche sind Heizsysteme, Brennwerttechnik, industrielle Prozesse, Lüftungsanlagen und sogar Poolheizungen. Je nach Bauart und Medium kann ein Wärmetauscher für unterschiedliche Anwendungen maßgeschneidert werden.
Heizung
Brennwerttechnik
Material eines Wärmetauschers
Das Material eines Wärmetauschers bestimmt seine Effizienz, Haltbarkeit und Eignung für unterschiedliche Medien. Häufig verwendete Materialien sind Kupfer, Edelstahl und Aluminium, da sie eine hohe Wärmeleitfähigkeit, Korrosionsbeständigkeit und Stabilität bieten. Die Wahl des Materials hängt von der Anwendung, den Medien und den Betriebsbedingungen ab.
Dafür sind die einzelnen Materialien besonders geeignet:
Kupfer ist aufgrund seiner exzellenten Wärmeleitfähigkeit und Korrosionsbeständigkeit besonders beliebt, vor allem in Heizsystemen und bei geringeren Druckbelastungen.
Edelstahl wird häufig in Anlagen mit hohen Drucken, aggressiven Medien oder höheren Temperaturen eingesetzt, da es robust und langlebig ist.
Aluminium ist leichter und ebenfalls korrosionsbeständig, findet aber vor allem in Lüftungsanlagen oder Klimageräten Anwendung.
Verwendbare Medien im Wärmetauscher – ein Überblick
In Wärmetauschern können verschiedene Medien wie Wasser, Luft und Abgase genutzt werden, abhängig vom Anwendungsbereich. Die Medien müssen strömungsfähig sein, um Wärme effizient übertragen zu können, und werden entsprechend ihrer chemischen und thermischen Eigenschaften ausgewählt.
Zu den gängigsten Medien gehören:
Wasser
Luft
Öle
Abgase
Flüssige Gase
Welche Vor- und Nachteile hat ein Wärmetauscher?
Ein Wärmetauscher bietet viele Vorteile wie Energieeinsparungen und Umweltfreundlichkeit, hat jedoch auch einige Nachteile wie Wartungsaufwand und Kosten. Unsere Tabelle gibt Ihnen einen guten Überblick:
Vorteile | Nachteile |
|---|---|
Effiziente Wärmeübertragung | Regelmäßige Wartung erforderlich |
Spart Energie und senkt Kosten | Höhere Anschaffungskosten möglich |
Umweltfreundlich durch Wärmerückgewinnung | Abhängigkeit von Materialqualität |
Vielseitige Einsatzmöglichkeiten | Leistungsabfall bei Verschmutzung |
Langlebig bei guter Pflege | Nicht immer für extreme Bedingungen geeignet |
Ein Wärmetauscher für die Heizungsanlage: Diese Kosten können anfallen
Die Kosten für einen Wärmetauscher in einer Heizungsanlage variieren je nach Typ, Größe und Hersteller. Allgemein liegen die Preise für das Gerät selbst zwischen 200 und 800 Euro. Hinzu kommen Installationskosten, die abhängig vom Aufwand zwischen 200 und 500 Euro betragen können. Für genaue Preisinformationen und ein individuelles Angebot empfiehlt es sich, direkt mit einem Fachbetrieb oder Energieversorger Kontakt aufzunehmen.
Fazit: Lohnt sich ein Wärmetauscher?
Ein Wärmetauscher lohnt sich besonders für alle, die energieeffizienter und umweltfreundlicher heizen möchten. Durch die effektive Nutzung von Wärmeübertragung und in vielen Fällen sogar von Wärmerückgewinnung, wie etwa bei Rekuperatoren, können Sie sogar Betriebskosten senken und Ressourcen schonen.
Für Hausbesitzer mit modernen Heizsystemen, wie Brennwerttechnik, Hybridheizungen oder Wärmepumpen, ist ein Wärmetauscher eine hervorragende Ergänzung, da er Abwärme optimal weiterverwendet und so den Energieverbrauch reduziert. Auch in industriellen Anwendungen, wo hohe Temperaturen und spezielle Anforderungen vorherrschen, ist ein Wärmetauscher eine lohnende Investition.
Die Entscheidung hängt jedoch von den individuellen Gegebenheiten ab, wie der vorhandenen Heizungsanlage, den benötigten Medien und den gewünschten Einsparpotenzialen. Um alle Vorteile optimal zu nutzen, sollten Sie sich sich von einem Fachbetrieb oder vom Energieversorger beraten lassen – wir bei energis unterstützen Sie gerne.
